Im Zentrum des zweiten Berliner Demografie Forums, das vom 9. bis 10. Januar 2013 in Berlin stattfinden wird, steht das Themenspektrum "Generationen – Lernen – Wohlstand". Neben zahlreichen Vorträgen wird es im Rahmen des Forums ein "Young Expert Panel" geben, bei dem junge Akademiker mit Vertretern der Generation 80+ Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze des demografischen Wandels diskutieren werden. Am Freitag, den 30. November 2012, trafen die zwölf "Young Experts" zu einer Auftakt-Diskussion in München zusammen. Das "Young Expert Panel" wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.
Die "Young Experts"–zwischen 24 und 30 Jahre alt, studiert, noch kinderlos, aber mit Kinderwunsch–diskutierten rege: Über den Wunsch nach Kindern, die Aktivität von Senioren, die Integration von Immigranten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Am Schluss legten sie sich auf zwei Themenschwerpunkte fest, die sie beim Berliner Demografie Forum gemeinsam mit den Vertretern der Generation 80+ debattieren wollen: "Wunsch nach Kindern" und "Aktive Senioren".
"Wunsch nach Kindern"
Die "Young Experts" waren sich schnell einig: Familiengründung ist heute schwieriger als früher. Begründet wird dies durch verschiedene Faktoren. Bedingt durch ein "Übermaß" an Möglichkeiten für die eigene Zukunft steht die Selbstverwirklichung immer mehr über dem unmittelbaren Wunsch nach Kindern. Hinzu kommt die geforderte, aber auch selbst gewünschte, Mobilität junger Menschen. Auslandsaufenthalte und häufige Umzüge erschweren das Finden des langfristigen Partners. Gewinnt der Wunsch nach Kindern dann an Priorität, werden Familie und Beruf oft als unvereinbar wahrgenommen. Als wichtigstes Hindernis werden befristete Arbeitsverträge genannt: "Befristete Arbeitsverträge–insbesondere an Universitäten–sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel", sagt einer der "Young Experts".
Darüber hinaus wurde die Grundsatzfrage aufgeworfen, ob eine kinderreichere Gesellschaft überhaupt erforderlich sei oder ob nicht auch eine schrumpfende Gesellschaft hinnehmbar wäre. Ein zentraler Aspekt der gesamten Demografie-Debatte