Ideologisierung des Arbeitsalltags bei der Allianz
Versicherungs-wirtschaft im Krieg
Nationalsozialisten an der Macht
Am 30. Januar 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierungsgewalt in Deutschland. In kürzester Zeit brachten sie alle wichtigen Positionen in Staat und Gesellschaft unter ihre Kontrolle.
Einschüchterung und Gewalt waren das bevorzugte Instrument des Regimes: Missliebige Personen und politische Gegner wurden verhaftet. Der Staat raubte seinen jüdischen Bürgern sukzessive ihre Rechte und zerstörte die Grundlagen ihrer Existenz. Rassismus und Antisemitismus waren maßgebliche Bestandteile der Politik.
Uniformen und Fahnen verweisen auf die Politisierung des Arbeitsalltags in Unternehmen
Glossar
Chronik
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Gleichschaltung
Der Begriff Gleichschaltung beschreibt einen zentralen Vorgang bei der Umwandlung der offenen und pluralistischen Gesellschaft der Weimarer Republik in eine totalitäre Diktatur nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Ziel der Gleichschaltung war es, den Staatsapparat, die Justiz, die Wirtschaft, die Medien und alle gesellschaftlichen Institutionen auf die Werte und Ziele der nationalsozialistischen Weltanschauung auszurichten.
Sturmabteilung (SA)
Die Abkürzung steht für den Begriff Sturmabteilung und bezeichnet eine 1920/21 entstandene paramilitärische Kampf- und Schlägertruppe der Nationalsozialisten, die zeitweise über vier Millionen Mitglieder hatte.
Chronik
30. Januar 1933
Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt
28. Februar 1933
Die sog. Reichstagsbrandverordnung setzt die Grundrechte außer Kraft
1. April 1933
Die SA organisiert einen reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte
7. April 1933
Per Gesetz wird die Zwangspensionierung jüdischer Beamter verfügt
2. Mai 1933
Verbot von Parteien und Gewerkschaften und Beschlagnahme ihres Besitzes
14. Juli 1933
Gesetz über die "Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens" - eine Grundlage zur Einziehung des Eigentums von Emigranten
Die Weltanschauung des Nationalsozialismus maß der Wirtschaft eine dienende Funktion bei: sie hatte den Interessen des totalitären Machtstaates zu dienen. Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten stand ganz im Zeichen staatlicher Regulierung. Der Staat betrieb eine bevormundende Wohlfahrtspolitik, strebte nach ökonomischer Autarkie und bereitete Deutschland auf den Krieg vor.
Propagandabroschüre über die Aufrüstung und Wirtschaftsleistung nach dem Vierjahresplan (1941) - bpk/US-Army
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Chronik
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NS-Wirtschaftspolitik
Der Nationalsozialismus wies der Wirtschaft eine dienende Funktion zu. Die Machtinteressen von Staat und Partei genossen Priorität. Diese Prioritäten-setzung wird an der Gliederung der Phasen der NS-Wirtschaftspolitik erkennbar:
1. Phase (1933 bis 1936): dirigistische Maßnahmenpolitik zur Belebung der Konjunktur und Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit
2. Phase (1936 bis 1942): Vierjahresplanpolitik zur Kriegsvorbereitung und Umstellung auf die Kriegswirtschaft
3. Phase (1942 bis 1945): Mobilisierung sämtlicher Ressourcen in der Zeit der "totalen Kriegswirtschaft"
Sturmabteilung (SA)
Die Abkürzung steht für den Begriff Sturmabteilung und bezeichnet eine 1920/21 entstandene paramilitärische Kampf- und Schlägertruppe der Nationalsozialisten, die zeitweise über vier Millionen Mitglieder hatte.
Chronik
7. März 1936
Wehrmacht besetzt das entmilitarisierte Rheinland
August 1936
Nationalsozialisten nutzen die Olympischen Spiele in Berlin zur Inszenierung als Propagandaereignis
Ideologisierung des Arbeitsalltags bei der Allianz
Die Diktatur wurde rasch auch im Arbeitsalltag spürbar: Bereits 1933 wurden die frei gewählten Betriebsräte abgesetzt und durch NSDAP-Aktivisten ersetzt.
