Deutschlands Zukunft ist kosmopolitisch

Es steht schlecht um Deutschlands demografische Entwicklung. Dem ehemaligen Einwanderungsland gehen die Einwanderer aus, so das Fazit der Studie "Migrationsland 2011" des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration. Innerhalb von 15 Jahren wanderten über 500.000 Menschen mehr aus, als im selben Zeitraum nach Deutschland einwanderten. Gepaart mit der niedrigen Geburtenrate zeichnen sich schwerwiegende Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft ab. Der Fachkräftemangel bremst den ökonomischen Aufschwung, die überalterte Gesellschaft belastet den Sozialstaat. Die deutsche Bildungselite sucht zunehmend ihr Glück im Ausland. Dieser "Braindrain" gilt allerdings auch für ausländische Absolventen an deutschen Hochschulen. Zwar hat sich die Zahl dieser "Idealzuwanderer" in den letzten zehn Jahren auf über 27.000 Personen verdoppelt, aber Deutschland ist oft nur Zwischenstation auf dem Weg ins Berufsleben. Doch warum wollen sich immer weniger Menschen eine Zukunft in dem Land aufbauen, das lange Zeit mit seiner Rolle und dem Begriff "Einwanderungsland" gerungen hat?

Deutschland muss sich klar zu seiner kosmopolitischen Gesellschaft bekennen. Bisher hat die Politik es versäumt, die nötigen Impulse zu setzen. Der Ruf nach einer gesamteuropäischen Einwanderungspolitik wird lauter, denn es gibt "keine Rückkehr zur nationalstaatlichen Idylle" (Ulrich Beck).

Über diese wichtigen Fragen diskutieren Sigmar Gabriel, Parteivorsitzender der SPD, Daniel Cohn-Bendit, Mitglied des Europäischen Parlaments für Die Grünen, sowie der Soziologe Ulrich Beck und die Theaterproduzentin Shermin Langhoff. Die Moderation des Abends übernimmt Stephan-Andreas Casdorff, Chefredakteur von "Der Tagesspiegel".

Die eintrittsfreie Veranstaltung findet am 24. Juni um 18:00 Uhr im Allianz Forum statt (Pariser Platz 6, 10117 Berlin). Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein. Bei Interesse bitten wir um eine Anmeldung unter: Tel: 030/ 321 80 81, Fax: 030/ 322 64 42, E-Mail: allianz2406@event-consult-berlin.de

Daniel Cohn-Bendit

Die Reihe "Reden über Europa" der Allianz Kulturstiftung bietet seit 2006 drängenden Fragen rund um die Europäische Integration eine Bühne. Die Veranstaltungen gastierten bereits im Münchener Residenz Theater, dem Wiener Burgtheater, der Staatsoper Unter den Linden, dem Deutschen Theater Berlin und in der Komischen Oper Berlin sowie im Allianz Forum in Berlin.

Prominente Stimmen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft thematisieren europäische Fragen und Probleme. Dadurch versucht "Reden über Europa", zur Entstehung eines öffentlichen Diskussionsraumes beizutragen, wie ihn Jürgen Habermas unter dem Stichwort "European Public Sphere" seit langem fordert.

Die Veranstaltungsreihe wird im Oktober und November fortgesetzt. Weitere Informationen und Termine finden Sie auf der Website der Allianz Kulturstiftung.

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