Lizenz zur Qualifikation

Es war einmal eine Zeit, da folgte der Aufbau einer Karriere einer Schablone. Man schloss sein Studium ab, überwand die Anfangsschwierigkeiten der Einarbeitung und etablierte sich dann langsam aber sicher in einer Karriere, die ein Leben lang anhielt.

Dann kam das Internet. 

Wie jede Revolution verlief auch die digitale Revolution nicht ohne Unterbrechungen. Während sie eine Welt (Wide Web) der Möglichkeiten eröffnete, hat sie auch die Lebensdauer von nützlichen Fähigkeiten drastisch verkürzt, da sich Kundenwünsche und Geschäftsanforderungen so schnell entwickeln wie die Technologie. 

Da Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science eine Zukunft versprechen, die man sich vorher nicht vorstellen konnte, muss man die Fertigkeiten der Menschen und die neuen Ansprüche  in Einklang bringen. Ständiges Reskilling ist nicht nur etwas für „Unruheständler“. Es wird schnell zu einer Anforderung an die Mitarbeiter seitens der Unternehmen, die in der sich ständig verändernden Geschäftslandschaft wettbewerbsfähig bleiben wollen. 

In ihrem Bestreben, der Zeit immer einen Schritt voraus zu sein, hat die Allianz schon vor einiger Zeit den Grundstein für die Vorbereitung der eigenen Belegschaft gelegt. Die Pandemie hat diesen Prozess nur noch beschleunigt, denn die Krise führte eine Beschleunigung der Digitalisierung herbei und einen raschen Wandel der Arbeitskultur. 

Was hat die Allianz also unternommen? Das aktuelle Allianz People Fact Book, eine jährliche Zusammenfassung der Fakten und Zahlen zum Humankapital, zur Kultur und zur Personalpolitik des Unternehmens, gibt einen Einblick in einige der jüngsten Initiativen der Gruppe.

allianz people fact book 2020

U für Upskilling

AllianzU, die konzerneigene Akademie, ist die treibende Kraft bei der Umschulung und Weiterqualifizierung der Allianz. 

Die AllianzU-Lernplattform, die von Degreed betrieben wird, bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten über eine benutzerfreundliche globale soziale Lernplattform zu verbessern. Bislang wurde die Plattform bereits über 72.000 Mitarbeitern der Gruppe zugänglich gemacht. Bis Ende 2021 plant die Akademie, den Zugang auf alle Mitarbeiter auszuweiten.

In Anbetracht der allgegenwärtigen Veränderung der Arbeitskultur entwickelt die Akademie Programme nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Führungskräfte. 

„Mit dem Fokus auf die strategische Personalplanung stellen wir eine noch stärkere Verbindung zwischen der Unternehmensstrategie, dem Unternehmenszweck und den Lernprioritäten her", sagt Anastassia Petinova, die Leiterin von AllianzU. „Unser Ziel ist es, jedem Mitarbeiter eine optimale Orientierung in der Welt des Lernens zu bieten, um eine umfassende, effektive und spannende Lernerfahrung zu ermöglichen. Lernen soll nicht nur unseren strategischen Zielen dienen, sondern auch unsere Mitarbeiter bestmöglich in der Erreichung ihrer Entwicklungsziele unterstützen."

Einige der jüngsten Programme sind das Global Accelerator Program, eine Initiative für Mitarbeiter aus allen Funktionen, die zu den Bereichen IT oder Organisationsmanagement wechseln wollen, und #lead, die erste gruppenweite Initiative der Allianz zur Entwicklung von Führungskräften, die darauf abzielt, Manager mit der Denkweise und den Werkzeugen auszustatten, die sie benötigen, um die Teams der Zukunft zu führen.

Den Fortschritt beschleunigen

Die Informationstechnologie hat die Art und Weise verändert, wie wir arbeiten, wie wir Geschäfte machen und wie wir leben. Da die Digitalisierung jeden Aspekt unseres Lebens rasant verändert, werden IT-Management- und Organisationsmanagement-Kompetenzen für Unternehmen noch wertvoller werden. Allerdings wird in diesen Bereichen in Zukunft ein großer Arbeitskräftemangel erwartet. 

