„So wie Leo Baeck zu Berlin gehört, so gehört jüdisches Leben heute wieder zu Deutschland – ganz selbstverständlich." Joachim Gauck hob in seiner Dankesrede die Signalwirkung der Eröffnung des Leo Baeck Büros in Berlin hervor. Es sei ihm eine Ehre, die Medaille hier entgegenzunehmen. Die Zeugnisse jüdischen Lebens, das Deutschland einst so stark bereicherte, erhielten nun, nach vielen Jahren im Exil, wieder einen Ort in ihrer alten Heimat.
Botschafter Wolfgang Ischinger stellte in seiner Würdigung die besondere Gabe des Bundespräsidenten heraus, „in unvergleichlich eindringlicher Weise die Bedeutung von Erinnerung und Vergangenheit zu erklären“ und zugleich eine positive Zukunftsorientierung zu vermitteln. Es sei Gauck immer wieder gelungen, die richtigen Worte gerade auch zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte zu finden. Die Versöhnungsbereitschaft vieler Holocaust-Opfer und ihrer Familien sei „ein unermesslich großherziges Geschenk des Vertrauens, das Deutschland erhalten hat“ – so habe es Gauck nach seinem Besuch in Yad Vashem vor zwei Jahren gesagt. Ischingers Rede wurde aufgrund seiner dringenden Verpflichtung in der Ukraine von Botschafter Hans-Jürgen Heimsoeth, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OECD, verlesen.