Allianz erzielt ein operatives Ergebnis von 3,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal; Konzern bestätigt Ausblick für das Gesamtjahr

„Die Allianz hat ein weiteres Quartal mit einer soliden finanziellen Performance abgeschlossen, angetrieben durch ein starkes Wachstum in unserem Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung. Unser operatives Ergebnis und unsere Solvency-II-Kapitalisierungsquote erwiesen sich als widerstandsfähig gegenüber erhöhter Volatilität und einem fundamental schwächeren wirtschaftlichen Umfeld. Wir sind gut positioniert, um die Auswirkungen der hohen Inflation und des wirtschaftlichen Drucks, der besonders in Europa zu spüren ist, zu bewältigen. Die Allianz wird auch künftig ihre Stabilitäts- und Größenvorteile zum Nutzen ihrer Kundinnen und Kunden sowie Aktionärinnen und Aktionäre einsetzen.“

Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE

Umsatz

2Q 2022: Der Gesamtumsatz stieg um 8,2 Prozent auf 37,1 (2Q 2021: 34,3) Milliarden Euro, angetrieben durch den Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung mit einem umfassenden Volumenwachstum und positiven Preiseffekten. Das Wachstum wurde weiterhin durch den Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung getragen, der von positiven Wechselkurseffekten und der Übernahme des Aviva-Geschäfts in Polen profitierte. Der Geschäftsbereich Asset Management blieb stabil und profitierte von höheren Erträgen aus dem verwalteten Vermögen.

Das interne Umsatzwachstum, um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigt, lag bei 3,6 Prozent.

6M 2022: Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 81,2 (6M 2021: 75,7) Milliarden Euro, hauptsächlich getrieben durch den Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung aufgrund positiver Preis- und Volumeneffekte und unterstützt durch die Geschäftsbereiche Asset Management und Lebens- und Krankenversicherung.

Das interne Umsatzwachstum stieg auf 3,7 Prozent.

Ergebnis

2Q 2022: Das operative Ergebnis wuchs um 5,3 Prozent auf 3,5 (3,3) Milliarden Euro, bedingt durch ein verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis sowie durch ein gestiegenes Kapitalanlageergebnis im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung. Das Wachstum wurde teilweise durch den Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung ausgeglichen, was die Auswirkungen der volatilen Marktbedingungen und eine niedrigere Kapitalanlagemarge in Deutschland und den USA widerspiegelt. Ungünstige Marktentwicklungen und eine vorsichtige Anlegerstimmung führte im Geschäftsbereich Asset Management außerdem zu einem geringeren operativen Ergebnisbeitrag.

Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss belief sich auf 1,7 (2,2) Milliarden Euro, da ein geringeres nicht-operatives Kapitalanlageergebnis den Rückgang der Ertragsteuern und das höhere operative Ergebnis mehr als ausglich.

Die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) lag bei 6,7 Prozent (Gesamtjahr 2021: 10,6 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Rückstellung im Zusammenhang mit den AllianzGI U.S. Structured Alpha Verfahren, erreichte der annualisierte RoE 11,1 Prozent (Gesamtjahr 2021: 14,9 Prozent). Das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share, EPS) betrug 5,28 (Halbjahr 2021: 11,47) Euro, ein Rückgang um 54,0 Prozent.

6M 2022: Das operative Ergebnis stieg um 1,2 Prozent auf 6,7 (6,7) Milliarden Euro, vor allem aufgrund höherer operativer Ergebnisse in den Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung und Asset Management. Das Wachstum des operativen Ergebnisses wurde durch positive Entwicklungen im operativen Finanzanlageergebnis und einem moderaten Anstieg des versicherungstechnischen Ergebnisses im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung sowie durch höheres Umsatzwachstum aus dem verwalteten Vermögen im Geschäftsbereich Asset Management getragen. Das Wachstum des operativen Ergebnisses insgesamt wurde weitgehend durch einen Rückgang des operativen Ergebnisses im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung ausgeglichen, was hauptsächlich auf ungünstige Marktentwicklungen zurückzuführen war.

Der auf die Anteilseigner entfallende Periodenüberschuss belief sich auf 2,3 (4,8) Milliarden Euro und lag damit unter dem des Vorjahreszeitraums, hauptsächlich aufgrund einer Rückstellung, die im ersten Quartal im Zusammenhang mit den AllianzGI U.S. Structured Alpha Verfahren gebucht wurde.

