Welt-Alzheimertag: Zeit für Erinnerungen

Unaufhaltsam die Kontrolle über den eignen Verstand zu verlieren ist wohl eine der schrecklichsten und deprimierendsten Erfahrungen überhaupt. Es ist daher kein Wunder, dass Alzheimer zusammen mit Krebs eine der weltweit gefürchtetsten Krankheiten ist.

Alzheimer ist eine Demenzerkrankung, die sich auf das Erinnerungsvermögen, das geistige Verständnis und selbst simple körperliche Funktionen auswirkt. So können Betroffene allmählich nicht mehr gehen, sprechen, essen, denken. Alzheimer ist unheilbar; bisher hat noch niemand die Krankheit überlebt.

Für Familien und Freunde ist es herzzerreißend zusehen zu müssen, wie geliebte Menschen mehr und mehr der Demenz verfallen, sich ihr Verstand immer stärker vernebelt und sich ihre Persönlichkeit, Erinnerungen und Stimmungen ganz plötzlich verändern.

In demselben Maße, in dem die Weltbevölkerung zunimmt, werden sich die physischen, emotionalen und - für Gesundheitssysteme - finanziellen Folgen der Erkrankung dramatisch verschlechtern.

Der von Alzheimer's Disease International (ADI) herausgegebene Weltalzheimerbericht 2009 prognostiziert, dass sich die Zahl der Demenzkranken alle 20 Jahre fast verdoppeln und von 36 Millionen im Jahr 2010 auf 115 Millionen im Jahr 2050 ansteigen wird.

Nach Schätzungen der nationalen Alzheimer Gesellschaft sind allein in den USA 5,3 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt. Im Lauf dieses Jahrhunderts wird die Krankheit auch in Ländern mit mittlerem und geringem Einkommen zunehmen.

Laut dem ADI Bericht von 2010 beliefen sich die Aufwendungen für Demenzerkrankungen auf 604 Milliarden Dollar, was ein Prozent des BIP ausmacht. Wäre die Versorgung von Demenzpatienten ein Land, so stünde es im Vergleich der Volkswirtschaften an 18. Stelle.

So wurde beim jüngsten UN-Gipfel zum Thema nicht-ansteckende Krankheiten erstmals anerkannt, dass Alzheimer und andere Demenzerkrankungen weltweit eine bedeutende Todesursache darstellen und gleichauf mit Diabetes, Krebs, Lungenleiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen rangieren.

In der UN-Erklärung hieß es, dass "die Notwendigkeit besteht, gerechten Zugang zu effektiven Programmen und gesundheitlichen Interventionen zu gewährleisten."

Aus demselben Grund begehen Alzheimer Gesellschaften weltweit jedes Jahr am 21. September den Welt-Alzheimertag mit Veranstaltungen wie Memory Walks, Konferenzen, Treffen mit Regierungsbehörden und anderen Initiativen zur stärkeren Sensibilisierung der Bevölkerung. Angesichts der UN-Erklärung erscheint es opportun, dass September 2011 zum ersten Welt-Alzheimermonat überhaupt erklärt wurde.

Holocaust-Überlebende Betty Stein, 92, spielt am 15. Juni 2011 bei einer Initiative für Alzheimer- und Demenzerkrankte Tischtennis. Laut Gründer Mikhail Zaretsksky trägt Sport zwar weder zur Heilung noch zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bei, hilft den 100 Teilnehmern jedoch insofern, als sich ihre Herzfrequenz beschleunigt und dem Gehirn mehr Blut zugeführt wird. (Quelle: Reuters)

 
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