Sie lacht herzlich und gerne, ist beredt und einnehmend. Barbara Karuth-Zelle ist neugierig auf andere und weiß sie zu nehmen und zu motivieren, wie sie sind. Eine Team-Flüsterin. Wenn sie von ihrer Kindheit erzählt, nimmt man ihr gerne ab: Ein Hauch 1968er Geist durchzog ihre ersten zwölf Lebensjahre.
Damals bildeten ihre Eltern mit ihren drei Kindern zur Freizeitgestaltung eine Wohngemeinschaft. Man verbrachte so gut wie jedes Wochenende und die Ferien in einem Tiroler Bauernhaus mit zwei weiteren Familien. Glückliche Tage im Einklang mit der Natur waren das, die die Münchnerin nicht missen will. Grundlage einer Unbeschwertheit, die sie nicht abgelegt hat.
Es gibt aber auch die andere Seite von Barbara: Die der disziplinierten Managerin, die immer begeistert gearbeitet hat, mit einer kleinen Unterbrechung auch in der Zeit, in der sie ihre beiden Kinder (heute 18 und 15 Jahre alt) zur Welt brachte. Die bei ihrem Tun auf Transparenz setzt, damit jeder weiß, woran er mit ihr ist. Die ihrerseits sehr klar ausdrücken kann, was sie möchte und was nicht. Und die bereit ist Konsequenzen zu ziehen, wenn Auffassungen und Personen nicht zusammenpassen. Tochter einer eher strengen Berufsschullehrerin, die ihrerseits stets im vollen Umfang berufstätig war. Auch das mag prägend gewesen sein.