Hauptsache die Frisur sitzt

Mobil zu sein heißt für viele auch, Alltägliches im Auto zu erledigen – während der Fahrt und obwohl es dort nicht hingehört. Denn mehr als 25 Prozent aller Autofahrer befassen sich am Steuer mit Tätigkeiten rund um Körper und Kleidung, so eine aktuelle Allianz Sicherheitsstudie. Vor allem auf dem Weg zur Arbeit ist der Fahralltag von Tätigkeiten rund um die eigene Person begleitet. Während der Fahrt rasieren oder schminken sich die Fahrer unter anderem, sie ordnen die Frisur, betreiben Nagelpflege, tragen Sonnenschutzcreme auf oder wechseln in bequeme Schuhe. Rund 27,5 Prozent der Befragten der Allianz Sicherheitsstudie bestätigen das Vorkommen eines oder mehrerer dieser Aktivitäten während des Autofahrens. Die Unfallforscher im Allianz Zentrum für Technik (AZT) fassen das unter dem englischen Stichwort "clothing & body care" zusammen. Häufig sind unnötiger Zeitdruck oder Bequemlichkeit der Grund.

Quasi alle Ablenkungen haben am Steuer einen größeren Einfluss auf die Unfallwahrscheinlichkeit im Straßenverkehr als allgemein angenommen.

Doch während Rasur und Make-up nach dem Blick in den Schmink- oder Rückspiegel sitzen, hält der Fahrer nicht immer auch die Spur. "Viele dieser Tätigkeiten und Blickabwendungen werden nicht als gefährlich angesehen und geschehen oft sogar kaum bewusst, eher flüchtig nebenher. Das macht die Sache so gefährlich", sagt Dr. Jörg Kubitzki, Autor der Studie und Unfallforscher im AZT.  Denn Unfallforscher haben gemessen, dass diese Blicke mehrere Sekunden andauern können. "Das Schminken erfordert eine hohe Aufmerksamkeit. Dadurch geht bis zu 40 Prozent der Aufmerksamkeit für die Straße verloren. Das Unfallrisiko ist dabei um das Dreifache erhöht", sagt Dr. Kubitzki.

Nicht nur das Nachziehen roter Lippen ist hier ein "Sicherheitsproblem", quasi alle Ablenkungen haben am Steuer einen größeren Einfluss auf die Unfallwahrscheinlichkeit im Straßenverkehr als allgemein angenommen. Das zeigt auch die Allianz Studie: "Etwa jeder zehnte Verkehrsunfall ist maßgeblich durch abgelenktes Verhalten der Autofahrer verursacht", sagt Severin Moser, Vorstand der Allianz Deutschland AG. "Bei etwa einem Drittel aller Unfälle spielt Unaufmerksamkeit eine Rolle." 

Besonders hoch lag mit 20 Prozent der Anteil der Autofahrer, die beim Fahren auch Kleidungsstücke wechseln, an- oder auszuziehen. In der kalten Jahreszeit wird die Winterjacke beispielsweise erst nach einer gewissen Zeit abgestreift – jedoch ohne anzuhalten.

Deshalb gilt: Während der Fahrt sollte Ihr Fokus auf dem Verkehr liegen. Beweisen Sie Ihre Fähigkeit zu Multitasking lieber im Job oder bei Familie und Freizeit!

Für die Sicherheitsstudie "Ablenkung im Straßenverkehr" führte das AZT gemeinsam mit den Instituten Mensch-Verkehr-Umwelt und Makam Market Research eine Repräsentativerhebung unter Autofahrern in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch und analysierte den internationalen Forschungsstand.  

 
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
Link zum Disclaimer

Christian Weishuber

Allianz Deutschland AG
Tel. +49.89.3800-18169

Send e-mail