Acht von zehn Österreichern sind mit ihrem Beruf zufrieden

"Auf den ersten Blick sind die Österreicher mit ihrer beruflichen Realität durchaus einverstanden, da ihre primären Ansprüche – ein sicherer Arbeitsplatz und ein angenehmer Kollegenkreis – in den meisten Fällen erfüllt werden", kommentiert der Initiator der Studie, Allianz Personalchef Norbert Dörner, das Ergebnis. Blicke man jedoch unter die Oberfläche, so zeige sich eine Reihe additiver Erwartungen: Karriere machen, Berufs- und Privatleben besser unter einen Hut bringen und, last but not least, mehr Geld verdienen.

Erstaunlich: Im Schnitt bewerten die Österreicher ihr Berufsleben mit der hervorragenden Note 1,8 nach dem Schulnotensystem. Zwischen Männern und Frauen besteht dabei keinerlei Unterschied, ebenso wenig zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten. Junge und ältere Menschen geben dem Job bessere Noten als jene in den mittleren Jahren, Führungskräfte und besser Gebildete sind mit ihrem Beruf zufriedener als die übrigen Befragten.

"Das Gehalt spielt dabei interessanterweise nicht die Hauptrolle", berichtet Dörner. 58 Prozent finden ihr Einkommen durchaus in Ordnung, nur 10 Prozent sind ausdrücklich unzufrieden. Nachholbedarf besteht laut Allianz Arbeitsmarktbarometer eher im Bereich der Sozialleistungen: Vier von zehn Befragten wünschen sich von ihrem Arbeitgeber Gehaltsnebenleistungen wie Firmenhandy, Firmenautos etc.. Auch die Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven werden zumeist als bescheiden eingestuft, ganz besonders in Handel, Gastronomie und Unterrichtswesen, wo man zudem über ein negatives Branchenimage klagt.

Im Ranking der wichtigsten Erwartungen an den Beruf liegt bei den Österreichern das gute Klima am Arbeitsplatz mit 95 Prozent an erster Stelle, sogar noch vor der Sicherheit des Jobs (91 Prozent). Hohe Priorität genießen auch die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, Weiterbildungsmöglichkeiten und möglichst viel persönlicher Kontakt mit anderen Menschen (je 85 Prozent).

Norbert Dörner: "Das Gehalt spielt interessanterweise nicht die Hauptrolle"

Dass die aktuelle Studie den Banken und Versicherungen mit 88 Prozent Zufriedenen das beste Zeugnis aller Branchen ausstellt, überrascht die Allianz nicht. "Umfragen unter unseren Mitarbeitern bestätigen uns seit Jahren ein hohes Zufriedenheits-Level. Besonders geschätzt werden die Flexibilität der Zeiteinteilung, die überdurchschnittlichen Gehälter und Sozialleistungen und die guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Vor allem aber auch das hohe Maß an Anerkennung, das man draußen beim Kunden Tag für Tag erhält", betont der Allianz Personalchef. Daher sei es besonders paradox, dass es so schwer fällt, Interessenten für die Tätigkeit als Versicherungsberater zu finden. "Auch jetzt suchen wir wieder 250 neue Mitarbeiter für unser Kundenbetreuer-Team, und wir hatten selbst während der Krise nie aufgehört, das zu tun", so Dörner.

"Österreich will in den Vertrieb, weiß es aber nicht", meint man daher ein wenig überspitzt bei der Allianz. Jedenfalls zeige die Umfrage, dass die angebotenen Arbeitsplätze den Ansprüchen der meisten Menschen entgegenkommen, von der fundierten Ausbildung über die flexible Zeiteinteilung bis zur Gehalts- und Karriereperspektive. Zudem sei der Beruf als Vorsorge- und Risikomanager allein schon aufgrund der demographischen Entwicklung einer mit besonderer Zukunftsperspektive.

Noch gelte es freilich, ein häufig existierendes Vorurteil bei zahlreichen Menschen zu überwinden. Viel zu oft scheint in den Köpfen das Bild des aufdringlichen Verkäufers verankert, die Wahrheit sehe aber anders aus. "Der Versicherungsberater von heute ist ein unverzichtbarer und willkommener Begleiter seiner Kunden - ob Familie oder Unternehmen - auf dem Weg der materiellen Existenzsicherung", ist Dörner überzeugt.

 
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