„Es wird Babys geben“, sagten sie. „Überall sind die Kindergärten voller neuer Babys, wegen der Coronavirus-Pandemie und des Lockdowns.“
Zumindest oberflächlich betrachtet machte das Sinn. Die Menschen in Ländern mit hohem Einkommen waren länger zusammen zu Hause, ohne die Ablenkung durch Bars und Restaurants, Reisen, Einkaufen, Kinos oder sogar das Büro. Wie könnten sie da anders, als mehr Kinder zu bekommen?
Doch mit den schwindenden Erwartungen an den Covid-Babyboom, verflüchtigten sich auch die Hoffnungen auf eine - wenn auch nur vorübergehende - Abkehr vom langjährigen Trend sinkender Geburtenraten in den Industrieländern - und von der weltweiten Überalterung der Bevölkerung.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist dies nicht unbedingt die Nachricht, die wir hören wollen. Auf individueller Ebene jedoch könnte der Aufschub der Mutterschaft Frauen die Möglichkeit geben, sich auf ihre Ausbildung und ihre Karriere zu konzentrieren, bevor sie eine Familie gründen, was wiederum die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen verringern würde.