Portrait: Renate Wagner
Renate Wagner
Kindheit in Rumänien
Erste Berufsschritte
Noch im Studium entdeckt Renate Wagner die Freuden der praktischen Anwendung von Mathematik. Beschäftigt sich in Australien mit Lebensversicherung und Sterbetafeln. Theoretische Mathematik, Universitätskarriere? Ade. Sie möchte in einem Unternehmen arbeiten. Erste Station: Risikomanagement bei der Westdeutschen Landesbank. Breites Aufgabenfeld, Freiheiten zum Ausprobieren. Sie möchte die ökonomischen Zusammenhänge besser verstehen. Und erwirbt berufsbegleitend den MBA-Titel in Schottland.
Es folgen fünf Jahre bei KPMG in München als Beraterin und im Audit. Fokussierung auf Banken. Dann Aufbruch in die „topmoderne“, „innovative“ Welt des Online-Banking. So dachte sie jedenfalls. Es war ein Fehler. Das Unternehmen: zu klein, eher auf Deutschland fokussiert. Nichts für jemanden, den das internationale Parkett reizt.
Eintritt in die Versicherungswelt
Doch wo Du stolperst, liegt der Schatz. Das kurze Online-Abenteuer mündete in ein Engagement bei der Zürich Versicherung. Sieben Jahre lang pendelte das Ehepaar Wagner zwischen München, wo ihr Ehemann arbeitete, und Zürich. Als die Tochter geboren wurde war noch mehr Ausgleich angesagt. „Ich hatte das Glück – und bin noch heute dafür dankbar – , dass meine Chefs mich mehr als üblich darin unterstützten, den Spagat zwischen Mutterschaft und einem anstrengenden Job auszuhalten.“
Erst leitete sie das Change Management, das sie in die ganze Welt führte. Enthusiasmus war gefragt, um einen zentral organisierten Laden in Bewegung zu setzen von Santiago de Chile bis Tokio. Es folgte der Wechsel ins Bilanzmanagement – und eine Feuerprobe: Kaum im Amt, brach Lehman Brothers zusammen und die Finanz- und Bankenkrise aus. Liquiditätsplanung, Kapitalmanagement, Management der Rating Agenturen oder die Einhaltung der Schweizer Regulierungsvorschriften – alles plötzlich im Krisenmodus. „Sehr intensive, bereichernde Zeiten“. Sie zählt ihren damaligen Beitrag zur Stabilisierung der Zürich-Bilanz zu ihren hervorstechenden Berufserfahrungen. 2010 wechselte Renate Wagner ins Geschäft und übernahm die Lebensversicherung. Nun ging es um strategische Finanzplanung, Productpricing, M&A, Finanzreporting.
Wechsel zur Allianz
Irgendwann hatten die Wagners die Pendelei satt. Dieter Wemmer, Finanzvorstand erst bei der Zürich und dann bei der Allianz, holte Frau Wagner nach München. Erst Leiterin seines Büros. Eine operative Aufgabe sollte folgen. Bis Herr Diekmann anrief: „Sind Sie bereit das CEO-Office zu leiten?“
Was für eine Frage! Sie begleitet den Übergang von Herrn Diekmann zu Herrn Bäte. Bereitet mit dem neuen CEO die „Renewal Agenda 1.0“ vor. Und leitet ein Projekt, das empfiehlt, die unrentable Einheit in Südkorea und den Altbestand in Taiwan zu verkaufen. Herr Bäte meint: „Am besten machen Sie das selbst.“
Asien Jahre
Renate Wagner liebt es, Strategien zu entwickeln – und diese dann auch umzusetzen und Ergebnisse zu liefern. Hier nun die Gelegenheit. Sie soll von Singapur aus die Lebens- und Krankenversicherung in Asien-Pazifik auf Vordermann zu bringen. Südkorea und der Altbestand in Taiwan werden abgestoßen, was ein bisschen einer „mission impossible“ glich.
Und es gelingt den Wachstumsmotor in der Region (16 operative Einheiten in 10 Ländern, kurzum: ein komplexes Gebilde) wieder anzuwerfen: mit neuen Initiativen, neuen Kooperationen, neuen Geschäftsmodellen. Nicht nur Umsatz und Profitabilität wachsen. Frau Wagner und ihrem Team gelingt es, sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Was kein Kinderspiel ist. Drei Jahre in Folge verdoppelte sich die Kundenzufriedenheit. Unter den Allianz Einheiten, die in ihrer Singapur-Zeit eine Top-Position bei der Mitarbeiterzufriedenheit erhielten, stammten gleich mehrere aus Asien.
Motivationsmotor Vertrauen
Wenn Renate Wagner über die Prägung durch ihre vielen und sehr unterschiedlichen Chefs nachdenkt, erkennt sie ein einigendes Band: Alle haben viel Vertrauen in ihre Fähigkeiten gesetzt und ihr Aufgaben übertragen, die eigentlich zu groß erschienen. „Das hat mich sehr geprägt“. Es gehört heute zu ihrem Management-Stil.
„Ich bin jemand, der sehr stark auf die Stärken abzielt. Jeder hat Stärken. Wenn wir die vielen komplementären Stärken zusammenführen, entsteht eine unglaubliche Kraft.“ Und tatsächlich ist es Wagner oft gelungen, auch in schwierigen Situationen Mitarbeiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Persönlichkeiten anzuziehen und zu leistungsfähigen Teams zusammenzuschweißen.
Prioritäten setzten, dann Tempo
Leadership Grundsätze
Renate Wagner privat
Strategie spielt auch außerhalb des Büros eine Rolle. „Ich liebe Gesellschaftsspiele.“ Reisen, Lesen und Sport wie Badminton, Tennis, Ski, Schwimmen oder Eiskunstlauf sind ihre Hobbys, bei denen sie entspannt. Und ja: Wenn in der Stadt ein Pop-Konzert stattfindet, versucht sie dafür den Kalender freizumachen. Zuletzt verbrachte sie ein paar vergnügliche Stunden auf dem Phil-Collins-Konzert mit einem weiteren Fan: Ihrer Assistentin Monika Heinz. Sie pflegt mit Ihrem Mann einen großen Freundeskreis und es gibt nichts Größeres als die Zeit mit Ehemann und Tochter.
Ihr Motto für Beruf und Leben ist annähernd gleich. „Nutze jede Gelegenheit etwas Neues auszuprobieren und daran zu wachsen.“
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Über die Allianz
** Stand: 30. Juni 2024
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