Wenn man 24 Stunden in einem Hotelzimmer eingesperrt ist, dann fragt man sich natürlich: "Was kann ich heute überhaupt anfangen?" Als erstes sollte man sich natürlich einmal vergegenwärtigen, weshalb man sich überhaupt in besagtem Hotelzimmer befindet. In meinem Fall wegen Hurrikan Isaac und sein unberechenbaren Weg durch Louisiana.
Das Beste, was ich tun konnte, war zweifellos mich darauf zu konzentrieren, weshalb ich eigentlich hier bin: nämlich um als Gutachter für den Versicherer Fireman's Fund die entstandenen Schäden erst einmal grob zu beurteilen. Aber wie soll das gehen, wenn ich gar nicht aus meinem Zimmer herauskomme? Tja, ich sehe fern - viel fern - und mache mir viele Notizen (auch wenn es sich dabei meist um unidentifizierbares Geschreibsel handelt), zappe durch die Kanäle und sammle Daten für meine zwei täglichen Telkos. Zum Glück habe ich einen guten Blick auf die Innenstadt von New Orleans und kann so ohne größere Schwierigkeiten genaue, aktuelle Wetterberichte liefern.
Ich finde es faszinierend, wie die sonst so zugeknöpften Vertreter der Stadtwerke immer redseliger werden, je länger der Sturm anhält. Zweimal täglich müssen sie auf Pressekonferenzen eine solche Flut von Informationen und Daten vermitteln, dass es dann immer wieder zu ganz spontanen Aussagen kommt, die den Informationsschwall auf hilfreiche Art und Weise unterbrechen.