Während Afrikas Auslandsverschuldung wieder leicht auf nun 32 Prozent des BIP gestiegen ist, bleibt sie nach wie vor erheblich unter dem letzten Höchststand (55 Prozent im Jahre 2002). Obwohl es kein allgemeines Solvabilitätsproblem gibt, drängen Liquiditätsanforderungen einige Länder dazu, den IWF um Unterstützung zu bitten. Die wachsende Staatsverschuldung auf dem Kontinent, verursacht durch Länder mit haushaltspolitischer Instabilität, zum Beispiel einige Ölexportnationen wie Algerien, Angola, Libyen und Nigeria, löst ebenfalls Besorgnis aus. Nach einem dreijährigen Rohstoffpreisschock kommt nun der Moment der Wahrheit. Viele Länder müssen das Geld des IWF in Anspruch nehmen und ihre Haushaltsbilanz entsprechend anpassen.
„Trotz der Herausforderungen und des starken finanziellen Drucks auf Rohstoffexporteure in der jüngsten Zeit birgt der afrikanische Kontinent erhebliches wirtschaftliches Potenzial“, so Stéphane Colliac. „Eine weitere Expansion von Unternehmen und wirtschaftliche Fortschritte sind realistisch. Wir prognostizieren Afrika für 2017 ein Wachstum von 2,6 Prozent. Allerdings ist die Liquidität Belastungen ausgesetzt, da viele Länder in jüngster Zeit den Abwertungsdruck zu spüren bekamen, der auf ihrer Währung lastet.“
Hauptrisiken für den Kontinent
- Politisches Risiko und Unsicherheit
- Problemfelder Rohstoffpreise/Wechselkursrisiko
- Wachsende Schulden aufgrund von anfälliger Haushaltspolitik