Wie es ums Lesen, Rechnen und die Naturwissenschaften von 15-Jährigen bestellt ist, haben bereits die PISA-Studien der vergangenen Jahre gezeigt. Aber wie schlagen sich die Jugendlichen, wenn es um Financial Literacy geht, zu Deutsch „Finanzkompetenz“? Wie gehen sie mit Bankkonten, Kreditkarten und ihrer Finanzplanung um, was wissen sie über Zinsen, Sparen, Risiko und Erträge? Die aktuelle PISA-Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) fragt erstmals danach und stellt erhebliche Wissenslücken fest. Die Ergebnisse wurden heute in Paris in der Anwesenheit von Angel Gurría, Generalsekretär der OECD, und Königin Máxima der Niederlande, UN Sonderbeauftragte für „Inclusive Finance for Development“, vorgestellt. Doch ein Blick über PISA hinaus zeigt: Auch unter Erwachsenen ist der Nachholbedarf groß. Mit dramatischen Folgen.
Im Durchschnitt zeigten 15 Prozent aller Studenten nicht einmal richtige Basiskenntnisse. Bestenfalls konnten sie gerade noch einfache Entscheidungen über ihre täglichen Ausgaben treffen. Shanghai-China erreichte im Test das beste durchschnittlichen Ergebnis – kurz gefolgt von Belgien, das einen knappen zweiten Platz erzielte.
Beim Ergebnis zeigten sich erstaunlicherweise keine signifikanten Unterschiede zwischen Schülern und Schülerinnen. Bei Erwachsenen ist beim Thema Finanzkompetenz hingegen ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen erkennbar.
„Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass Schüler aus finanziell stärkeren Verhältnissen besser abschneiden“, so Gurría. Königin Maxima ergänzt: „Die Ergebnisse sind für viele Länder ein Anstoß zum Umdenken.“