„Schwachköpfe am Steuer sind eine echte Herausforderung für die Verkehrssicherheit.“ Das sagt „Rusty“ Height, ausgerechnet der Mann, der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, dass er Autos kaputt fährt.
"Rusty" Haight ist so etwas wie ein lebendiger Crash Test Dummy. Er war seit 1994 in 976 Autounfälle verwickelt. Doch außer blauen Flecken und Rippenprellungen sind ihm ernsthafte Verletzungen soweit erspart geblieben.
Mit einem Fahrzeug in ein anderes zu fahren, gehört zu der Arbeit des ehemaligen Unfallermittlers des Polizeikommissariats San Diego ganz einfach dazu. Heute ist Rusty Haight Direktor des Collision Safety Institute in San Diego, einem unabhängigen Institut für Unfallforschung, Schulung und Unfallberatung. Haight rekonstruiert Kollisionen im Verkehr, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Dabei überlässt er Zusammenstöße mit hoher Geschwindigkeit und starker zerstörerischer Wirkung lieber einem richtigen Crash Test Dummy. Aber für Ermittlungen bei etwas niedrigeren Geschwindigkeiten gibt es seiner Meinung nach keinen gleichwertigen Ersatz für den Fahrer aus Fleisch und Blut.
Bei schweren Unfällen muss der Dummy ran
"Wenn ich fahre, kann ich unterschiedliche Arten der Bewegung nachvollziehen, die verschiedene Parameter für Crashdaten liefern. Crash-Dummies sind gut, aber letztendlich nur steife Puppen. Sie können zwar ernsthafte Kollisionen überstehen, sind jedoch nicht immer repräsentativ. Sie zeigen nicht, wie sich der menschliche Körper bei Zusammenstößen bewegt, die weniger schwerwiegend sind, als jene, die wir mit den ‚Standard-Dummys‘ erleben", so Haight.
Hier zeigt sich der große Unterschied zwischen ihm und einem echten Crash Test Dummy wie beispielsweise Rudi. Rudi war während seiner Laufbahn an 600 Autounfällen beteiligt. Abgesehen von einigen Beulen und Kratzern hat auch er das alles ziemlich unversehrt überstanden. Rudi ist einer von zehn Crash Test Dummys, die im Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning in Deutschland eingesetzt werden.