More Europe - Für eine neue Kultur der europäischen Außenbeziehungen

"Die Europäische Union hat das Thema Menschenrechte zu einem zentralen Aspekt ihrer Beziehungen zu anderen Ländern und Regionen gemacht." - heißt es auf der Website der Europäischen Kommission.
Doch blieb es oft bei Lippenbekenntnissen, wenn eigene politische und wirtschaftliche Interessen im Spiel waren. Europa, das sich gerne als Wiege der Menschen- und Bürgerrechte sieht, enttäuschte oft durch seine mangelnde Unterstützung von Demokratiebewegungen andernorts. Seit langem monieren Menschenrechtsorganisationen die Wirkungslosigkeit ihrer Sanktionen gegenüber Diktaturen und die
mangelhafte Asylpolitik für politische Flüchtlinge in ihren  Mitgliedsländern. Welchen kulturellen Werten wird sich der im Aufbau befindliche Europäische Auswärtige Dienst verpflichtet fühlen?

Vier Tage bevor die iranische Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi mit dem Avicenna-Preis ausgezeichnet wird, stellt sie in Berlin die Frage: "Besitzt die EU eine ernstzunehmende Menschenrechtspolitik?"

Die Veranstaltung am 2. 5. beginnt um 18 Uhr im Allianz Forum Berlin, Pariser Platz 6.

  • Begrüßung: 
    Henning Schulte-Noelle, Aufsichtsratsvorsitzender der Allianz SE
    Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Institut
  • Keynote: 
    Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin 2003, Avicenna-Preisträgerin 2012
  • Panelists: 
    Alexander Graf Lambsdorff, Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des EP
    Gottfried Langenstein, Präsident des deutsch-französischen Kultursenders ARTE und Geschäftsführer von 3sat
    Robert Menasse, österreichischer Schriftsteller und EU-Experte
    Pierre Vimont, Generalsekretär des Europäischen Auswärtigen Dienstes
  • Moderation: 
    Malte Lehming, Der Tagesspiegel.

Die "Reden über Europa" starteten 2006 im Münchner Residenz Theater als Reaktion auf die Ablehnung der geplanten EU-Verfassung in den Niederlanden und Frankreich. Fehlende Bürgernähe und ein latentes Demokratiedefizit waren – und bleiben – zwei wichtige Kritikpunkte an dem bürokratischen Steuerungsmodus der Europäischen Union. Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen die Allianz Kulturstiftung und ihre Kooperationspartner zur Entstehung einer European Public Sphere beitragen, wo wichtige Themen der europäischen Einigung öffentlich debattiert werden können. Denn Europa bleibt ein Zukunftsprojekt, dem erst eine europäische Zivilgesellschaft die notwendige Grundlage und Legitimation verleihen kann.

Eine Veranstaltung der Allianz Kulturstiftung und der Initiative More Europe in Zusammenarbeit mit ARTE, Der Tagesspiegel und rbb Kulturradio.

Michael Thoss

Allianz Kulturstiftung
Tel. +49.89.4107-303