Allianz steigert operatives Ergebnis um fast ein Viertel auf 3,7 Milliarden Euro; Konzern bestätigt Ausblick für Gesamtjahr

„Wir können stolz sein auf unser operatives Ergebnis und den Periodenüberschuss, die Ausdruck der konsequenten Umsetzung unserer Strategie sind und unsere Stärke und Fähigkeiten widerspiegeln. Wir konnten einmal mehr von unserem diversifizierten Geschäft profitieren und eine starke Leistung vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung erreichen, ermöglicht durch widerstandsfähiges Pricing, starke Zeichnungsdisziplin und den Fokus auf die Erreichung weiterer Produktivitätsgewinne. Unsere starke Profitabilität und Kapitalisierung unterstreichen unseren Anspruch, als vertrauensvoller Partner an der Seite unserer Kundinnen und Kunden zu stehen, während sie durch eine ungewisse und unsichere Zeit steuern.“

- Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE

Gesamtes Geschäftsvolumen

1Q 2023: Das gesamte Geschäftsvolumen stieg um 3,9 Prozent auf 46,0 Milliarden Euro, angetrieben durch den Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung, der von höheren Preisen und Volumen profitierte. Dieses Ergebnis wurde teilweise durch schwächere Umsätze im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung beeinflusst, hauptsächlich aufgrund geringerer Volumen der Einmalprämien. Zudem verzeichnete der Geschäftsbereich Asset Management geringere Erträge aus dem verwalteten Vermögen.

Das interne Umsatzwachstum, um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigt, lag bei starken 3,5 Prozent, getrieben durch den Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung.

Ergebnis

1Q 2023: Das operative Ergebnis kletterte um 24,2 Prozent auf 3,7 (1Q 2022: 3,0) Milliarden Euro. Dies ist auf ein höheres Ergebnis unserer US-Aktivitäten im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung und auf ein stärkeres Ergebnis der versicherungstechnischen Leistung im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung zurückzuführen. Das operative Ergebnis wurde durch geringere Erträge aus dem verwalteten Vermögen sowie ein höheres Aufwand-Ertrags-Verhältnis im Geschäftsbereich Asset Management beeinflusst. 

Der bereinigte Periodenüberschuss der Anteilseigner lag bei starken 2,2 (1Q 2022: 0,4) Milliarden Euro, was sowohl auf ein höheres operatives Ergebnis als auch auf ein verbessertes nicht-operatives Ergebnis zurückzuführen ist. Das nicht-operative Ergebnis im Vorjahr wurde durch eine Rückstellung im Zusammenhang mit dem AllianzGI US Structured Alpha Verfahren beeinflusst.

Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss lag bei 2,0 (1Q 2022: 0,5) Milliarden Euro, deutlich höher unter anderem aufgrund der oben erwähnten Rückstellung.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core earnings per share) 3 betrug 5,43 (1Q 2022: 1,02) Euro. 

Die annualisierte bereinigte Eigenkapitalrendite (Core Return on Equity) 3 lag bei 15,6 Prozent (Gesamtjahr 2022: 12,7 Prozent). 

Am 10. Mai 2023 hat die Allianz ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Euro angekündigt. Das Programm soll Ende Mai 2023 starten und bis spätestens 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein.

Solvency-II-Kapitalisierungsquote

Die Solvency-II-Kapitalisierungsquote lag am Ende des ersten Quartals 2023 bei 206 Prozent, verglichen mit 201 Prozent zum Ende des vierten Quartals 2022. Einschließlich der Anwendung von Übergangsmaßnahmen für technische Rückstellungen betrug die Solvency-II-Kapitalisierungsquote 232 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2023, verglichen mit 230 Prozent zum Jahresende 2022.

"Die Ergebnisse der Allianz zeigen im ersten Quartal eine starke Leistung und bewährte Widerstandsfähigkeit in allen Segmenten. Mit der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und 17 präsentieren wir unsere Ergebnisse mit mehr Klarheit und Transparenz und stellen einmal mehr unsere Fähigkeit zur Wertgenerierung unter Beweis.

Unser Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete ein ausgezeichnetes internes Wachstum, das auf eine gesunde Preisgestaltung zurückzuführen ist und dazu beitrug, die Auswirkungen der Inflation auszugleichen. Der deutliche Anstieg des operativen Ergebnisses ist auf unsere strikte Zeichnungsdisziplin und unseren Fokus auf Produktivitätssteigerungen zurückzuführen.

