Risk Reports spiegeln Ergebnisse des Allianz Motor Day wider: mehr grüne Initiativen zur Lösung des Klimawandels erforderlich 

Der kürzlich veröffentlichte WEF Global Risk Report und das Allianz Risk Barometer konzentrieren sich auf Risiken, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Dem WEF-Bericht zufolge sind beispielsweise sechs von zehn Hauptproblemen des nächsten Jahrzehnts umweltbedingt. 

Um eine solch weitreichende Herausforderung zu lösen, sind vielfältige Maßnahmen erforderlich. Dementsprechend stand die Steigerung der Nachhaltigkeit in der Kfz-Versicherung einschließlich der Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Mittelpunkt der jüngsten Podiumsdiskussion des Allianz Motor Day, bei der branchenübergreifende Experten verschiedene verlässliche Methoden zur Emissionssenkung vorstellten. Und wie sich bisher zeigt, reagiert das Publikum sehr positiv. 

Laut den Rednern auf der Podiumsdiskussion des 10. Allianz Motor Day sind interessante und effiziente grüne Strategien auch ein wahres Kundenerlebnis. Menschen, die sich an grünen Initiativen beteiligen, empfinden sie als sinnvoll und identifizieren sich mit der positiven Aktion. Noch besser ist es, wenn sie sich an einfachen Maßnahmen beteiligen, wie z.B. Video- oder Fotobewertungen von Schäden, die durch einen leichten Unfall verursacht wurden. Zum einen wird die allgemeine Wartezeit verkürzt, da niemand mehr zum Unfallort fahren muss. Zum anderen werden durch den Wegfall eines Einsatzfahrzeugs die CO2-Emissionen direkt reduziert. "Die überwiegende Mehrheit der Unfälle und Pannen verursacht nur sehr geringe Schäden, die sich z. B. per Videoanruf recht einfach beurteilen lassen. Innovationen wie diese sorgen sowohl für eine Reduzierung der CO2-Emissionen als auch für ein großartiges Kundenerlebnis. Allianz Kunden in Deutschland bewerten dies mit 4,7 von 5 Sternen", so Donna Stewart, Head of Global Claims bei der Allianz SE.

Der Klimawandel ist das drängendste Problem der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten und muss in möglichst vielen Bereichen des täglichen Lebens angegangen werden. Ineinandergreifend führen die verschiedenen grünen Initiativen zu einem immer kleineren Kohlenstoff-Fußabdruck. Kombiniert man beispielsweise eine Videobewertung mit der Entscheidung, ein leicht beschädigtes Teil zu reparieren, anstatt es auszutauschen, so wird die positive Wirkung noch größer. Die Initiative "Reparieren statt Ersetzen" ist ein bemerkenswerter Weg zur Verringerung der Auswirkungen auf die Umwelt, bei dem schon eine geringfügige Erhöhung der Reparaturquote zu signifikanten Ergebnissen führt. Daten der Allianz zeigen, dass eine Erhöhung dieser Rate um nur 2 Prozentpunkte in ganz Europa 30.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen würde, was dem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 5.000 Haushalten entspricht.

Außerdem kann das Auto durch die Reparatur eines Teils oder die Verwendung eines recycelten Teils schneller zu seinem Besitzer zurückkehren, da die derzeitigen Probleme in der Lieferkette umgangen werden. Die Prognosen zur Kundenakzeptanz sind erfreulicherweise auch in dieser Hinsicht ermutigend. "In einer unserer jüngsten Umfragen auf dem deutschen Markt gaben 89 Prozent der befragten Verbraucher an, dass sie den Einbau von zertifizierten Recyclingteilen anstelle von Neuteilen akzeptieren würden, wenn ein Teil ihres Autos beschädigt wird. Die Menschen stehen dieser Maßnahme im Allgemeinen sehr positiv gegenüber. Sie kommt dem Kunden und der Umwelt zugute", sagte Dr. Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik.  

Die gleiche Umfrage ergab jedoch, dass nur 44 Prozent der Befragten glauben, dass Elektrofahrzeuge nachhaltiger sind als Autos mit Verbrennungsmotoren. "Wir haben in dieser Hinsicht klare Daten. Die CO2-Emissionen eines Elektrofahrzeugs sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto insgesamt deutlich geringer. Das Problem ist, dass es eine Menge irreführender Kommunikation über die CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen gibt, insbesondere über die Batterien", betonte Dr. Thomas Becker, Leiter Nachhaltigkeit und Mobilität der BMW Group. Laut Becker werden oft pauschale oder ungenaue Botschaften verbreitet, wie zum Beispiel: "Mit dem deutschen Strommix ist ein Elektroauto nicht besser als ein Verbrennungsmotor", Solange der Strom nicht grün ist, sollte man kein Elektroauto kaufen" oder „Kobalt wird in der Regel in Kinderarbeit hergestellt".

"Unser Ansatz ist es, saubere und differenzierte Informationen zu liefern und Risiken zu minimieren, indem wir zum Beispiel Kobalt nicht im Kongo, sondern in Australien und Marokko kaufen oder Ökostrom in unserem Ladeservice verwenden", erklärt er. 

