"Wir sind die neue Generation Europas"

Die Allianz Summer Academy (ASA) wurde 2004 initiiert mit dem Leitgedanken, Europa nicht nur als Objekt wissenschaftlicher Betrachtung zu erfassen, sondern als konkrete Erfahrung. Seitdem findet die Summer Academy mit ausgewählten Studenten europäischer Universitäten alle zwei Jahre statt – im Wechsel mit der Alumni Academy, wo sich ehemalige ASA Teilnehmer treffen und so in Kontakt und im Austausch bleiben.

Auch jetzt kamen wieder 27 Studenten aus 18 Ländern zusammen – aus folgenden fünf Universitäten: Graduate Institute (Genf), Central European University, CEU, (Budapest), Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi (Mailand), Ludwig-Maximilians-Universität, LMU, (München) und Karls Universität (Prag). Sie hatten sich auf die Ausschreibung in ihren Universitäten gemeldet und beworben und waren daraufhin von den Koordinatoren der ASA ausgewählt worden. Auswahlkriterien sind unter anderem internationale Erfahrungen sowie ein hohes Interesse an europäischen Themen und soziale Kompetenz.

Das große Thema der Allianz Summer Academy war in diesem Jahr:" Ist die EU auf der internationalen Bühne wettbewerbsfähig?" Thomas Kösters, ASA Teilnehmer von der LMU München, war dann doch etwas überrascht von dem hohen Arbeitsaufwand: "Neben unseren ganzen Prüfungen trafen wir uns einmal pro Woche acht Monate lang mit unserer Koordinatorin, um unseren Team Report auszuarbeiten. Das war manchmal hart, aber der Aufwand hat sich letztendlich gelohnt".  Thema des LMU Reports war zum Beispiel: Wie grün ist Europa? – Zahlt sich die EU Klima Politik aus?

Harold James, Henning Schulte-Noelle und Michael Thoss (von links);
© Robert Niedring 2011

Zu Beginn der Allianz Summer Academy begrüßte Henning Schulte- Noelle, Aufsichtsratvorsitzender der Allianz SE sowie Vorsitzender des Stiftungsrats der Allianz Kulturstiftung, die Studenten. Der renommierte britische Historiker Harold James, Professor für Geschichte und Internationale Beziehungen an der Princeton University, New Jersey, USA, hielt im Anschluss daran als Gastredner seinen Vortrag. Michael Thoss, Leiter der Allianz Kulturstiftung: "Harold James stellte in seiner key note heraus, dass die Wettbewerbsfähigkeit unserer Sozialen Marktwirtschaft letztlich auch auf gemeinsamen Wertvorstellungen beruht, die sie für andere Kulturen attraktiv macht. Das hat unsere Studenten sehr beeindruckt."

Schließlich wurden die Teams der Universitäten bunt gemischt, um in Workshops zu verschiedenen Aspekten des Academy-Themas ihre Präsentationen auszuarbeiten, die wiederum in das finale Manifest einflossen und in einer Finalrunde heiß diskutiert wurden. Es war für die beobachtenden Koordinatoren, Organisatoren und anderen Gäste wie Professor Harold James und auch für die Studenten eine faszinierende Erfahrung auf welch hohem Niveau und mit welcher Begeisterung das Thema Europa, seine Wettbewerbsfähigkeit und die derzeitige Krise diskutiert wurden – egal ob es um Werte, den Arbeitsmarkt, das Gesundheitssystem oder die Euro-Krise ging.

Für Felipe Basabe Llorens, einer der Initiatoren und Moderator seit Beginn der ASA, war es gerade diesmal eine besondere Erfahrung: "Ich bin so glücklich wie nie zuvor! Die Gruppe war fantastisch und sehr harmonisch. Die ASA ist ein großartiges Projekt – und ich hatte die Ehre diese Art Evolution über Jahre hinweg zu begleiten. Jetzt ist die ASA ein Selbstläufer – wir haben so einen großen Pool an Studenten und Alumnis und vor allem an Erfahrung. Aber natürlich muss es immer Raum für Verbesserungen geben. Deshalb würde ich mir für das nächste oder übernächste mal die Teilnahme von Universitäten aus Skandinavien, aus der Türkei, Indien und Russland wünschen."

