Allianz.com: Sind Sie oder ihre Freunde schon einmal von einem Auto angefahren worden?
Der Hirsch: (Sein Geweih ragt hoch empor. Geradezu majestätisch steht er auf einer Lichtung mitten im Wald und genießt die letzten Sonnenstrahlen im Herbst. Langsam wendet er sich mir zu.) Das passiert ständig. Unter meinen Freunden und Verwandten sind viele, die schon einmal eine Begegnung mit einer eurer Blechkisten hatten. Onkel Elm (alle Namen von der Redaktion geändert) hat das nicht überlebt. Die kleine Ursel humpelt heute noch.
Ich hatte auch einmal eine derartige Begegnung. Mitten in der Nacht. Ich war auf der Suche nach einem kleinen Mitternachtssnack. Da sehe ich ein leckeres Büschel Gras auf der anderen Seite der Straße, völlig unberührt. Frohen Mutes gehe ich in die Richtung und höre schon ein gewaltiges Hupen links von mir. Einer dieser riesigen Laster kam da die Straße entlang. Vor Schreck konnte ich mich nicht mehr bewegen – ich stand da wie vom Blitz getroffen. Kein Gedanke an Weglaufen. Dann blendet er auf, alle Lichter an. Wissen sie eigentlich, wie hell das sein kann? Dann blendet er wieder ab und macht alle Lichter aus. Das hat mich nur noch mehr verwirrt. Und der Laster kommt immer näher und näher.
Was hat Sie dann letztendlich gerettet?
Gute Frage. Wahrscheinlich ist der LKW einfach nicht allzu schnell gefahren. (Er hat einen Büschel Gras gefunden, senkt sein Haupt, rupft es aus, kaut langsam, blickt mich dann wieder fest an) Er kam kurz vor mir zum Stehen. Ich konnte sogar den Menschen am Lenkrad sehen. Der war genauso erschrocken wie ich. Hätte ich gekonnt, hätte ich ihm „Danke“ gesagt. Ich habe gehört, dass ihr Menschen Bilder von uns auf Schildern an den Straßenrändern aufhängt, wenn ihr wisst, wo wir uns so rumtreiben. Das finde ich sehr nett. Meinesgleichen kann ja keine Schilder lesen, sorry dafür.