Zu pauschale oder irreführende Kommunikation ist auch bei anderen bekannt: "In Großbritannien ist es ähnlich, und es gibt noch viel zu tun, um die Menschen über E-Fahrzeuge aufzuklären. Falsche Vorstellungen über E-Fahrzeuge, wie z.B. Befürchtungen wegen der Reichweite, halten die Verbraucher immer noch vom nachhaltigen Fahren ab. Eine Aufgabe der Versicherungsunternehmen ist es, ihnen dabei zu helfen, ihre Vorbehalte zu überwinden", so Hugh Kenyon, Pricing Director bei LV= General Insurance. 

Um den spezifischen Bedürfnissen von Elektrofahrzeugfahrern gerecht zu werden, sind spezielle Versicherungslösungen für Elektrofahrzeuge auf dem Vormarsch. Die Allianz - Gründungsmitglied der Net Zero Insurance Alliance mit dem Ziel, ihre Versicherungsportfolios zu dekarbonisieren - wird in Kürze eine "One-Stop-Shop"-Plattform einführen, die den Kunden mehr Ruhe und Zuversicht geben soll, so Laurent Floquet, CEO für Mobilität und Assistance bei Allianz Partners. Befürchtungen der Kunden vor dem Kauf eines neuen oder gebrauchten Elektroautos sollen durch Angebote wie Batteriezertifizierung, mobiles Laden, Installation von Wallboxen und spezielle Wartungspakete abgebaut werden. All dies zielt darauf ab, nachhaltiges Fahren immer attraktiver zu machen.

Eine stärkere Zusammenarbeit beim Klimaschutz war einer der wichtigsten Appelle auf dem WEF 2023. Die Redner auf der Podiumsdiskussion des Allianz Motor Day stimmen mit diesem Kurs überein und streben bereits eine branchenübergreifende Zusammenarbeit an, die sich bei den weltweiten Bemühungen um Nachhaltigkeit als entscheidend erweisen könnte. "In Großbritannien haben wir den Green Heart Standard eingeführt, bei dem Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil ist. Wir sind dann zu unseren Partnern im Karosseriebau gegangen und haben dies als die Richtung markiert, in die wir uns bewegen wollen. Sie alle haben den Wandel sehr positiv aufgenommen und sich zertifizieren lassen", so Hugh Kenyon. 

Der technische Partner AkzoNobel unterstützte die umweltbewusste Initiative sofort. "Wir sind ein stolzer Partner von LV= in Großbritannien und waren sehr in die Entwicklung des Green Heart Standards involviert. Ich denke, es ist ein großartiger erster Schritt, der im Vereinigten Königreich sehr gut aufgenommen wurde. Er hat auf dem Markt Wellen geschlagen, viele Partner in der Industrie sind ihm gefolgt", sagte Sander Knip, Country Cluster Manager, Vehicle Refinishes, für Großbritannien, Irland und die Benelux-Länder. Er betonte auch, dass ein großer Teil der Attraktivität der Initiative in der Entwicklung von nachweisbaren Nachhaltigkeitsplänen liege. "Die Industrie wollte objektive Ziele auf der Grundlage von Leistungsindikatoren festlegen können. Wir brauchen konkrete, messbare Ziele, die wir erreichen können", so Knip.

Nach Ansicht von Donna Stewart von der Allianz SE ist für jeden Teilnehmer an den globalen Bemühungen um Nachhaltigkeit etwas dabei. "Wir müssen zusammenarbeiten und Standards schaffen, die branchenübergreifend vereinbart und akzeptiert werden. Auf diese Weise können Menschen und Unternehmen das Ziel vor Augen haben, die Standards zu erfüllen und sich zertifizieren zu lassen, um Teil des Ökosystems zu werden", erklärte sie. 

Angesichts der standardisierten branchenübergreifenden Zusammenarbeit und der überwiegend positiven Kundenwahrnehmung könnte sich die Frage nach der Akzeptanz grüner Initiativen in den verschiedenen Märkten als Schlüsselfrage erweisen. Die Podiumsteilnehmer des Allianz Motor Day waren zuversichtlich und wiesen darauf hin, dass verschiedene Länder und Kulturen unterschiedlich lange brauchen, um grüne(re) Wege einzuschlagen - wobei alle den gleichen Weg gehen, nur eben in einem unterschiedlichen Tempo.

Die Allianz Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherern und Asset Managern und betreut rund 125 Millionen* Privat- und Unternehmenskunden in knapp 70 Ländern. Versicherungskunden der Allianz nutzen ein breites Angebot von der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen und Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist einer der weltweit größten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von etwa 737 Milliarden Euro**. Zudem verwalten unsere Asset Manager PIMCO und Allianz Global Investors etwa 1,7 Billionen Euro** für Dritte. Mit unserer systematischen Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in unsere Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen sind wir unter den führenden Versicherern im Dow Jones Sustainability Index. 2023 erwirtschafteten über 157.000 Mitarbeiter für den Konzern einen Umsatz von 161,7 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 14,7 Milliarden Euro.
* Einschließlich nicht konsolidierter Einheiten mit Allianz Kunden.
** Stand: 31. Dezember 2023
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

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