Um inklusives Wachstum zu erreichen, sind Frankreich und Deutschland nach wie vor auf der Suche nach dem richtigen Gleichgewicht von sozialer Sicherheit, Arbeitsanreizen und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Die beiden Länder müssen zusammenarbeiten, um die progressive Besteuerung und die Sozialabgaben auf Arbeitseinkommen in Balance zu bringen.
Aus einer kürzlich veröffentlichten Studie geht hervor, dass die französischen Sozialversicherungsbeiträge die deutschen um 106 Mrd. EUR übersteigen. Demgegenüber liegt die deutsche Steuer- und Abgabenschere bei 50 Prozent und gehört damit zu den höchsten der Welt; Geringverdiener bekommen dies unverhältnismäßig stark zu spüren.
Beiden Ländern fällt es schwer, die Steuer- und Sozialabgabenlast für Geringverdiener niedrig zu halten, gleichzeitig Altersarmut zu verhindern und weiterhin Anreize für gering bezahlte Jobs zu bieten.
Man sollte deshalb erwägen, in Deutschland niedrigere und weniger progressiv gestaffelte Sozialversicherungsabgaben für sogenannte Mini- und Midijobs einzuführen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Sozialversicherungskosten für Arbeitgeber wie auch für Arbeitnehmer zu reduzieren. Die Senkung der Abgaben auf Gehälter in Frankreich fördert das Wachstum, weil er Arbeit attraktiver macht.