Studenten der Allianz Summer Academy in einer Diskussion;
© Robert Niedring 2011

Faszinierend sind jedoch nicht nur die Statements der einzelnen Teilnehmer und die lebhaften Diskussionen, sondern auch die Lebensläufe der Studenten. Michael Tyrala, Student der CEU Budapest aus der Slowakei, hat schon viele internationale Erfahrungen gesammelt. Er sah und sieht immer noch keine wirtschaftliche Chance für die Slowakei. Deshalb studierte er in verschiedenen Ländern und wird, nachdem er seinen Master für Europäische Studien in diesem Jahr gemacht hatte, in die USA gehen. Er hat bereits ähnliche Programme wie die ASA besucht – hat aber nun das Gefühl, dass die ASA bisher die beste Akademie war, mit dem höchsten intellektuellen Niveau. Das einzig Verbesserunsgwürdige ist für ihn eine größere Interdisziplinariät bei der Auswahl der Studenten, um weniger "Mainstream" bei den Diskussionen zu erreichen.

Die Berlinerin Hannah Dönges studiert am Graduate Institute in Genf Politische Wissenschaften und spricht wie ein Amerikanerin – was auch nicht weiter verwundert. Denn sie hatte bereits schon vor der Uni ein Jahr in Frankreich und ein Jahr in den USA verbracht. Genf schätzt sie sehr, weil es nach New York die internationalste Stadt der Welt ist. Sie möchte später eine akademische Laufbahn einschlagen, sich auf Transatlantische Beziehungen spezialisieren und nächstes Jahr in die USA gehen.

Zuzana Hudakova aus der Slowakei studiert ebenfalls in Genf und fällt durch ihre pointierten und vor allem fundierten Beiträge auf. Sie findet die ASA faszinierend und inspirierend, weil jeder hier seine eigene Meinung hat und auch vertritt. Vor allem freut sie sich auf das Manifesto: "Wir wollen damit etwas wagen und hoffen, dass wir uns damit durchsetzen können."

Die Teilnehmer der Allianz Summer Academy 2011;
© Robert Niedring 2011

Gabriel Geisler Mesevage ist der einzige Amerikaner unter den ASA-Teilnehmern und studiert ebenfalls in Genf. Auch er ist ein großer Europa Fan – hat in St. Andrews in Schottland studiert und möchte auch nach seinem Studium in Europa bleiben. "Außerdem bin ich ein großer Fan von Interdisziplinarität – deshalb bin ich sehr beeindruckt hier von dem hohen Level und dem freien Meinungsaustausch. Der Trick wäre jetzt nur noch, einen Philosophen zu integrieren."

Neben innovativen Ideen mangelt es den Studenten auch sicher nicht an Selbstbewusstsein. Nicola Benatti von der Wirtschaftuniversität Luigi Bocconi in Mailand fasst das in einem Satz zusammen: "Wir sind die neue Generation Europas und wir wollen unsere eigenen innovativen Ideen bringen."

Michael Thoss ist auch in diesem Jahr sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Allianz Summer Academy. Das Manifesto soll nicht nur unter anderem dem Europa- Berater Angela Merkels präsentiert werden – auch Harold James wird es mit nach Princeton nehmen und mit seinen Studenten diskutieren. Und schon beim übernächsten Mal soll es eine Premiere geben. Dann werden zum ersten Mal auch Studenten von Princeton teilnehmen  - zum Thema Transatlantische Beziehungen. Damit wird der ASA noch mehr Internationalität verliehen werden. Vielleicht ist ja dann sogar ein Philosoph darunter.

 
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