Nach Hochrechnungen von Allianz Research ist das globale Prämienvolumen im vergangenen Jahr auf die neue Rekordsumme von 3,66 Billionen Euro gestiegen (ohne Krankenversicherung). Gegenüber 2016 errechnet sich ein um Wechselkurseffekte bereinigter nominaler Anstieg von 3,7%.
Damit hat sich das Wachstumstempo der Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr (+ 2,9%) zwar leicht beschleunigt, blieb aber das zweite Jahr in Folge hinter der Expansion der Wirtschaftstätigkeit (+ 5,9% nominales Wachstum) zurück. Die Versicherungsdurchdringung (Prämien in Prozent des BIP) ist damit auf 5,5% gesunken – dem tiefsten Wert in den letzten 30 Jahren. Noch zu Beginn des Jahrtausends, vor der großen Finanzkrise, lag dieser Wert im Durchschnitt einen vollen Prozentpunkt höher.
„Es ist eigentlich eine paradoxe Situation“, kommentierte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. „Auf der einen Seiten nehmen die Risiken in der Welt ständig zu – man denke nur an die Bereiche Klima, Demographie, Cyber oder Politik –, auf der anderen Seite aber geben die Menschen weltweit einen immer geringeren Anteil ihres Einkommens für ihre Absicherung aus. Es bedarf einer großen gemeinsamen Anstrengung von Politik und Industrie, dieses ‚protection gap‘ wieder zu schließen.“