Um mögliche Lücken in diesen Bereichen zu schließen, hat die Allianz kürzlich das Global Accelerator Program ins Leben gerufen, ein zehnmonatiges Programm, das Lernen am Arbeitsplatz mit Funktions- und Verhaltenstraining in diesen beiden Bereichen kombiniert. Der Kurs bietet berechtigten Mitarbeitern theoretisches und praktisches Training über fünf Module hinweg. Im Jahr 2021 nehmen die Allianz SE, der Industrieversicherer Allianz Global Corporate and Specialty (AGCS) sowie die regionalen Einheiten Allianz Frankreich, Allianz Großbritannien, Allianz Deutschland und Allianz Türkei an dem Programm teil. 

Nach dem Onboarding-Prozess durchlaufen die Teilnehmer drei Rotationen: Einsatz in einem agilen Projekt, das ihnen hilft, ein agiles Mindset zu entwickeln; Einblicke in eine Kernfunktion des IT-Managements oder des organisatorischen Managements, je nach gewähltem Track; und Erfahrung in IT-Dienstleistungen bzw. Management oder einem Implementierungsprojekt im operativen Management.

Während der Dauer des Kurses widmen sich die Mitarbeiter zu 80-100 Prozent dem Training und sind von ihren üblichen Aufgaben freigestellt. Das Programm bietet eine Mischung aus globalen und lokalen Lerninhalten. Die Teilnehmer können auch einen kurzfristigen, bereichsübergreifenden Auftrag erhalten, um sowohl ihre Fähigkeiten als auch ihr Netzwerk auszubauen. 

„Wir steuern dieses globale Reskilling-Programm gemeinsam mit unseren Einheiten - von der Mitarbeiterauswahl über die Kickoff-Veranstaltung und die drei Rotationen bis hin zur Übergabe der Teilnehmer an ihre neuen oder aufgewerteten Jobs nach zehn Monaten", sagt Renate Braun, die mit ihrem Team der Operations und IT Academy das Global Accelerator Program betreut. „In jedem Modul bzw. in jeder Rotation arbeiten die Teilnehmer an klar definierten Aufgaben und Teilprojekten auf Basis definierter Ziele und erhalten anschließend ein strukturiertes Feedback von ihren Führungskräften in der Rotation." 

„Ziel des Programms ist es, nicht nur potenzielle Personallücken in den jeweiligen Funktionsbereichen zu schließen, sondern auch die Attraktivität der Allianz als Arbeitgeber zu erhöhen", fügt sie hinzu.  

#lead: Mit gutem Beispiel voran gehen

Wie verschiedene Umfragen seit der Covid-19-Pandemie gezeigt haben, würden die meisten Mitarbeiter in allen Unternehmen die Möglichkeit bevorzugen, auch in Zukunft flexibel und z.T. aus der Ferne zu arbeiten. Während die neue Arbeitskultur den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, das zu wählen, was für sie am besten funktioniert, kann dies eine Herausforderung für die Teamarbeit und das Teammanagement darstellen. 

Die Zusammenarbeit wurde oft als ein Problem identifiziert, wenn es um Remote-Arbeit geht. Und das zu Recht. Selbst die besten Führungskräfte würden zustimmen, dass das Management von Menschen, die man nur selten zu Gesicht bekommt oder persönlich zusammenbringt, eine Menge Aufwand erfordert. 

Hier setzt das „#lead"-Programm der Allianz an. 

Die Initiative zur Entwicklung von Führungskräften wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Das Herzstück des Programms ist der Allianz Leadership Passport, die „Lizenz", die Führungskräfte haben müssen, um Teams effektiv zu führen. 

Über 18.000 Führungskräfte, unabhängig von Stufe, Erfahrung oder Standort, begeben sich auf die Reise, um diesen Pass bis Ende 2021 zu erhalten. 

