Gesund, motiviert, konsumorientiert: Aktive Ältere bringen Gesellschaft voran

„Alternde Gesellschaften können durchaus innovativ sein. Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes kann durch die Alterung sogar positiv beeinflusst werden. Wir müssen deshalb mehr dafür tun, um die Lebensphase 60+ neu zu gestalten: entscheidend ist hier ein flexiblerer Umgang mit Arbeit, Renteneintritt und Engagement“, sagt Prof. Dr. Norbert F. Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB).

 

Dies ist die Kernbotschaft des neuen „Demografie-Kompass“, den das BiB im Auftrag des Berliner Demografie-Forums (BDF) entwickelt hat. Nach Schneiders Angaben entsteht in Deutschland gerade eine neue Bevölkerungsschicht sehr aktiver älterer Menschen zwischen 60 und 79 Jahren: Diese agilen Senioren seien gesund, würden das Leben genießen und seien bereit, sich weiter in der Gesellschaft zu engagieren. Viele von ihnen seien wohlhabend, konsumierten gern und würden auf diese Weise eine neue Nachfrage schaffen, von der zahlreiche Wirtschaftszweige profitierten. Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten eine rasche Alterung seiner Bevölkerung erfahren, eine Entwicklung, die vielen anderen Ländern noch bevorsteht. Es könne daher seinen Erfahrungsvorsprung möglicherweise sogar als Exportmodell nutzen.

 

Der Wissenschaftler stützt seine Thesen auf die 18 Indikatoren des „Demografie-Kompass“, der heute anlässlich des BDF vorgestellt wird und erstmals einen differenzierten Vergleich von neun Ländern (Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, UK, USA, Korea, Japan, China) ermöglicht. So zeigt zum Beispiel der Indikator „Anteil der pflegebedürftigen 65-79-jährigen an der Bevölkerung“, dass erst ein kleiner Teil dieser Bevölkerung pflegebedürftig ist, je nach Land zwischen 3 und 6 Prozent. Wie die jeweilige Gesellschaft mit Ehrenamt und gesellschaftlichem Engagement insgesamt umgeht, lässt sich anhand des Indikators „Gesellschaftliches Engagement der Menschen im Alter von 50+“ erkennen. 41 Prozent der US-Amerikaner über 50 Jahren etwa engagieren sich, aber nur etwa 2 Prozent der Chinesen. Einen vollständigen Überblick gibt das Booklet zum BDF (anhängend).

 

Politik und Wirtschaft: Rahmenbedingungen müssen sich ändern

 

Auch Politik und Wirtschaft sehen das Potenzial alternder Gesellschaften, verweisen in ihren Beiträgen beim BDF aber zudem auf die dringend nötigen neuen Rahmenbedingungen. So fordert Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: „Ziel ist es, jedem Einzelnen entsprechend seiner Lebenssituation und seines Alters die Chance zu eröffnen, seine Potentiale und Fähigkeiten im Laufe eines langen und gesunden Lebens zu entwickeln. Wir werden dies nur erreichen, wenn Politik, Wirtschaft und Bürger gemeinsam Vorschläge erarbeiten, um unser Zusammenleben entsprechend der Erfordernisse des demografischen Wandels zu gestalten.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betont, wie wichtig es sei, „dass die Menschen überall in Deutschland - in städtischen wie ländlichen Regionen - auch künftig auf ein gut funktionierendes, modernes und nachhaltig finanzierbares Gesundheitswesen vertrauen können“.

 

Die Herausforderung der demografischen Entwicklung beleuchtet Dr. Maximilian Zimmerer, Vorstand der Allianz SE: „Die stark ansteigende Zahl von Rentnern bei gleichzeitig stark sinkenden Erwerbstätigen wird die umlagebasierten staatlichen Systeme unter Druck setzen, also Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Gleichzeitig müssen wir auch die kapitalgedeckten betrieblichen und privaten Systeme modernisieren, die durch die andauernden sehr niedrigen Zinsen angegriffen werden.“

 

Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, erinnert Politik und Gesellschaft daran, beim Thema des demografischen Wandels nicht die junge Generation aus den Augen zu verlieren: „Nur mit einer Jugend, die die Anforderungen der Zukunft versteht und auf Rahmenbedingungen vertrauen kann, in denen sich ihre Potenziale entfalten können, meistern wir die Herausforderungen des demografischen Wandels.“

 

Das BDF findet im Allianz Forum (18. März), Pariser Platz 6, sowie an der ESMT (19. und 20. März), Schlossplatz 1, statt.

 

Weitere Informationen und das Programm finden Sie unter www.berlinerdemografieforum.org

Berliner Demografie Forum

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