Wachstumsmärkte Asiens 2009 widerstandsfähig

Trotz der Finanzkrise und der Konjunkturabschwächung rund um den Globus werden die Wachstumsmärkte Asiens 2009 weiter expandieren. Ökonomen der Allianz Dresdner Economic Research rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieser Ländergruppe 2009 um 5,9 Prozent steigt, nach 7,2 Prozent im Jahr 20081. "Keine Region ist gegen die Finanzkrise immun. Auch asiatische Volkswirtschaften werden eine Abschwächung des Wachstums erleben, aber keine Schrumpfung. Die Wachstumsmärkte Asiens werden weiterhin erhebliche Widerstandsfähigkeit zeigen," sagte Michael Heise, Chefökonom der Allianz Dresdner Economic Research.

Zwar wird der Rückgang der Konsumausgaben in den USA und Europa Asiens Export erheblich treffen. Allerdings wird die starke Binnennachfrage vor allem durch den privaten Konsum das asiatische Wirtschaftswachstum stützen, besonders im Vergleich zur restlichen Welt. Auch Infrastrukturinvestitionen, wie das kürzlich angekündigte fiskalisches Ausgabenprogramm Chinas, werden dazu beitragen, die schwächere Auslandsnachfrage zu kompensieren. Die Allianz rechnet mit einer ausgeprägten Verlangsamung des realen BIP in den ersten beiden Quartalen 2009, jedoch mit einer Erholung in der zweiten Hälfte 2009. "Die Wachstumsmärkte Asiens werden den weltweiten Handel und das Wachstum auch 2009 stützen," fügte Heise hinzu. Er sieht für China ein Wachstum von 7,5 Prozent, für Indien 6,5 Prozent. Das japanische BIP wird der Prognose zufolge stagnieren.

Michael Heise: "Die Wachstumsmärkte Asiens werden den weltweiten Handel und das Wachstum auch 2009 stützen"

Asiens Finanzsystem ist nach Heise bislang relativ robust gegenüber der Finanzkrise, und asiatische Banken in der Regel in einer besseren Lage als die meisten ihrer ausländischen Konkurrenten. "Erstens sind asiatische Banken nur wenig direkt in betroffene Frinanzprodukte wie US Subprime-bezogene Bonds und strukturierte Kreditprodukte investiert. Zweitens sind sie aufgrund der soliden Inlandseinlagen weniger von der internationalen Refinanzierung abhängig. Drittens hat die in Indien und China noch wirksame Devisen- und Kapitalkontrolle beide Länder gegen volatile kurzfristige Kapitalbewegungen abgeschirmt", sagte Heise. Weitere Faktoren, die zu einer besseren Abschirmung Asiens gegenüber den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten beitragen, sind die hohen Währungsreserven auf Rekordniveau, geringe Auslandsverschuldung und signifikante Leistungsbilanzüberschüsse.

Anders als das Bankensystem sind die asiatischen Börsen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Talfahrt der Aktienkurse war stärker als in den Industrieländern. Allerdings sollte dies auch vor dem Hintergrund der Börsenhausse bis Oktober 2007 gesehen werden. Diese hatte die Kurse insbesondere in China und Indien auf Niveaus getragen, die ökonomisch nicht zu rechtfertigen waren. Den Allianz Ökonomen zufolge dürfte der Rückgang der Kurse die Wirtschaftsentwicklung insgesamt jedoch nicht stark beeinträchtigen, da die Anzahl der Aktionäre im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gering ist. "Insgesamt rechne ich nicht mit großem Einfluss der Finanzkrise auf die Wachstumsmärkte Asiens. Die Region wird weiter wachsen, und die Verbraucher werden weiter konsumieren," sagte Heise.

Angesichts dieser Perspektiven bleibt die Allianz zuversichtlich für ihr Versicherungsgeschäft in Asien. "Es gibt keinen Grund, die Zukunft düster zu sehen. Ich sehe unsere Aussichten für 2009 weiterhin positiv. Zum ersten erscheint die makroökonomische Entwicklung in der Region relativ robust, und daraus können wir Nutzen ziehen. Zweitens haben wir erheblich in den Vertrieb investiert und erwarten uns davon weiteren Auftrieb in der Region. Und schließlich werden wir von der außergewöhnlichen Finanzkraft der Allianz profitieren", sagte Bruce Bowers, CEO von Allianz Asia Pacific.

Die Allianz hat jüngst erheblich in ihre wichtigsten Vertriebskanäle in Asien, den Agenturvertrieb und den Vertrieb über Bankpartner, investiert. Beispielsweise ist die Zahl der Vertreter in China innerhalb eines Jahres um 50 Prozent gestiegen und wird bis Ende 2008 15.000 erreichen. Auch dank dieser Investitionen ist die Zahl der Allianz Kunden in Asien-Pazifik kontinuierlich gestiegen. Im Juni 2008 erreichte die Allianz in der Region 21 Millionen Kunden. Über ein Viertel der Allianz Kunden lebt heute in Asien.

Bowers räumte ein, dass die Finanzkrise und insbesondere der Rückgang der Aktienkurse den Absatz von Lebensversicherungen beeinträchtigt. "Aber diese Zeiten bieten auch Chancen. Die Menschen suchen Sicherheit. Die hohe Finanzkraft und starke Solvenz der Allianz geben unseren Kunden diese Sicherheit, und wir rechnen damit, dass unser Unternehmen davon profitiert", sagte er. "Auch 2009 wird die Zahl unserer Kunden in Asien steigen."


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Die asiatischen Emerging Markets bestehen aus den Volkswirtschaften Chinas, Hong Kongs, Indiens, Indonesiens, Malaysias, der Philippinen, Singapurs, Süd Koreas, Taiwans und Thailands. Eine Analyse Japans wurde separat durchgeführt.


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