AGCS + AZT = optimiertes Risikomanagement

Jörissen: Dazu muss ich kurz das AGCS-Geschäftsmodell erläutern. Die AGCS, die nun fast zwei Jahre besteht, verbindet optimales Risikokapital- und Portfoliomanagement mit lokaler Expertise, um Lösungen für komplexe Industrie- und Spezialrisiken, insbesondere für international tätige Unternehmen zu bieten. Im Mittelpunkt des Modells steht der Kunde. Dieser Kundenfokus erfordert deshalb ein strukturiertes Zusammenspiel der Bereiche Underwriting, Schaden, Risk Consulting und Market Management über lokale Einheiten.
Das Basisgeschäft der Allianz Risk Consultants ist die Durchführung von Risikoanalysen einschliesslich von Loss Control Programmen, um Risiken effektiv einschätzen, bewerten, eingrenzen und Schäden von vorn herein vermeiden zu können. Es ist also eine optimale Ergänzung zur Schadenserfahrung des AZT R&T, das heißt die Untersuchung von Schäden, wenn sie sich ereignen.

Hermann Jörissen, Chief Underwriting Officer der AGCS

Jörissen: Auf einer zweiten Ebene werden in einem weltweiten Expertennetzwerk Schadenursachen analysiert – sowohl hinsichtlich von Eingrenzungsmöglichkeiten in Umfang und Dauer als auch in ihrer Vergleichbarkeit mit ähnlichen Risikoarten. Zudem untersucht die neue Einheit Megatrends und langfristige Entwicklungen von Risiken in der Industrieversicherung, um sie in innovative Lösungen für die Kunden münden zu lassen.

Jörissen: Verbindendes Element dieser drei Betrachtungsebenen sind die "Lessons Learned". Erkenntnisse aus Risiken und Schäden werden kreislaufartig wieder durch Risikoberatung in den Kundendialog und in die Optimierung des Risikoportfolios eingespeist.

Courage: Der Zusammenschluss ermöglicht eine verbesserte Feedback-Schleife für Schadenserfahrung und Risikobewertung. Stichwort "Magisches Dreieck", die Verbindung Underwriting-Schaden-Risikomanagement: Durch einen einfachen internen Entscheidungs- und Kommunikationsprozeß wird sichergestellt, dass Erkenntnisse aus Schäden auch wieder direkt ihren Weg ins Underwriting finden.

Gerhard Courage, Chief Risk Engineer und Head of Global Risk Consulting

Courage: Die Erkenntnisse aus Schadensfällen münden in das präventive Risikomanagement. Sie kommen dem Kunden letztlich in Form von Risikoberatung zugute und stärken das Underwriting weiter. Durch die enge Verzahnung mit den Kundenbetreuern ist gleichzeitig auch sichergestellt, dass der Kanal zum Kunden vorhanden ist, damit der Risikodialog zwischen dem Kunden und der AGCS optimal verläuft.

Jörissen: So werden einerseits sowohl Groß- und Größtschäden als auch Frequenzschäden und neue "emerging risks" unter die Lupe genommen, analysiert, bewertet und als Know-How-Zugewinn in die Versicherungsbewertung eingesteuert.

Courage: Vor gut zwei Jahren gab es einen Großbrand im Pressenbereich eines Autoherstellers. Die Folge: Sachschäden, Betriebsunterbrechung über mehrere Monate und große Lieferschwierigkeiten für den Kunden. Unsere erste Aufgabe war die Ursachenermittlung. In einer Hydraulikleitung einer Presse traten Druckstöße auf, die zu Belastungen weit über der Belastungsgrenze der Leitung führten. Aus den entstandenen, feinen Haarrissen drang Hydrauliköl aus und entzündete sich an einer Wärmeleitung. Die notwendige Konsequenz war, baugleiche Pressen bei diesem und bei anderen Kunden zu ermitteln, die Kunden über den Schadensmechanismus zu informieren und auf eine notwendige Inspektion der druckführenden Teile hinzuweisen.

Courage: Ein Zulieferer - Marktführer in seinem Segment – hatte binnen kurzer Zeit zwei große Rückrufaktionen seiner Produkte, jeweils im Millionen-Euro-Bereich. Nach der Produktsicherheitsanalyse des AZT R&T war klar: Ohne eine umfangreiche Risikooptimierung war die Erneuerung der Deckung des Produktsicherheitsrisikos des Kunden gefährdet. Das Unternehmen drohte seinen Versicherungsschutz, vor allem im Zielmarkt USA zu verlieren.
So wurden gemeinsam mit dem Kunden die besonders kritischen Aspekte Qualitätsmanagement, Rückverfolgbarkeit, Schnittstellen mit Kunden und Lieferanten sowie die gesamte Produktsicherheitsorganisation an den entscheidenden Standorten des Kunden analysiert und optimiert. Durch die Einführung eines modernen elektronischen Rückverfolgungssystems konnten zudem entscheidende Kosteneinsparungspotentiale realisiert werden. Inventurkosten wurden damit durch eine bessere Vorhersagemöglichkeit um 15 Prozent reduziert und die Kapitalbindungszeiten um 35 Prozent verkürzt.

Jörissen: Zusammenfassend geht es also um einen klaren Kundenmehrwert – unsere Erfahrungen helfen den Industriekunden der Allianz, Risiken besser einschätzen zu können und stellen damit einen nachhaltigen Geschäftserfolg sicher. Für die AGCS als global tätiger Versicherer von Industrie- und Spezialrisiken bietet sich damit die Möglichkeit, sich als langfristiger, kompetenter und ständig hinzulernender Partner beim Thema Risikomanagement zu behaupten, und das auf einem hochdynamischen globalen Markt. Damit bringen wir die Allianz insgesamt in eine bessere Wettbewerbsposition.


Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
Link zum Disclaimer