„Es ist wichtig, mit unseren Kunden beim Hochwasserschutz zusammenzuarbeiten“
Schwere Überschwemmungen gab es auch in der Vergangenheit, allerdings sind tatsächlich die Schäden aus solchen Naturkatastrophen in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt gestiegen. Das hat verschiedene Gründe: Zunächst leben heute mehr Menschen auch in gefährdeten Gebieten und es gibt generell mehr Sachwerte, die potentiell gefährdet sind. Dazu sind viele Flüsse begradigt worden, so ist der Rhein heute etwa 100km kürzer als vor 200 Jahren, und es gibt weniger Flutausgleichsflächen und mehr versiegelten Boden. Auch der Klimawandel trägt zu einem erhöhten Überschwemmungsrisiko bei, da Starkniederschläge potenziell häufiger und stärker werden. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die entsprechend auch stärkere Niederschläge verursachen kann. Zurzeit ist z.B. das Mittelmeer rund 2 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt, dies kann Ereignisse wie das jetzige entsprechend verstärken. Dazu kommt in den letzten Jahren auch die mediale Präsenz solcher Ereignisse, die uns die Auswirkungen solcher Ereignisse noch deutlicher vor Augen führt.
In der Risikomodellierung werden relevante Entwicklungen berücksichtigt und unsere Modelle und damit auch Tarife regelmäßig angepasst.
Angesichts des steigenden Schadenpotenzials durch den Klimawandel ist es immer wichtiger, eine risikogerechte Preisgestaltung sicherzustellen. Für die Risikoprüfung, Preisgestaltung und Risikobewertung verwendet die Allianz eine Kombination aus mehreren, sehr detaillierten Gefahrenkarten und Modellen mit hoher Auflösung (bis zu 5 m), die aus öffentlichen Quellen stammen oder von Drittanbietern und intern entwickelt wurden. Bei der Bewertung werden auch Details zu den versicherten Objekten berücksichtigt (z. B. Versicherungswert, Gebäudeeigenschaften, wie das Vorhandensein eines Kellers usw.).
Sogenannte “secondary perils”, also z.B. Flut, Hagel oder Waldbrände treten in der Regel häufiger auf, verursachen im Schnitt aber weniger hohe Kumulschäden als z.B. Wirbelstürme in den USA. Auch wenn unsicher bleibt, wie hoch der Einfluss des Klimawandels wirklich ist erwartet die Allianz insbesondere für Flut und Waldbrände einen Anstieg von Ereignissen und Schäden. Allianz hat daher schon früh in Modelle für diese Gefahren investiert und setzt z.B. über 20 Flutmodelle ein. Fünf der Top 10 modellierten Szenarien der Allianz sind solche „secondary perils“ (Hagel Australien und Deutschland, und Flut Australien, Deutschland und UK).
Die Allianz arbeitet deswegen auch mit wissenschaftlichen Partnern wie z.B. dem Karlsruher Institut für Technologie zusammen, um den Einfluss des Klimawandels auf diese Gefahren besser einzuschätzen und entsprechend die Risikomodelle ständig zu verbessen.
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Über die Allianz
** Stand: 30. September 2024