Warum hat die Allianz ein Versicherungsprodukt für Privathaushalte entwickelt?
Martin Gansneder: Ein Drittel des privaten Energiebedarfs wird für Heizung und Warmwasseraufbereitung genutzt. Einhergehend mit steigenden Energiekosten hat eine Veränderung dieses Bedarfs unmittelbare Auswirkungen auf das Haushaltsbudget. Wird es im Winter kälter, steigt der private Heizungsbedarf mit der Folge einer erhöhten Abrechnung. Diese unvorhersehbaren aber auch unvermeidbaren Kosten bedeuten für Verbraucher ein schwer kalkulierbares Risiko.
Institutionelle Investoren und Unternehmen können sich bereits seit Jahren mit Wetterderivaten gegen die finanziellen Folgen solcher Temperaturschwankungen absichern. Für die Privathaushalte gab es diese Möglichkeit bisher nicht. Die Allianz bietet bereits umfangreiche Versicherungen rund ums Haus an und versucht das Produktangebot kontinuierlich für Kunden auszubauen. Somit war es für uns naheliegend, sich mit diesem jährlich wiederkehrenden Thema Heiz- und Nebenkostenabrechnung auseinanderzusetzen. Unser Anliegen ist es, ein Instrument für Personen mit kleinem bis mittlerem Einkommen zu entwickeln, um einen Ausgleich für erhöhte Energiekosten zu schaffen.
Warum sichern sich Unternehmen gegen Wetterrisiken ab?
Sofern die Auswirkungen des Wetters wesentlich für den Geschäftserfolg eines Unternehmens verantwortlich sind, lohnt sich eine Absicherung. Das eingängigste Beispiel ist der Biergartenbetreiber, der bei Regenwetter nur wenig Umsatz vorweisen kann – bei schönem Wetter jedoch eine Umsatzspitze. Mit Wetterderivaten wird dieser Effekt ausgeglichen und das Ergebnis weitestgehend normalisiert. Andere Branchen, wie die Bauwirtschaft, Energieerzeuger oder Wintersportgebiete sind noch mehr von den Kapriolen des Wetters abhängig und können das Absicherungsinstrument Derivat in ihren Bilanzen entsprechend verbuchen. Für Privatkunden ist diese Form der Absicherung jedoch im Rahmen eines Versicherungsvertrages deutlich geeigneter.