Der Allianz Leadership Passport wird die Mindestanforderung sein, um eine Führungskraft innerhalb der Gruppe zu werden. Manager erhalten Zugang zu virtuellen, von Trainern begleiteten Erfahrungen und Online-Gamified-Lernmodulen auf der #lead-Plattform oder sie können  spezifischen Führungsthemen vertiefen. Um ihren Pass zu erhalten, müssen sie alle zwei Jahre 100 Entwicklungspunkte absolvieren.

Jeder Entwicklungspunkt, den der Teilnehmer erhält, wenn er ein Trainingsmodul per Kurs, Video, Podcast oder Buch absolviert, entspricht einer Lernstunde. 

Wenn es darum geht, Menschen zu führen, ist ein hoher emotionaler Quotient (EQ) genauso wichtig wie ein hoher IQ. „'Soft Skills' werden in Zukunft zu 'Hard Skills'", sagt Stefan Britz, Chief Human Resources Officer der Allianz. „Anpassungsfähigkeit, Kreativität und emotionale Intelligenz werden die grundlegenden Fähigkeiten sein, die Manager brauchen werden." 

Darüber hinaus werden angemessene technologische Fähigkeiten erforderlich sein, damit Führungskräfte die Werkzeuge der digitalen Zusammenarbeit optimal nutzen können. Zu den Kernthemen, die im Rahmen des #lead-Programms behandelt werden, gehören unter anderem stärkenbasierte und inklusive Führung, digitale Führung und IT-Kompetenz, Change Management und agiles Arbeiten. 

„Im Moment definieren wir einen People Leader als jemanden, dem andere Mitarbeiter berichten, aber in Zukunft können wir auch Mitarbeiter berücksichtigen, die häufig Menschen im Rahmen eines Projekts führen", sagt Renate Braun.

Gemeinsam lernen, gemeinsam bleiben

Das Global Accelerator Program und #lead sind nur zwei der vielen Initiativen, die bei der Allianz laufen. 

Frühere Initiativen wie LinkedIn Learning haben ebenfalls viele Teilnehmer in der Belegschaft gefunden. Im Jahr 2020 erreichten die Mitarbeiter der Gruppe eine bei LinkedIn Learning eine Anmeldequote von 48 Prozent (mehr als 68.000) und absolvierten über 192.000 Lernstunden. Die Allianz liegt über den höchsten LinkedIn Learning-Benchmarks für Aktivierung und Lernstunden. Vier der Top-10-Kurse, die im Jahr 2020 aufgerufen wurden, unterstützten die Mitarbeiter bei Remote-Arbeit und Zeitmanagement während der Pandemie.

AllianzU arbeitet weiter daran, eine Kultur des lebenslangen Lernens im Unternehmen zu ermöglichen. Da sich die Welt um uns herum schnell verändert, werden die Expertengemeinschaft, die Lerntechnologien und die Angebote des Unternehmens den Mitarbeitern helfen, sich anzupassen und in ihrer Karriere voranzukommen. 

Denn Menschen, die zusammen wachsen, bleiben zusammen.

Die Allianz Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherern und Asset Managern und betreut rund 125 Millionen* Privat- und Unternehmenskunden in knapp 70 Ländern. Versicherungskunden der Allianz nutzen ein breites Angebot von der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen und Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist einer der weltweit größten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von etwa 741 Milliarden Euro**. Zudem verwalten unsere Asset Manager PIMCO und Allianz Global Investors etwa 1,8 Billionen Euro** für Dritte. Mit unserer systematischen Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in unsere Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen sind wir unter den führenden Versicherern im Dow Jones Sustainability Index. 2023 erwirtschafteten über 157.000 Mitarbeiter für den Konzern einen Umsatz von 161,7 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 14,7 Milliarden Euro.
* Einschließlich nicht konsolidierter Einheiten mit Allianz Kunden.
** Stand: 30. Juni 2024

Pressekontakte

Flavia Genillard
Allianz SE
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

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