Booth: Toleranz bedeutet – Jeder ist willkommen

Clement Booth: Ich bin in Südafrika aufgewachsen – ein Land, das auf Rassismus gegründet war. Aber ich hatte auch das große Glück , in einer liberalen Familie aufzuwachsen.

Für mich sind Vielfalt und Toleranz das Gegenteil von Vorurteilen –Vorurteile sind nicht akzeptabel.

Kulturelle Vielfalt hat viele Vorteile – sie sorgt für bessere Qualität bei Entscheidungsfindungen, und für besser funktionierende Gesellschaften.
Vielfalt ist eine lebenslange Reise für mich – und ich bin froh darüber, weil es die richtige Lebensweise ist – ob im privaten und beruflichen Umfeld.

Clement Booth: "Um Teil der Allianz Gruppe zu sein, muss jeder Toleranz mitbringen"

Ich war zwischen 1993 und 1998 Chef einer Finanzdienstleistungsfirma, bei der 65 Prozent der Mitarbeiter keine Weißen waren. Das war für Südafrika zu jener Zeit sehr ungewöhnlich. Ich lernte damals die Vorzüge einer Welt kennen, in der die Hautfarbe keine Rolle spielt. Südafrika bemüht sich heute sehr, sich nach diesem Grundsatz zu organisieren.

Wir sind eine globale Gesellschaft – aber es gibt immer noch Raum für Verbesserungen, gerade auch für Menschen, die im Ausland arbeiten. Wir sollten unseren Mitarbeitern verstärkt die Möglichkeit bieten, ihren Horizont zu erweitern. Das ist nicht nur ein Vorteil für den Einzelnen, sondern auch für die Allianz als globales Unternehmen.


Was den Geschlechter-Mix angeht, müssen wir Frauen bessere Möglichkeiten zum beruflichen Aufstieg verschaffen. Dazu gehört, dass wir mehr Frauen auf Führungspositionen vorbereiten.

Wir sehen uns als ein Unternehmen der Toleranz. Also wollen wir auch, dass unsere Mitarbeiter Toleranz leben. Um Teil der Allianz Gruppe zu sein, muss jeder Toleranz mitbringen. Toleranz bedeutet – Jeder ist willkommen!

Die Initiative ist noch ziemlich neu, aber das kulturelle Vielfalt ist intern ein wichtiges Thema. Die USA haben schon viel erreicht, wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, genauso wie unsere Gruppengesellschaften in Osteuropa. Sie können dort überall sehen, dass Frauen in Führungspositionen aufsteigen.

Ich bin ein Pragmatiker. Ich gehe das Thema Schritt für Schritt an. Wenn es keinen geeigneten Kandidaten für eine Position gibt, dann muss man eben ein bisschen länger suchen. Ich glaube sehr an Vorbilder. Als wir damals den ersten schwarzen Ingenieur in Südafrika einstellten – da ging es nicht um irgendwelche Schlagzeilen, sondern um ein Signal, dass wir das Thema kulturelle Vielfalt ernst nehmen. Wir sind dadurch auf ganz großartige Menschen gestoßen, die sich beruflich hervorragend entwickelten.

Es gibt bereits viele hervorragende Beispiele – zum Beispiel Workshops zum Thema Geschlechterrollen, Weiterbildungsprogramme und Programme für Behinderte. Der Kernpunkt ist jedoch immer, das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt zu fördern.

Dazu muss man sich Themen aussuchen, die besonders erfolgversprechend sind. Der Diversity Council, das Gremium bei der Allianz, das sich mit dem Thema kulturelle Vielfalt befasst, konzentriert sich derzeit auf das Thema Frauen. Jeder muss sich in seinem eigenen Umfeld um Veränderungen bemühen – und mögliche Kandidatinnen bei seinen Überlegungen einbeziehen. Solche Beispiele können das Thema im Unternehmen weiter voranbringen.

Ja, wir arbeiten mit staatlichen und privaten Institutionen zusammen, ebenso wie mit wichtigen internationalen Unternehmen.

Fakt ist – qualifiziertes Personal ist  keine Selbstverständlichkeit. Unternehmen, die wachsen wollen, müssen auf das gesamte Spektrum der Bevölkerung zurückgreifen können, und nicht nur auf einem kleinen Teil davon. Sie würden sich sonst von den wichtigsten Ressourcen abschneiden.

Ich würde gerne eine größere Anzahl von Frauen in Führungspositionen sehen. Wenn wir Frauen auf den Führungsetagen und im Vorstand haben wollen, dann müssen wir jetzt anfangen.

Beim Thema Vielfalt geht es letztlich um Weiterentwicklung. Wer bestimmte Positionen erreichen will, muss aber auch Eigenverantwortung übernehmen. Als Unternehmen haben wir bereits großartige Erfolgsgeschichten zu bieten, aber wir sollten wir Schritt für Schritt vorangehen. Das ist für die Beteiligten weniger einschüchternd.



Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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