Solvency-II-Kapitalisierungsquote

Die Solvency-II-Kapitalisierungsquote lag am Ende des zweiten Quartals 2022 bei 200 Prozent, verglichen mit 199 Prozent Ende des ersten Quartals 2022. Einschließlich der Anwendung von Übergangsmaßnahmen für technische Rückstellungen betrug zum Ende des zweiten Quartals 2022 die Solvency-II-Kapitalisierungsquote 227 Prozent verglichen mit 226 Prozent am Ende des ersten Quartals 2022.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Stärke und Belastbarkeit der Allianz. In einem Quartal, das von erhöhter Inflation und Marktvolatilität geprägt war, haben wir ein starkes operatives Ergebnis im zweiten Quartal erzielt, was unsere Fähigkeit unterstreicht, mit sich schnell verändernden Situationen erfolgreich umzugehen.

Unser Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung wies erneut ein robustes internes Wachstum auf, das durch ein solides Volumenwachstum und eine positive Preisentwicklung in allen Sparten und Regionen getragen wurde. Unterstützt durch eine gute Schaden-Kosten-Quote, profitierte unser operatives Ergebnis auch von einer höheren Wiederanlagerendite und einem stark gestiegenen Kapitalanlageergebnis.

In unserem Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung trug das gute Wachstum insbesondere in unseren kapitaleffizienten Sparten zu einer deutlichen Steigerung der Neugeschäftsmarge bei. Dies spricht für eine anhaltende operative Profitabilität in diesem Segment.

Unser operatives Ergebnis im Geschäftsbereich Asset Management zeigte eine gute Widerstandsfähigkeit in einem Geschäftsumfeld, das von inflationsbedingten Unsicherheiten und Kapitalmarktturbulenzen geprägt war. Wir werden unseren Kundinnen und Kunden auch in diesen herausfordernden Zeiten weiterhin zur Seite stehen.

Nachdem wir die Hälfte unseres Gesamtjahresausblicks erreicht haben, sind wir weiterhin zuversichtlich, was unseren langfristigen Wachstumspfad angeht. Wir bestätigen unseren Ausblick auf ein operatives Ergebnis von 13,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr, plus oder minus 1 Milliarde Euro.”

Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE

Schaden- und Unfallversicherung: Starkes Wachstum

2Q 2022: Der Gesamtumsatz stieg um starke 16,2 Prozent auf 16,2 (13,9) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte, kletterte die interne Wachstumsrate um mehr als das Dreifache auf 11,1 Prozent, was auf einen Preiseffekt von 5,8 Prozent, einen Volumeneffekt von 3,9 Prozent und einen Serviceeffekt von 1,4 Prozent zurückzuführen ist. Die Haupttreiber für den Anstieg waren Allianz Partners, AGCS und die Türkei.

Das operative Ergebnis kletterte um 21,1 Prozent auf 1,6 (1,4) Milliarden Euro, was auf ein starkes Wachstum des versicherungstechnischen Ergebnisses und des operativen Kapitalanlageergebnisses zurückzuführen ist.

Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 93,6 Prozent (93,9 Prozent). Geringere Schäden aus Naturkatastrophen und ein positiver Beitrag aus dem Abwicklungsergebnis glichen höhere Basisschäden aus, die auf eine Normalisierung der Schadenhäufigkeit und Inflationseffekte in Brasilien und der Türkei sowie wetterbedingte Ereignisse zurückzuführen sind. Die Kostenquote lag bei 26,8 Prozent (26,4 Prozent), vor allem aufgrund höherer Abschlusskosten in Verbindung mit einem veränderten Geschäftsmix bei Allianz Partners.

6M 2022: Der Gesamtumsatz stieg um 12,1 Prozent auf 37,7 (33,6) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte, belief sich das interne Wachstum auf starke 8,5 Prozent, was auf einen Preiseffekt von 4,8 Prozent, einen Volumeneffekt von 2,8 Prozent und einen Serviceeffekt von 0,8 Prozent zurückzuführen ist. Zu diesem Wachstum trugen viele Einheiten bei, vor allem aber Allianz Partners, die Türkei und Deutschland.

Das operative Ergebnis erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 3,0 (2,9) Milliarden Euro, was vor allem auf ein deutlich höheres operatives Kapitalanlageergebnis zurückzuführen ist.

Die Schaden-Kosten-Quote belief sich auf 94,1 Prozent (93,4 Prozent), da die Auswirkungen höherer Naturkatastrophen und wetterbedingter Schäden sowie die Normalisierung der Schadenhäufigkeit durch ein günstiges Abwicklungsergebnis teilweise ausgeglichen wurden. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb stabil.

Lebens- und Krankenversicherung: Neugeschäftsmarge legt weiter zu

2Q 2022: Der PVNBP3, der Barwert der Neugeschäftsbeiträge, lag bei 16,5 (19,7) Milliarden Euro, da höhere Verkaufsvolumina bei indexgebundenen Rentenprodukten in den USA und höhere Umsätze in Taiwan die Auswirkung einer Neuverhandlung eines Gruppenvertrages in Italien im Jahr 2021 und geringeren Produkttransfers auf das Fidélité-Produkt in Frankreich nicht vollständig ausgleichen konnten.