Regelmäßig inszenierte Rituale sollten die Mitarbeiter im Sinne der NS-Ideologie mobilisieren und indoktrinieren: militärische Betriebsappelle, die Übertragung von Reden Hitlers in den Betrieb und Hakenkreuzsymbolik zu jeder Gelegenheit. Seit 1933 wurden die jüdischen Mitarbeiter teils auf staatlichen Druck teils auf Betreiben nationalsozialistischer Kollegen und Funktionäre entlassen.
Durch das Engagement in Interessenverbänden der Privatwirtschaft versuchte die Allianz Verstaatlichungsplänen des Regimes entgegenzuwirken.
Die Werkschar der Allianz beim Aufmarsch zum 1. Mai in Berlin.
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NSDAP
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei war die Partei Adolf Hitlers. Sie wurde 1920 gegründet und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten die einzige zugelassene Partei in Deutschland. Zentrale Kennzeichen ihrer Ideologie waren Rassismus und Antisemitismus, Demokratiefeindlichkeit und ein aggressiver Expansionsdrang. Sie wuchs von einer Splitterpartei bis zur Massenpartei mit 8,5 Millionen Mitgliedern.
Gleichschaltung
Der Begriff Gleichschaltung beschreibt einen zentralen Vorgang bei der Umwandlung der offenen und pluralistischen Gesellschaft der Weimarer Republik in eine totalitäre Diktatur nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Ziel der Gleichschaltung war es, den Staatsapparat, die Justiz, die Wirtschaft, die Medien und alle gesellschaftlichen Institutionen auf die Werte und Ziele der nationalsozialistischen Weltanschauung auszurichten.
Sturmabteilung (SA)
Die Abkürzung steht für den Begriff Sturmabteilung und bezeichnet eine 1920/21 entstandene paramilitärische Kampf- und Schlägertruppe der Nationalsozialisten, die zeitweise über vier Millionen Mitglieder hatte.
Chronik
28. Februar 1933
Die sog. Reichstagsbrandverordnung setzt die Grundrechte außer Kraft
30. März 1933
SA-Leute zwingen unter Androhung von Gewalt den demokratisch gewählten Betriebsrat der Allianz um Rücktritt.
7. April 1933
Per Gesetz wird die Zwangspensionierung jüdischer Beamter verfügt
2. Mai 1933
Verbot von Parteien und Gewerkschaften und Beschlagnahme ihres Besitzes
Der Zweite Weltkrieg prägte die Arbeit der Versicherungsunternehmen in vielfacher Hinsicht: Alle großen Unternehmen der Finanzbranche mussten auf staatliche Anordnung finanzielle Rücklagen in Reichsanleihen anlegen. Diese dienten dem Staat zur Finanzierung des Krieges. Mit der militärischen Expansion Deutschlands dehnte auch die Allianz ihre Tätigkeit in besetzte Gebiete Europas aus.
Auch die SS war Kunde der Versicherungswirtschaft. Die Allianz versicherte, meist als Mitglied eines Konsortiums verschiedener Versicherungsunternehmen, SS-Bedienstete und Gebäude der SS-Wirtschaftsbetriebe auf dem Gelände von Konzentrationslagern.
Der Krieg verändert auch die Angebote der Versicherung: Werbung für die Wehrpflichtversicherung
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Chronik
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Schutzstaffel (SS)
Paramilitärische Kampftruppe der NSDAP. Die SS verstand sich selbst als Eliteformation. Unter ihrem Leiter Heinrich Himmler wurde sie zum zentralen Macht- und Terrorinstrument des NS-Regimes. Sie eignete sich Kompetenzen der Polizei an, übernahm die alleinige Zuständigkeit für das System der Konzentrationslager und wurde zur Schaltstelle für den Völkermord an den europäischen Juden. Bei den Nürnberger Prozessen wurde die SS als "verbrecherische Organisation" klassifiziert.
Sturmabteilung (SA)
Die Abkürzung steht für den Begriff Sturmabteilung und bezeichnet eine 1920/21 entstandene paramilitärische Kampf- und Schlägertruppe der Nationalsozialisten, die zeitweise über vier Millionen Mitglieder hatte.
Chronik
14.-16. März 1939
Deutsche Truppen marschieren in die Tschechoslowakei ein: Das sogenannte "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" wird errichtet
23. August 1939
Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion ("Hitler-Stalin-Pakt")
1. September 1939
Mit dem Überfall auf Polen beginnt Deutschland den Zweiten Weltkrieg