Nach einer kurzen Phase der wirtschaftlichen Erholung hat der jüngste Anstieg der Infektionsraten viele Regierungen dazu veranlasst, verschiedene Beschränkungen des öffentlichen Lebens wieder zu verschärfen, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen. Während die herausfordernden sozioökonomischen Bedingungen weiterhin bestehen, zeigte die Allianz Gruppe im dritten Quartal 2020 erneut ihre Stärke. In den vergangenen neun Monaten des Jahres verzeichnete die Allianz in allen Geschäftssegmenten eine solide Entwicklung.
Das interne Umsatzwachstum, das um Währungs- und Konsolidierungseffekte bereinigt ist, ging im dritten Quartal 2020 um 6,0 Prozent zurück. Dies ist überwiegend auf unseren Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung zurückzuführen. Der Gesamtumsatz ging im dritten Quartal 2020 um 6,1 Prozent auf 31,4 (3Q 2019: 33,4) Milliarden Euro zurück, während das operative Ergebnis nur leicht um 2,6 Prozent auf 2,9 (3,0) Milliarden Euro sank. Das operative Ergebnis in unserem Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung stieg, unterstützt durch eine verbesserte Marge aus Kapitalanlagen. In unserem Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung fiel das operative Ergebnis trotz weiterer Belastungen durch COVID-19 und eines geringeren Abwicklungsergebnisses nur leicht. Das operative Ergebnis unseres Geschäftsbereichs Asset Management ging durch rückläufige operative Erträge zurück. Der auf Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss stieg im dritten Quartal 2020 um 5,9 Prozent auf 2,1 (1,9) Milliarden Euro. Dies wurde durch ein höheres nicht-operatives Kapitalanlageergebnis getrieben, das jedoch durch höhere Restrukturierungs- und Integrationskosten sowie das geringere operative Ergebnis teilweise ausgeglichen wurde.
Das Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share, EPS) stieg im dritten Quartal 2020 um 7,2 Prozent auf 5,01 (4,68) Euro. Die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) lag bei 11,3 Prozent (Gesamtjahr 2019: 13,6 Prozent). Die Solvency-II-Kapitalquote lag am Ende des dritten Quartals 2020 bei 192 Prozent, verglichen mit 187 Prozent am Ende des zweiten Quartals 20201.
In den ersten neun Monaten 2020 fiel der Gesamtumsatz um 1,9 Prozent. Das operative Ergebnis sank um 14,6 Prozent auf 7,8 (9,1) Milliarden Euro überwiegend aufgrund von Belastungen aus COVID-19 in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis unseres Geschäftsbereichs Schaden- und Unfallversicherung ging infolge eines geringeren versicherungstechnischen Ergebnisses und geringerer operativer Anlageerträge zurück. Nach einem Einmalgewinn im Jahr 2019 und einer Reduktion der Marge aus Kapitalanlagen ging das operative Ergebnis in unserem Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung zurück. Andererseits stieg das operative Ergebnis unseres Geschäftsbereichs Asset Management durch höhere Erträge aus dem für Dritte verwalteten Vermögen. Der gesamte Rückgang des operativen Ergebnisses führte zu einem geringeren auf Anteilseigner entfallenden Periodenüberschuss.
Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hat der Vorstand der Allianz SE entschieden, das bisher ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm 2020 einzustellen und den noch ausstehenden Teil des Programms in Höhe von 750 Millionen Euro nicht mehr auszuführen.
„In einem Umfeld, das weiterhin herausfordernd bleibt, haben wir solide Ergebnisse erzielt. Nicht nur unsere Finanzzahlen in diesem Quartal bewiesen Widerstandsfähigkeit, auch haben wir auf die volle Unterstützung unserer engagierten Mitarbeiter in der ganzen Welt zählen können. Zudem wurde die Allianz von Interbrand zum zweiten Mal in Folge als Versicherungsmarke Nr. 1 ausgezeichnet”, sagte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE. „Deshalb sind wir zuversichtlich, die COVID-19-Krise gut zu bewältigen und gleichzeitig eine noch stärkere Allianz zum Wohle aller Stakeholder aufzubauen.”
1 Einschließlich der Anwendung von Übergangsmaßnahmen für technische Rückstellungen betrug die Solvency-II-Kapitalquote 224 Prozent am Ende des dritten Quartals 2020 (217 Prozent am Ende des zweiten Quartals 2020).