Die Titanic: Unsinkbar oder nur undenkbar?

Die RMS Titanic, das vermeintlich "unversenkbare" Schiff, übt damals wie heute eine wohl einzigartige Faszination aus. Als sie am 10. April 1912 aus dem Hafen von Southampton zu ihrer Jungfernfahrt auslief, war das ein spektakuläres Ereignis, denn die Reederei White Star Line hatte die technische Errungenschaft des neuen Schiffs mit großem Medienaufwand gepriesen.

Bei der Abfahrt ereignete sich jedoch bereits ein Zwischenfall, der aus heutiger Sicht wie ein Vorbote der künftigen Tragödie erscheint. Ein kleineres Schiff, die New York, geriet in den Sog der enormen Propeller der Titanic - damals das größten Schiff der Welt - und so kam es beinahe zu einem Zusammenstoß, noch ehe die Titanic britische Gewässer verlassen hatte.

Vier Tage später, am späten Abend des 14. April 1912, kollidierte die Titanic trotz eines Ausweichmanövers in letzter Minute mit einem riesigen Eisberg. Der Zusammenstoß riss ein 90 Meter großes Leck in den Bug, wodurch Seewasser in sechs der vorderen Abteilungen des Schiffs eindringen konnte.

Trotz Baukosten von rund 7,5 Millionen Dollar war die Titanic nur mit einer Kaskodeckung von 5 Millionen Dollar versichert. Zu den mehr als 70 Mitversicherern gehörte auch die Allianz.

Von diesem Zeitpunkt an war der Untergang der Titanic vorprogrammiert. Trotz eines Notrufs war keines der Schiffe in der näheren Umgebung in der Lage, der Titanic zu Hilfe zu eilen, ehe sie in ihr Grab auf dem Boden des Atlantischen Ozeans, südlich von Neufundland, Kanada, sank.

Von 2.224 Passagieren und Besatzungsmitgliedern überlebten lediglich 711 den Untergang des Schiffs. Hätten jedoch die Offiziere den Warnungen für die eisigen Gewässer, auf die sie Kurs hielten, genügend Glauben geschenkt, so hätte die Katastrophe mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden werden können.

Früher am selben Abend hatten nämlich benachbarte Schiffe gemeldet, dass die See von Festeis durchsetzt sei und dass Schiffe, die darauf zusteuerten, Vorsicht walten lassen sollten. Doch die vermeintlich unversenkbare Titanic segelte unbeirrt mit voller Kraft voraus. Das war der tödlicher Fehler, der zweifelsohne zum tragischen Verlust von 1.513 Leben führte.

Trotz Baukosten von rund 7,5 Millionen Dollar war die Titanic nur mit einer Kaskodeckung von 5 Millionen Dollar versichert. Zu den mehr als 70 Mitversicherern gehörte auch die Allianz, einer der wenigen nicht-britischen Versicherungsgesellschaften. Schätzungen zufolge beliefen sich die Schadenersatzansprüche aufgrund der Katastrophe auf insgesamt 12 Millionen Dollar (oder, preisbereinigt mit der US-Inflation, auf mindestens 278 Millionen Dollar im Jahr 2010).

 
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Heidi Polke-Markmann

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