Von der Pike auf

Es gibt wahrscheinlich nur wenige Manager in der Allianz, die so erfolgreich so unaufgeregt so viel bewegt haben. Jetzt hat der Aufsichtsrat der Allianz SE Axel Theis zum 1. Januar 2015 in den Vorstand berufen.

 

Es gab Zeiten, da machte die Allianz im Bereich Industrieversicherung keine allzu gute Figur, und wer immer sich daran versuchte, das Geschäft in die Gewinnzone zu hieven, musste sich früher oder später geschlagen geben. Am Ende war es ausgerechnet ein Jurist, dem das kaum mehr erhoffte Kunststück gelang. Axel Theis habe die Industrieversicherung zum Glänzen gebracht, schrieb vor kurzem die Börsen-Zeitung. Heute orientiert sich eine ganze Branche am Vorbild der Allianz.

 

Axel Theis hat bei der Allianz eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Der promovierte Jurist fing 1986 in Stuttgart als Trainee an und lernte das Unternehmen von der Pike auf kennen. Nach diversen Stationen, darunter als Geschäftsleitungsmitglied der Allianz Australia in Sydney, wurde der gebürtige Berliner, der in Schwaben aufgewachsen ist, 2004 Chef der Allianz Global Risks Rückversicherungs-AG, dem Vorläufer der 2006 gegründeten Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Unter seiner Führung stieg das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Industrieversicherer auf und ist heute mit seinen 3600 Mitarbeitern aus 65 Nationen in über 150 Ländern tätig.

 

Leute, die ihn kennen, beschreiben Theis als ruhig, gewissenhaft, integer, bodenständig. Der große Auftritt liegt ihm nicht. Den Aufstieg in den Holding-Vorstand kommentiert er denn auch eher nüchtern. „Die Aufgaben, die man zu erledigen hat, muss man gut machen“, sagt er. „Alles andere ergibt sich – oder eben auch nicht. Die Welt hat viele Facetten. Wenn man nur die Karriere im Blick hat, wird man nicht glücklich.“

 

„Mich stört der Schaden, den wir nicht auf dem Radar haben und von dem wir überrascht werden.“

 

Der dreifache Vater kann komplexe Dinge in einfache Worte fassen – was immer ein gutes Zeichen ist. Das Geheimnis seines Erfolgs liegt aber nicht zuletzt in seinem „Mantra“, das, wie er sagt, jeder AGCS-Underwriter im Schlaf herunterbeten kann: „Uns geht es um profitables Wachstum. Wachstum um jeden Preis macht keinen Sinn.“ Dazu müsse man die Risiken kennen, die man sich in die Bücher holt. „Schäden an sich stören mich nicht, Schäden sind unser Geschäft“, sagt der AGCS-Chef. „Mich stört der Schaden, den wir nicht auf dem Radar haben und von dem wir überrascht werden.“

 

Theis übernimmt von Clem Booth, der Ende Dezember aus dem Vorstand ausscheidet, die Verantwortung für das globale Industrieversicherungsgeschäft, die Konzernrückversicherung, die Kreditversicherung und das Versicherungsgeschäft in Irland und Großbritannien. Ab Mai zeichnet er dann zusätzlich auch für den Bereich Globale Schaden- und Unfallversicherung verantwortlich.

 

Seine erste große Bewährungsprobe wird die Integration des Firmengeschäfts von Fireman’s Fund in das Portfolio der amerikanischen AGCS-Tochter werden. Theis kennt sich mit solchen Transaktionen aus: Als AGCS-Chef hat er 2009 bereits die Übertragung der Seetransportversicherung von Fireman’s Fund an AGCS erfolgreich umgesetzt. Heute ist die Allianz Tochter weltgrößter Anbieter im Bereich Marine.

Axel Theis ist seit 1986 bei der Allianz.
Axel Theis ist seit 1986 bei der Allianz.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Petra Krüll
Allianz SE
Tel. +49.89.3800-2628
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