Neuseeland: Allianz versichert Öko-Autobahn

Das Konsortium für die Ausbaustrecke zwischen Orewa und Puhoi scheint an alles gedacht zu haben: an Echsen und Vögel, an Fische und Farne, und nicht zuletzt an das Wohlwollen der Maori-Götter. In einer feierlichen Zeremonie hat es sich von Stammesältesten der Ureinwohner für die Bauarbeiten und das Projektbüro jedenfalls den Segen erteilen lassen.

Bereits seit zwei Jahren arbeiten sich die Konstrukteure der Northern Motorway Extension durch geologisch wie ökologisch anspruchvolles Terrain. Fünf Brücken, fünf Wasserkanäle und ein 345 Meter langer Tunnel sind für das 7,5 Kilometer lange Teilstück des State Highway Nummer 1 zwischen Auckland und der nördlichsten Region des Landes geplant. Ein Team von Umweltexperten sorgt dafür, dass die Auswirkungen auf Natur und Umwelt auf ein Minimum beschränkt bleiben.

Zeichnung der Hillcrest-Brücke, die die Autobahn überspannen wird

Gut für Farnsteiger, Gecko und Flusskrebs: Die Arbeiten an Neuseelands erster Mautstraße – die Übergabe ist für 2009 geplant – sind so getaktet, dass sie nicht mit der Brutsaison der Vögel kollidieren. Echsen werden entlang der Strecke eingefangen und nach Ende der Baumaßnahmen wieder ausgesetzt. Und für Flussbewohner werden spezielle Kanäle konstruiert, die ihnen da, wo der Wasserlauf unterbrochen wird, eine möglichst naturnahe Passage unter der Autobahn ermöglichen.

Nicht weniger dürfte den Göttern gefallen, dass sämtliche Arbeiten eingestellt werden, sobald man auf Überreste archaischer Siedlungen stößt, und nicht eher wieder anlaufen, bis Archäologen und Vertreter der Maori die Funde gesichert haben.

Bevor die Bulldozer loslegten, hatte das Umweltteam des Baukonsortiums Northern Gateway Alliance zudem die Vegetation entlang der Strecke akribisch aufgelistet. Nach den Bauarbeiten wird mit der Wiederbepflanzung begonnen. Insgesamt sollen am Ende eine Million einheimische Gewächse neu angesiedelt werden.

Umweltexperten sorgen dafür, dass Natur und Umwelt verschont bleiben

Die Allianz ist führender Versicherer des Bauvorhabens

Die Kosten für das größte Einzelbauvorhaben in der Geschichte Neuseelands, bei dem Allianz Global Corporate & Specialty–Pacific 60 Prozent der Versicherungssumme deckt, belaufen sich auf rund 182 Millionen Euro. Zweimal pro Jahr sind Experten des Industrie- und Spezialversicherers vor Ort, um sich ein genaues Bild über mögliche Risiken zu verschaffen und die Baufirmen zu beraten."Wir bieten ingenieurtechnische Dienstleistungen, die es so in Neuseeland kaum gibt", sagt Dean West, der für das Underwriting zuständige Regionalmanager. "Damit haben unsere Kunden die Möglichkeit, ein Projekt noch einmal von dritter Seite unter die Lupe nehmen zu lassen. Ein Service, von dem alle Beteiligten profitieren."

Die bisherige, kurvenreiche Strecke durch Orewa ist wegen ihrer häufigen Staus und der zahlreichen Unfälle berüchtigt und zudem nicht für schweren Lastverkehr ausgelegt. Das neue vierspurige Teilstück der Autobahn 1A wird die Verbindung Richtung Northland sicherer machen und die Fahrzeit zwischen Orewa und Puhoi verkürzen. Vor allem aber erhofft sich die Regierung durch die bessere Anbindung der Nordregion Impulse für Tourismus und wirtschaftliche Entwicklung.

Auch Freunde ungewöhnlicher technischer Lösungen kommen bei der Nordautobahn auf ihre Kosten: Die Hillcrest-Brücke etwa – die einzige, die die Strecke überspannt und später Teil einer neuen Ost-West-Verbindung werden soll – wird zunächst auf ebenem Grund errichtet, bevor dann Bagger die Autobahntrasse darunter freischaufeln. Wenn 2009 die ersten "Kiwis" über die neue Schnellstraße rollen, werden rund 60.000 Kubikmeter Beton in einer Art verbaut worden sein wie wohl selten zuvor.

Zu ingenieurtechnischen Fragen berät auch die Allianz - ein Service, von dem alle Beteiligten profitieren

Doch nicht nur die Interessen von Umwelt und Natur sind in das Projektdesign einbezogen worden, es wurde auch an die Autofahrer gedacht. So ist eigens eine Künstlerin engagiert worden, um an verschiedenen Streckenabschnitten mit Landschaftsornamenten und Skulpturen für Abwechslung zu sorgen.

Am Waiwera-Viadukt ist das nicht nötig: Die Brücke schwingt sich in bis zu 31 Metern Höhe über den Fluss, und die Leitplanken sind so ausgelegt, dass der Blick auf die Landschaft nicht blockiert wird. Vergisst ein Fahrer darüber geradeaus zu lenken, ist nichts verloren. Die Seitenbarrieren, so versichern die Konstrukteure, halten einiges aus.


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