„Der Klimawandel birgt enorme ökonomische und soziale Risiken. Er beeinträchtigt schon heute Millionen Menschen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Allianz SE, Oliver Bäte. „Als ein führender Versicherer und Investor möchten wir den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft vorantreiben.“ Die Staatengemeinschaft einigte sich 2015 darauf, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, um gravierende Risiken des Klimawandels zu vermeiden. Die Allianz unterstützt diese langfristige Transformation auch durch die Finanzierung von erneuerbaren Energien und ist in der Spezialversicherung von Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung weltweit führend.
Für die Anlage der Versichertengelder definiert die Allianz als langfristiges Ziel, ihre handelbaren Anlagen in allen kohlenstoffintensiven Branchen klimaneutral zu strukturieren. Unternehmen, denen es in den kommenden Jahrzehnten nicht gelingt, ihre Treibhausgasemissionen an das Zwei-Grad-Ziel anzupassen, werden schrittweise aus dem Portfolio genommen. Dies wird etwa durch den aktiven Dialog mit den Unternehmen und die Forderungen nach langfristigen Klimaschutzzielen umgesetzt, analog zum ESG-Scoring-Ansatz, der bereits für Unternehmen mit hohen ESG-Risiken angewandt wird. „Wir sind überzeugt, dass unser Ansatz das Risiko-Ertragsprofil unseres Portfolios langfristig weiter verbessert und wir unsere Position als zukunftsorientierter Investor ausbauen werden“, erklärt Dr. Günther Thallinger, im Vorstand der Allianz SE verantwortlich für Investments und ESG. „Als langfristiger Investor wollen wir den Wandel zu einer klimafreundlichen Wirtschaft gemeinsam mit unseren Kunden gestalten. Wir werden daher auch unsere Investitionschancen in neue Technologien strategisch entwickeln.“
Zusätzlich wird im Energiesektor bis 2040 der Schwellenwert für den maximalen Kohleanteil der von der Allianz finanzierten Emittenten von bislang 30 Prozent sukzessive in 5-Prozent-Schritten auf null heruntergesetzt. Der Wert bezieht sich auf den Umsatz, den ein Bergbauunternehmen durch den Abbau von Kohle generiert oder auf den Anteil des erzeugten Stroms aus Kohle bei Energieunternehmen. Die nächste Anpassung erfolgt innerhalb der kommenden fünf Jahre. Mit sofortiger Wirkung verzichtet die Allianz auch auf Investitionen in Energieunternehmen, die durch den umfangreichen Zubau von Kohlekraftwerken das Zwei-Grad-Ziel gefährden.
In der Schaden- und Unfallversicherung verzichtet die Allianz mit sofortiger Wirkung auf die Einzelversicherung von Kohlekraftwerken und -minen im Bau oder Bestand. Unternehmen, die Strom aus mehreren Quellen erzeugen, wie Kohle, andere fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energien, werden zunächst weiter versichert und individuell auf Basis definierter Nachhaltigkeits-Kriterien (ESG) geprüft. Jedoch ist das erklärte Ziel der Allianz, Kohlerisiken im Versicherungsgeschäft bis 2040 vollständig auslaufen zu lassen. „Wir werden unsere Industriepartner aktiv über die kurzfristigen Auswirkungen und die langfristigen strategischen Veränderungen informieren und mit ihnen zusammenarbeiten, um angemessene Lösungen zu finden, die einen gemeinsamen Weg in eine klimafreundliche Wirtschaft ermöglichen”, sagt Chris Fischer Hirs, Vorstandsvorsitzender der Allianz Global Corporate and Specialty, dem weltweit tätigen Industrieversicherer der Allianz Gruppe, die als eine von zahlreichen Allianz Einheiten weltweit die neuen Richtlinien umsetzen wird.