Ida Luka-Lognoné für La Tribune Women's Award nominiert

Ida Luka-Lognoné: Die Internationalität meiner Familie, mein Arbeitsumfeld und die vielfältigen persönlichen und beruflichen Erfahrungen sind für meine jetzige Tätigkeit von großer Bedeutung. Durch sie habe ich gelernt, mit unterschiedlichen Kulturen, Mentalitäten und Arbeitsweisen zurecht zu kommen. Das ist in unserem internationalen, globalen Geschäft sehr wichtig und ermöglicht mir, mit den Erwartungen der Märkte und Partner umzugehen, mich anzupassen und erfolgreiche, loyale multikulturelle Führungsteams aufzubauen.

Mein Motto ist sehr einfach: Die Menschen sind überall großartig. Sie drücken sich unterschiedlich aus, und sie erreichen ihre Ziele auf unterschiedliche Art und Weise; ihre Werte, ihre Motivation, ihr Interesse für andere sind jedoch sehr ähnlich.

Sie sind bei der Allianz Global Assistance für eine riesige Region verantwortlich. Was sind hierbei die größten Herausforderungen?

Luka-Lognoné: Zu meinem Verantwortungsbereich gehören 20 Märkte - sowohl in Europa als auch in Asien. Dies bedeutet häufiges Reisen und eine große Bandbreite an marktspezifischen Themen. Die Herausforderung besteht darin, sich selbst zu organisieren, bei den Themen und strategischen Initiativen Prioritäten festzulegen und sehr unterschiedliche und geographisch zerstreute Teams zu motivieren und zu führen.

Gegenwärtig konzentriere ich mich auf die Märkte des asiatisch-pazifischen Raums, wo wir ein fantastisches Wachstum von mehr als 20 Prozent im Jahr haben. China boomt, insbesondere die Autoindustrie und der Reisesektor. Indien entwickelt sich großartig und wir haben große Pläne in Singapur und Japan.

In den europäischen Märkten arbeiten wir an Innovationen, und das Wachstum kommt von neuen Produkten und Vertriebskanälen. Die Produktlinien basieren hauptsächlich auf demografischen Herausforderungen: eine alternde Bevölkerung und in höherem Maße service-orientierte Gesellschaft, in der Assistance-Leistungen in der Pflege und im häuslichen Bereich die Zukunft sind.

Hatten Sie zu Beginn Schwierigkeiten, als eine der wenigen europäischen Topmanagerinnen akzeptiert zu werden?

Luka-Lognoné: Natürlich war der erste Tag im Vorstand unserer Gruppe eine gewisse Herausforderung! Der Versicherungsbereich ist auf Vorstandsebene immer noch sehr männlich geprägt und vor 10 Jahren war das sogar noch viel stärker der Fall. Ich musste deshalb zunächst das Vertrauen meiner Kollegen gewinnen und erreichen, dass sie meine andere Herangehensweise als Ausländerin akzeptieren…

Gegenwärtig bessert sich die Lage; bei Allianz Global Assistance sind wir inzwischen zwei Frauen im Vorstand - von insgesamt sieben Vorstandsmitgliedern. Die ganze Debatte und die Bemühungen zur Förderung von Vielfalt in den Vorständen ist auch sehr hilfreich. Ich bin aktives Mitglied im Allianz Diversity Council und habe diesen auch bei der Allianz Global Assistance eingeführt.

Was war das für ein Gefühl, für den renommierten La Tribune Women's Award nominiert zu werden?‪

Luka-Lognoné: Ich bin begeistert, zu diesen 15 großartigen Frauen zu gehören! Für eine in Frankreich lebende Ausländerin ist es natürlich noch aufregender, hier anerkannt zu werden. Ich sehe es als große Chance, für viele Dinge zu werben: die Möglichkeit, selbst mit einem exotischen Diplom einer polnischen Universität persönliche Ziele zu erreichen, die Notwendigkeit, eine Leidenschaft für das, was wir tun, zu entwickeln, Risiko in Kauf zu nehmen, um neues auszuprobieren, die Fähigkeit, in unterschiedlichen Kulturen und Märkten zu agieren, und - nicht zuletzt - die Möglichkeit, eine erfolgreiche Karriere mit einem glücklichen Familienleben zu verbinden.

Ida Luka-Lognoné

Ida Luka-Lognoné - Vorstandsmitglied und Leiterin für EMEA (Europa, naher Osten und Afrika) und Asien-Pazifik.

Die 50-jährige Ida Luka-Lognoné mit französich-polnischer Abstammung besitzt Master-Abschlüsse der Universität Krakau und Paris Inalco und einen Abschluss aus Insead. Ida Luka-Lognoné trat 1992 in die Elvia France ein und wurde 1996 zur Leiterin für Geschäftsentwicklung in Mittel- und Osteuropa bestellt; in dieser Zeit gründete sie Tochtergesellschaften in der Tschechischen Republik und in Polen. Im Jahre 2000 wurde sie zur Regionalleiterin Europa für die Mondial Assistance Gruppe benannt. Vorstandsmitglied wurde sie im Jahre 2002. 2007 wurde Ihr Verantwortungsbereich auf den Asien-Pazifik-Raum ausgedehnt.

 
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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