Das operative Ergebnis belief sich auf 1,1 (1,3) Milliarden Euro und wurde durch die volatilen Marktbedingungen und eine geringere Kapitalanlagemarge in Deutschland und den USA beeinträchtigt. Die Konsolidierung der erworbenen Aviva-Aktivitäten in Polen hatte einen teilweise ausgleichenden Effekt. 

Die Neugeschäftsmarge kletterte auf 4,1 Prozent (3,2 Prozent), was auf einen verbesserten Geschäftsmix, insbesondere in Deutschland und den USA, zurückzuführen ist. Höhere Zinsen trugen ebenfalls zur Steigerung der Marge bei. Der Neugeschäftswert wuchs um 6,2 Prozent auf 672 (633) Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund eines besseren Geschäftsmix.

6M 2022: Der Barwert der Neugeschäftsbeiträge belief sich auf 35,9 (39,2) Milliarden Euro, was höhere Verkaufsvolumen bei indexgebundenen Rentenprodukten in den USA beinhaltet, welche durch die Auswirkung einer Neuverhandlung von Gruppenverträgen in Italien im Jahr 2021 mehr als ausgeglichen wurden. 

Das operative Ergebnis lag bei 2,3 (2,5) Milliarden Euro, was auf ein ungünstiges Marktumfeld und eine niedrigere Kapitalanlagemarge in Deutschland und den USA zurückzuführen ist. Positiv wirkten sich höhere Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren sowie eine verbesserte technische Marge aufgrund der Aviva-Akquisition in Polen aus. 

Die Neugeschäftsmarge erhöhte sich auf 3,7 Prozent (3,0 Prozent), was unternehmensübergreifend auf einen besseren Geschäftsmix zurückzuführen ist. Der Neugeschäftswert stieg aufgrund höherer Margen auf 1,3 (1,2) Milliarden Euro.

Asset Management: Performance spiegelt Marktentwicklung wider

2Q 2022: Die operativen Erträge stiegen um 0,8 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro, was auf höhere Erträge aus dem verwalteten Vermögen zurückzuführen ist, die zum Teil durch niedrigere erfolgsabhängige Provisionen ausgeglichen wurden. Das operative Ergebnis lag bei 771 (825) Millionen Euro und damit 6,6 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Bereinigt um Wechselkurseffekte sank das operative Ergebnis um 14,8 Prozent. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis stieg auf 61,8 Prozent (58,7 Prozent).

Das für Dritte verwaltete Vermögen belief sich zum 30. Juni 2022 auf 1,769 Billionen Euro, was einem Rückgang von 109 Milliarden Euro gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2022 entspricht. Ein positiver Effekt aus günstigen Wechselkursveränderungen in Höhe von 87,7 Milliarden Euro wurde durch gegenläufige Markteinflüsse in Höhe von 159,2 Milliarden Euro und Nettomittelabflüsse in Höhe von 33,8 Milliarden Euro mehr als ausgeglichen. 

Das gesamte verwaltete Vermögen lag zum Ende des zweiten Quartals 2022 bei 2,319 Billionen Euro und spiegelt damit die Entwicklung des für Dritte verwalteten Vermögens wider.

6M 2022: Die operativen Erträge wuchsen um 6,4 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, was auf höhere Erträge aus dem verwalteten Vermögen zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 1,60 (1,57) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sank das operative Ergebnis um 5,2 Prozent. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis stieg auf 60,8 Prozent (59,0 Prozent). Das für Dritte verwaltete Vermögen belief sich zum 30. Juni 2022 auf 1,769 Billionen Euro, ein Rückgang um 197 Milliarden Euro gegenüber Ende 2021.

1 Ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen für technische Rückstellungen. 

Wie immer stehen die Aussagen unter dem Vorbehalt, dass Naturkatastrophen und widrige Entwicklungen an den Kapitalmärkten sowie andere Faktoren, die in unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen dargelegt sind, das operative Ergebnis und/oder den Jahresüberschuss unserer Einheiten sowie die Ergebnisse des Allianz Konzerns erheblich beeinträchtigen können. 

3 Der Barwert der Neugeschäftsbeiträge wird, sofern nicht anders angegeben, nach den Anteilen anderer Gesellschafter ausgewiesen.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.

Sonstiges

Die Zahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurden in Einklang mit den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) erstellt. Die vorliegende Quartalsmitteilung stellt jedoch keinen Zwischenbericht im Sinne des internationalen Rechnungslegungsstandards IAS 34 dar.

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