Eines der in den vergangenen Jahren meistdiskutierten Themen war die wachsende Ungleichheit. Thomas Piketty rückte dieses Thema mit seinem Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ ins Rampenlicht, aber allein ein Gespräch mit einem Durchnittsarbeiter reicht aus, um die herrschende Verzweiflung zu spüren.
Infolge der globalen Finanzkrise sind für viele die Löhne im besten Fall gleichgeblieben; lediglich die Einkommen der Topverdiener blieben weitestgehend unbeeinträchtigt. Nur wenige brauchten Indikatoren wie den Gini-Koeffizienten, der die Ungleichheit misst, um festzustellen, dass ihr Leben immer beschwerlicher wird. Insgesamt wird die Lage in der Welt jedoch zunehmend ausgeglichener. Seit der Jahrtausendwende lässt sich hinsichtlich der globalen Vermögensgenerierung vor allem eines wahrnehmen: das enorme Wachstum der Mittelklasse. Die achte Ausgabe des Allianz Global Wealth Report zeigt auf, dass sich die Anzahl der Menschen in dieser Gruppe von 450 Millionen im Jahr 2000 auf über eine Milliarde mehr als verdoppelt hat.
Die globale Vermögensmittelklasse umfasst dabei alle Personen mit einem Vermögen zwischen 7.653 und 45.918 Euro. „Dieser Sprung ist umso bemerkenswerter, als sich in dieser Zeit auch die Eintrittshürde für die Mittelklasse deutlich verschoben hat“, kommentieren Kathrin Brandmeir, Michaela Grimm, Michael Heise und Arne Holzhausen in dem Bericht.
Während sich jemand mit einem Vermögen von über 3.600 Euro im Jahr 2000 noch zu dieser Schicht zählen konnte, liegt die heutige Grenze bei mehr als dem Doppelten. Der Anstieg wird sogar noch deutlicher angesichts der Tatsache, dass fast 150 Millionen Menschen von der globalen Vermögensmittelklasse in die Reihen der Wohlhabenden aufgestiegen sind. Es sind also in nur 16 Jahren insgesamt 750 Millionen Menschen in die globale mittlere Vermögensklasse eingetreten.