"Gemischte Teams sind kreativer und innovationsfreudiger"

Astrid Kaltenegger: Ich bin seit einem halben Jahr Mitglied im Diversity Council – und arbeite seit einiger Zeit in einem multikulturellen Umfeld.

Ich habe in meinem direkten Team fünf Mitarbeiter – davon sind vier Frauen, eine Mitarbeiterin aus Russland und eine aus der französisch sprechenden Schweiz. Insgesamt arbeiten ungefähr 25 Leute in meinem Bereich – davon viele Frauen. Ich finde dieses Arbeitsumfeld sehr spannend und bereichernd.

Astrid Kaltenegger: "Diversity darf nicht nur Theorie bleiben, man muss Diversity leben"

Für uns ist es entscheidend, wie man im Team mit unterschiedlichen Kulturen und Backgrounds umgeht. Dabei ist der Werdegang und die Ausbildung der Mitarbeiter sehr wichtig.

Meine russische Mitarbeiterin ist Physikerin mit einem MBA Abschluss und sie hat gleichzeitig eine sehr empathische Herangehensweise. Natürlich kann man jetzt nicht nur sagen, das ist typisch russisch, es ist ja auch Charaktersache. Aber ich denke trotzdem ein Stück russische Seele kommt da manchmal heraus und das  finde ich schön. Sie bringt in unsere Diskussionen eine andere Sichtweise hinein und das ist eine Bereicherung.

Ich versuche damit umzugehen, als wäre es selbstverständlich. Für mich wäre es wichtig etwas Konkretes im Bereich Diversity auf die Beine zu stellen. Diversity darf nicht nur Theorie bleiben. Man muss etwas tun, um etwas zu ändern. Man muss Diversity leben.

Ich würde gerne das Projekt Kinderbetreuung am Standort München voranbringen.

Die Kinderbetreuung sollte zweisprachig sein, multikulturell und zeitlich flexibel – so dass es Frauen und Männern ermöglicht wird, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen.

Bei Führungskräften einen vernünftigen Mix von Nichtdeutschen  hinzubekommen und einen Mix der Geschlechter – was nicht unbedingt 50:50 sein muss.

Es gibt immer noch zuviel Bereiche, wo nur Männern und nur Deutsche arbeiten. Gemischte Teams sind kreativer und innovationsfreudiger als Team mit einem einheitlichen Background.

Bestimmte Positionen kann man nicht nur unter dem Aspekt von Diversity vergeben – das zählt auch die persönliche Eignung.

Ich bin kein Verfechter von Quoten - "Quotenfrauen" finde ich diskriminierend. Frauen sollten mehr die Hand heben – und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Mentoring Circles sind da sicher ein guter Weg.

 
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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