Behinderung reimt sich auf Produktivität

Mondial Assistance bemüht sich aktiv darum, Barrieren zu beseitigen und eine Kultur der Vielfalt und Integration aufzubauen. Mondials Ziel ist es, die brasilianische Quote zu erfüllen, die Unternehmen mit mehr als 1001 Mitarbeitern dazu verpflichtet, fünf Prozent ihrer Stellen mit geistig oder körperlich Behinderten zu besetzen, statt der weitverbreiteten Praxis zu folgen und eine jährliche Strafe zu zahlen.

Nach einer Analyse seiner Dienstleistungen und Geschäftsfelder ist Mondial zu dem Schluss gekommen, dass die Einstellung blinder und sehbehinderter Arbeitskräfte in seinen Callcentern der beste Weg ist, sein Integrierungsprogramm zu beginnen. Es wurde schnell klar, dass der Einsatz von behinderten Menschen erheblich mehr für Mondial bedeuten kann als nur die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. "Noch wichtiger als die Einhaltung von Pflichtquoten wurde der direkte Einfluss des Programms auf den Geschäftserfolg", erklärt Rodrigo Jimenez, Werbe- und Marketingleiter von Mondial Brazil.

Rodrigo Jimenez, Werbe- und Marketingleiter von Mondial Assistance

Das Callcenter-Programm begann 2008 und schließt inzwischen auch Menschen mit Mobilitätsbehinderungen ein. Dafür waren drei zentrale Anfangsschritte erforderlich:

  • Die Aufnahme einer Screenreader-Technologie in das IT-System,
  • die Anwerbung und Auswahl sehbehinderter Mitarbeiter und
  • ihr Training in der Nutzung der Screenreader-Technologie, wofür etwa 38 Tage benötigt werden; die Durchführung erfolgt durch zwei interne Trainer und zwei NGOs: Adeva und AMADEV, die mit Blinden arbeiten.

Außerdem mussten die Lifts angepasst und die nötigen Softwarelizenzen gekauft werden.

Mondial Assistance hat 70 Blinde und drei Personen mit anderen Behinderungen (Kleinwüchsigkeit und Mobilitätseinschränkungen) eingestellt.

Das Mondial Assistance Callcenter-Team in Brasilien

Für eine Beförderung muss jeder Beschäftigte an einer internen Bewertung teilnehmen, die auch Mitarbeitern mit Behinderungen offensteht. Einem dieser behinderten Mitarbeiter, einer Frau, gelang es, zweimal befördert zu werden. Sie arbeitet jetzt in der Trainingsabteilung.

Mondial Assistance misst die Produktivität aller Callcenter-Mitarbeiter, und es zeigte sich, dass die blinden oder sehbehinderten unter ihnen um 11 Prozent produktiver als der Durchschnitt sind. Das Feedback der Callcenter-Manager lautet, dass diese Gruppe der Beschäftigten besonders konzentriert arbeitet und einen hervorragenden Kundendienst leistet.

Derzeit werden Machbarkeitsstudien durchgeführt, um herauszufinden, ob dieses Programm auf andere Callcenter ausgeweitet werden kann, die den Kunden andere Dienstleistungen bieten.

Die Allianz hat in einen Dialog im Dark Training Center investiert, das zur Allianz Global Investors AG gehört (http://dialogue.allianzgi.com).

Zu den Trainingsmaßnahmen gehören Übungen und Teambildungsveranstaltungen im Dunkeln, die es den Teilnehmern erlauben, sich auf spezielle Aufgaben zu konzentrieren und ihr Verhalten und ihre Interaktion bei Verlust des Sehvermögens zu reflektieren. Blinde Trainer begleiten die Trainingsveranstaltungen beratend und moderierend.

 
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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