Die Wertschöpfung in unserem Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung ist stark. Die Stabilität unseres Versicherungsbestands und der robuste Wert des Neugeschäfts stützt unsere Rentabilität. 

Unser aktives Asset Management verzeichnete Nettomittelzuflüsse von 14,9 Milliarden Euro, während das für Dritte verwaltete Vermögen 1,7 Billionen Euro erreichte. Dies sind gute Voraussetzungen für eine solide Rentabilitätsentwicklung.

Wir bestätigen unseren Ausblick auf ein operatives Ergebnis von 14,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr, plus oder minus 1 Milliarde Euro.“ 

- Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE

Schaden- und Unfallversicherung: Dynamisches Wachstum

1Q 2023: Das gesamte Geschäftsvolumen stieg um 11,2 Prozent auf 24,1 (21,7) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte belief sich die interne Wachstumsrate auf starke 11,1 Prozent, was auf einen Volumeneffekt von 5,0 Prozent, einen Preiseffekt von 5,6 Prozent und einen Serviceeffekt von 0,5 Prozent zurückzuführen ist. Die Haupttreiber des Wachstums waren AGCS, die Türkei, Allianz Partners und Deutschland. 

Das operative Ergebnis kletterte um 22,7 Prozent auf 1,9 (1,5) Milliarden Euro, was auf ein höheres operatives versicherungstechnisches Ergebnis zurückzuführen ist, das teilweise durch ein etwas niedrigeres operatives Kapitalanlageergebnis ausgeglichen wurde. 

Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent (93,8 Prozent). Die Schadenquote profitierte von einem höheren Diskontierungseffekt und geringeren Schäden aus Naturkatastrophen. Dies wurde teilweise durch ein niedrigeres Abwicklungsergebnis ausgeglichen. Die Kostenquote verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 24,9 Prozent (25,4 Prozent).

Lebens- und Krankenversicherung: Exzellente Neugeschäftsmarge

1Q 2023: Der PVNBP, der Barwert der Neugeschäftsbeiträge, lag bei 18,5 (21,1) Milliarden Euro, was in erster Linie auf ein geringeres Volumen der Einmalprämien in Deutschland und Italien zurückzuführen ist. Durch höhere Volumen aufgrund einer Verkaufsförderungsmaßnahme für Fixed-Index-Annuities in den USA wurde dies leicht ausgeglichen. Des Weiteren sind die Rückgänge in Deutschland auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen, vor allem auf eine höhere Diskontierung der laufenden Beiträge.

Das operative Ergebnis stieg auf 1,3 (0,8) Milliarden Euro und profitierte hauptsächlich von einem höheren Ergebnis in den USA. Die Auflösung der vertraglichen Servicemarge (CSM) war stabil und entsprach den Erwartungen.

Die vertragliche Servicemarge (CSM) lag bei 52,4 Milliarden Euro und damit um 0,2 Milliarden Euro über dem Wert vom Jahresende 2022. Ein gesunder Wert des Neugeschäfts und die erwartete Bestandsrendite führten zu einem soliden normalisierten Wachstum von 1,1 Prozent im ersten Quartal.

Die Neugeschäftsmarge kletterte auf 5,5 Prozent (4,9 Prozent), was auf einen verbesserten Geschäftsmix und auf höhere Zinsen zurückzuführen ist. Der Neugeschäftswert lag bei stabilen 1,0 (1,0) Milliarden Euro.

Asset Management: Positive Nettomittelzuflüsse

1Q 2023: Die operativen Erträge beliefen sich auf 1,9 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 8,1 Prozent entspricht. Höhere erfolgsabhängige Provisionen wurden durch geringere Erträge aus dem verwalteten Vermögen mehr als aufgezehrt.

Das operative Ergebnis lag bei 723 (832) Millionen Euro, und damit 13,2 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Wechselkurseffekte sank das operative Ergebnis um 16,0 Prozent. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis stieg auf 62,0 Prozent (59,7 Prozent).

Das für Dritte verwaltete Vermögen belief sich zum 31. März 2023 auf 1,668 Billionen Euro, was einer Steigerung um 33 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2022 entspricht. Positive Nettomittelzuflüsse in Höhe von 14,9 Milliarden Euro und günstige Markteinflüsse in Höhe von 42,2 Milliarden Euro wurden teilweise durch negative Währungsumrechnungseffekte in Höhe von 23,4 Milliarden Euro beeinflusst. 

Das gesamte verwaltete Vermögen lag zum Ende des ersten Quartals 2023 bei 2,174 Billionen Euro und spiegelt damit den Trend des für Dritte verwalteten Vermögens wider.

