Wie verstehen wir besser, wie der Klimawandel auf extreme Wetterereignisse wirkt? Und wie können wir Klimarisiken mit technologischen Lösungen mindern? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des ersten Allianz Climate Risk Research Award.
Mehrere Dutzend Doktoranden und Postdoktoranden aus 18 Ländern haben sich um den Preis beworben. Die sechsköpfige Jury und vier externe Experten haben vier Finalisten in die engere Auswahl genommen. Diese stellten ihre Forschungsergebnisse bei der Preisverleihung am 1. Dezember 2018 im Hauptsitz der Allianz SE in München vor.
Die Allianz hat den Preis ins Leben gerufen, um auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen und Gesellschaft zu reagieren und damit verbundene Risiken zu bewältigen. "Versicherer haben Risiken jahrelang auf Basis der Vergangenheit bewertet", erklärte Amer Ahmed, Chief Executive Officer der Allianz Reinsurance, in seiner Eröffnungsansprache bei der Zeremonie. "Jetzt stellt der Klimawandel dieses Modell in Frage. Die Vergangenheit ist kein guter Wegweiser mehr für die Zukunft. "
Die Forschungsansätze der Finalisten waren breit gefächert: von der Verbesserung der Ernteertragsprognosen über einen Big-Data-Ansatz bis zur ethnographischen Untersuchung der Widerstandsfähigkeit in indonesischen Städten. Eins verbindet jedoch alle Vier: Mit ihrer Arbeit möchten sie die Welt positiv gestalten.
Die Akademiker freuten sich über den fachlichen Austausch mit Vertretern verschiedener Allianz-Einheiten, die sich mit Naturkatastrophen beschäftigen: "Ich wusste nicht, wie viel Wissenschaft und Datenanalyse bei Versicherungsunternehmen bereits passiert. Es gibt hier ein wirklich hohes wissenschaftliches Niveau, und ich sehe den direkten Bezug zu meiner Arbeit", bemerkte Finalistin Elizabeth Tellman aus den USA. "Es ist großartig, die eigene Forschung einem Publikum zu präsentieren, das sie vielleicht eines Tages in ihrer Arbeit anwenden wird", fügte der erste Preisträger Viktor Rözer aus Deutschland hinzu.
Erwin Nugraha von der Universität Durham freute sich, dass die Allianz die Bedeutung der sozialen Relevant von Resilienz erkannt hat. "Diese Auszeichnung war eine tolle Gelegenheit für mich. Ich kann mich nicht nur mit den anderen Kandidaten vernetzen, ich nehme auch Ideen mit, die die Arbeit in meinem Heimatland Indonesien unterstützen werden", ergänzte er.
Obwohl es sich um einen Wettbewerb handelte - die vier Finalisten erhielten Geldpreise in Höhe von 2.000 bis 7.000 Euro – steht doch die Kooperation im Mittelpunkt. "Ich kann mir definitiv vorstellen, dass ich Elizabeths Hochwassermodell für mein Ertragsprognosesystem verwende", meinte Finalist Bernhard Schauberger, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Jurymitglied Dr. Ralf Ludwig, Lehrstuhl für Geographie und Geographische Fernerkundung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sagte: "Wir müssen einen offenen Dialog führen, wie sich der Klimawandel zukünftig auf die Gesellschaft auswirkt. Der Award ist eine hervorragende Plattform dafür. Ich hoffe es geht weiter!" Und für die Allianz? "Wir freuen uns darauf, mit Ihnen allen in Kontakt zu bleiben", erklärte Amer Ahmed den Finalisten. "Ihre Arbeit ist sehr nah an unserem Kerngeschäft und wir möchten diesen Austausch unbedingt fortsetzen."
Der nächste Allianz Climate Risk Research Awards ist bereits in Planung.