Die grüne Zukunft des Straßenverkehrs

Lange zählten Elektroautos zu den exotischen Fortbewegungsmitteln. Zu unsicher, zu teuer, zu umständlich. Die Anschaffung eines derartigen Fahrzeugs zog in der Vergangenheit kaum jemand in Erwägung. Seitdem hat sich viel getan. Inzwischen stehen Elektroautos sogar auf der politischen Agenda: Die EU schreibt bis 2020 eine deutliche Reduktion der durchschnittlichen Emission von Kohlendioxid bei Neuwagen vor und die Bundesregierung möchte durch eine Kfz-Steuerbefreiung höhere Anschaffungskosten von PKW mit alternativem Antrieb ausgleichen.

Für dringend notwendig erachten das auch immer mehr Autofahrer, insbesondere beim Blick auf die Zapfsäulen. Angesichts der weiter steigenden Spritpreise und weil Öl und Gas nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, erachten viele einen Ausweg aus der Abhängigkeit von Öl als längst überfällig. Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb unterstützen diese Trendwende; sie sind effizienter als jene mit Verbrennungsmotor. Dadurch können sie den Technologiesprung frühzeitig einleiten und nicht erst, wenn die Ölvorräte zur Neige gehen. Hinzu kommt die Notwendigkeit einer deutlichen Reduzierung des weltweiten C02-Ausstoßes; durch EU-Vorschriften sogar per Gesetz vorgegeben und von jenen emissionsfreien Fahrzeugen mit reinem Stromantrieb umgesetzt. Weil Elektromobile unsere Umwelt maßgeblich entlasten, besonders wenn sie durch erneuerbare Energien angetrieben werden, entsprechen sie den Hauptanforderungen an die Autowelt von morgen.

Trotz der Vorteile und der entsprechenden Weichenstellungen für einen Weg in die Elektromobilität waren auf deutschen Straßen im Januar 2012 erst 48.000 Hybridfahrzeuge und nur 4.500 Elektroautos zugelassen. Vor allem die technischen Voraussetzungen scheinen dabei den weiteren Vormarsch der umweltschonenden Fahrzeuge zu bremsen. Durch die neuen Technologien wie die leichte Bauweise der Fahrzeuge und die integrierte Hochvoltanlage entstehen bei vielen Autofahrern oftmals Sicherheitsbedenken. Die gefürchtete erhöhte Explosionsgefahr in elektrischen Modellen ist jedoch unbegründet. Sie ist nicht höher als beim herkömmlichen benzinbetriebenen Wagen. Stromschläge sind ebenfalls nicht zu befürchten, da sich die Hochvoltanlage im Falle eines Unfalls abschaltet.

Die Bedenken von Fahrradfahrern und Fußgängern liegen dagegen in der Lautlosigkeit der Fahrzeuge. Denn nicht nur Sehbehinderte sind es gewohnt, sich an Motorgeräuschen zu orientieren und auf mögliche Gefahren einzustellen. Bei elektrischen Fahrzeugen sind Fahrgeräusche aber erst ab etwa 25 km/h zu hören. Im Stadtverkehr liegen die Geschwindigkeiten häufig niedriger. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, arbeiten die Hersteller gegenwärtig an synthetischen, ins Fahrzeug integrierten Geräuschen.

Auch die Leistungsfähigkeit der Elektromodelle wirft Fragen auf. Der sehr begrenzte Batteriespeicher und die langen Ladezeiten können  aufgrund der fehlenden Infrastruktur zum Aufladen der Batterien eine längere Fahrt schwierig machen. Das grenzt die Gruppe der potenziellen Nutzer derzeit noch ein und macht Elektromobilität eher für Städter interessant, die durchschnittlich nur 50 bis 80 km am Tag zurücklegen.

Elektroautos bringen neben vielen ökologischen und ökonomischen Chancen einige Herausforderungen mit sich. Dennoch: Mit ihnen rollt eine neue, grüne Mobilitätskultur an, deren weitere Forschung und Entwicklung mit Spannung erwartet wird.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Christian Weishuber
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Katerina Piro
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