Anmerkung: Die Ergebnisse basieren auf den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 (Finanzinstrumente) und IFRS 17 (Versicherungsverträge), die ab dem 1. Januar 2023 angewendet wurden. Die Vergleichsperioden wurden angepasst, um die Anwendung dieser neuen Rechnungslegungsstandards widerzuspiegeln.

Ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen für technische Rückstellungen.

Wie immer stehen die Aussagen unter dem Vorbehalt, dass Naturkatastrophen und widrige Entwicklungen an den Kapitalmärkten sowie andere Faktoren, die in unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen dargelegt sind, das operative Ergebnis und/oder den Jahresüberschuss unserer Geschäftstätigkeiten sowie die Ergebnisse des Allianz Konzerns erheblich beeinträchtigen können.

3 Berechnung des Ergebnis je Aktie und der Eigenkapitalrendite auf der Grundlage des bereinigten Periodenüberschusses der Anteilseigner.

Glossar

Gesamtes Geschäftsvolumen: Das gesamte Geschäftsvolumen stellt ein Maß für das während eines bestimmten Berichtszeitraums generierte Geschäft dar. Das gesamte Geschäftsvolumen des Allianz Konzerns umfasst: die gebuchten Bruttoprämien sowie Provisions- und Dienstleistungserträge in der Schaden- und Unfallversicherung; die gesamten Bruttobeitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherung; und die operativen Erträge aus dem Asset-Management-Geschäft.

Die Definition des gesamten Geschäftsvolumens ist vergleichbar zur Definition des zuvor im Allianz Konzern verwendeten gesamten Umsatzes. Der in unserem Bankgeschäft generierte Umsatz ist jedoch nicht mehr Teil des gesamten Geschäftsvolumens, da er als unwesentlich angesehen werden kann.

Bereinigter Periodenüberschuss der Anteilseigner: Zeigt den Anteil des auf die Anteilseigner entfallenden Periodenüberschusses vor nichtoperativen Marktbewegungen und vor Abschreibungen  und Wertminderungen auf  immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen (einschließlich aller damit verbundenen Steuereffekte).  

Operatives versicherungstechnisches Ergebnis: Zeigt in der Gewinn- und Verlustrechnung die versicherungstechnischen Erträge, die versicherungstechnischen Aufwendungen einschließlich der noch nicht abgewickelten Versicherungsfälle und der sonstigen entstandenen versicherungstechnischen Aufwendungen, sowie das Rückversicherungsergebnis. Die folgenden Komponenten werden vom Allianz Konzern ebenfalls einbezogen: 1) Nichtzuordenbare Abschluss-, Verwaltungs- und Schadenaufwendungen unserer operativen Einheiten, die nach IFRS 4 ebenfalls im versicherungstechnischen Ergebnis enthalten waren; 2) Anpassungen für Abweichungen bei Schäden und Aufwendungen, bei denen unsere operativen Einheiten die Versicherungsnehmer am versicherungstechnischen Ergebnis beteiligen (nur bei Versicherungsverträgen mit variablem Gebührenansatz); 3) Restrukturierungsaufwendungen, die mit den Versicherungsnehmern geteilt werden.

Die annualisierte bereinigte Eigenkapitalrendite (Core RoE): Stellt den annualisierten Quotienten aus dem bereinigten Periodenüberschuss der Anteilseigner und dem durchschnittlichen Eigenkapital der Anteilseigner, zu Beginn und zum Ende der Periode, dar. Der bereinigte Periodenüberschuss der Anteilseigner wird um saldierte Aufwendungen für im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit angepasst. Vom durchschnittlichen Eigenkapital der Anteilseigner werden im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit und das netto OCI („Other comprehensive income“ – Sonstiges Periodenergebnis) abgezogen.

Schaden-Kosten-Quote: Steht für das Verhältnis von Schadenaufwendungen, einschließlich dem Rückversicherungsergebnis, sowie Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen zu versicherungstechnischen Erträgen.

Vertragliche Servicemarge (CSM): Bilanzverbindlichkeit, die zurückgestellte diskontierte künftige Gewinne aus dem Bestand des Geschäfts mit langer Laufzeit enthält.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.

Sonstiges

Die Zahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurden in Einklang mit den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) erstellt. Die vorliegende Quartalsmitteilung stellt jedoch keinen Zwischenbericht im Sinne des internationalen Rechnungslegungsstandards IAS 34 dar. 

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