Allianz Gruppe im zweiten Quartal 2008

Die Allianz Gruppe hielt auch im zweiten Quartal 2008 den widrigen Marktbedingungen stand. Der gesamte Umsatz ging von 24,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2007 auf 22 Milliarden Euro im zweiten Quartal dieses Jahres zurück. Das operative Ergebnis ging um 36 Prozent von 3,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal des Vorjahres auf 2,1 Milliarden Euro zurück. Der Quartalsüberschuss betrug 1,5 Milliarden Euro und entsprach einem Rückgang von 28 Prozent, verglichen mit 2,1 Milliarden Euro im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Im ersten Halbjahr 2008 erzielte die Allianz Gruppe ein operatives Ergebnis von 4 Milliarden Euro. Der Halbjahresüberschuss erreichte 2,7 Milliarden Euro.

Die Finanzmarktkrise wirkte sich negativ auf die Umsatzentwicklung im  Lebensversicherungsgeschäft, insbesondere bei fondsgebundenen Produkten, aus und sie führte zu einem negativen Handelsergebnis der Dresdner Bank. Im Gegensatz dazu erwies sich das operative Ergebnis des Versicherungsgeschäftes sowie des Asset Managements im zweiten Quartal 2008 als robust. Das Asset Management war vor allem von einem starken Rentengeschäft geprägt. Der Verlauf des Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts lag mit einer Combined Ratio von 93,5 Prozent innerhalb der Erwartungen.

Die Kapitalausstattung der Allianz Gruppe bleibt auf einem hohem Niveau und weist eine Solvabilitätsquote von 145 Prozent auf sowie ein Eigenkapital von 40,5 Milliarden Euro per 30. Juni 2008.

Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE: "Das schwierige Marktumfeld hat die Ergebnisse im zweiten Quartal belastet. Aber die Kennzahlen des Unternehmens bleiben stark und wir haben ein solides Ergebnis erreicht. Außerdem belegt unsere Solvabilitätsquote unsere sehr gute Kapitalausstattung."

Michael Diekmann: "Die Kennzahlen des Unternehmens bleiben stark und wir haben ein solides Ergebnis erreicht"

Die Schaden- und Unfallversicherung blieb mit einem operativen Ergebnis von 1,7 Milliarden Euro innerhalb der Erwartungen, verglichen mit dem Rekordergebnis von 1,9 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2007. Die Bruttoprämieneinnahmen blieben mit 9,8 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigte interne Wachstum betrug 3,1 Prozent. Die Combined Ratio lag mit 93,5 Prozent im Zielbereich und nur leicht über den 92,9 Prozent des Vorjahresquartals. Die Kostenquote hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 von 28,3 Prozent auf 26,7 Prozent im ersten Halbjahr 2008 verbessert.

"Mit 3,2 Milliarden Euro operativem Ergebnis im ersten Halbjahr liegen wir im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft genau auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Dies ist das gute Ergebnis unserer konsequenten Zeichnungspolitik, Preisdisziplin und verbesserten Effizienz", so Helmut Perlet, Vorstand der Allianz SE.

Helmut Perlet: "Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft liegen wir auf dem Rekordniveau des Vorjahres"

In der Lebens- und Krankenversicherung gingen die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent von 11,7 Milliarden Euro auf 10,7 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2008 zurück. Das Umsatzwachstum bei den fondsgebundenen Produkten schwächte sich aufgrund schlechter Aktienmärkte im Jahresvergleich um 19 Prozent ab. Demgegenüber konnten die Prämieneinnahmen aus den klassischen Lebensversicherungsprodukten im Jahresvergleich um 8 Prozent gesteigert werden. Deutschland, die Schweiz, Spanien und Belgien legten dabei überdurchschnittlich zu. In Spanien hat der Vertrieb erneut von den Steuervorteilen für Versicherungsprodukte profitiert. Das operative Segmentergebnis ging aufgrund des gesunkenen Kapitalmarktergebnisses um 7,3 Prozent von 758 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 auf 703 Millionen Euro zurück.

"Ein operatives Ergebnis von 703 Millionen Euro im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft ist in diesem schwierigen Marktumfeld bemerkenswert und belegt die starken Kennzahlen des Unternehmens. Wir erzielen weiterhin wettbewerbsfähige Margen und sind gut aufgestellt, um bei normalen Marktbedingungen wieder höhere Gewinne zu erreichen", sagte Helmut Perlet.

Die Dresdner Bank wurde deutlich von den schwachen Kapitalmärkten getroffen. Die operativen Erträge betrugen 635 Millionen Euro im zweiten Quartal 2008, verglichen mit 1,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2007. Ursächlich für den starken Rückgang ist nahezu ausschließlich der Handelsverlust der Investmentbank in Höhe von 627 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Handelsgewinn bei 351 Millionen Euro. In dem Handelsverlust sind die direkten Auswirkungen der Finanzmarktkrise, wie die Wertberichtigungen auf das ABS-Handelsbuch in Höhe von 286 Millionen Euro, enthalten. Der Zinsüberschuss blieb mit 703 Millionen Euro im Vergleich zu 701 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 stabil. Der Provisionsüberschuss verringerte sich um 22,3 Prozent von 718 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf jetzt 558 Millionen Euro.

In der Folge ging das operative Ergebnis von 427 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 auf minus 566 Millionen Euro zurück. Demgegenüber zeigte der Bereich Privat- und Firmenkunden eine robuste Performance und erzielte ein operatives Ergebnis von 121 Millionen Euro. Die operativen Kosten konnten von 1,28 Milliarden Euro im gleichen Quartal des Vorjahres auf 1,14 Milliarden Euro gesenkt werden.

Im Asset Management betrugen die verwalteten Kapitalanlagen für Dritte 740 Milliarden Euro, verglichen mit 765 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2007. Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug das interne Wachstum der Kapitalanlagen für Dritte 2,7 Prozent seit Jahresbeginn. Die durchschnittliche Wachstumsrate über drei Jahre lag für die verwalteten Kapitalanlagen für Dritte mit 9,4 Prozent innerhalb der Zielmarke. Die Nettomittelzuflüsse belaufen sich im ersten Halbjahr auf insgesamt 33 Milliarden Euro. Haupttreiber war das robuste Rentengeschäft von Allianz Global Investors. Das operative Ergebnis ging um 13,5 Prozent von 325 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 281 Millionen Euro in diesem Quartal zurück. Währungsbereinigt entspricht dies einem Rückgang von 3,1 Prozent. Die Cost-Income-Ratio betrug 61,9 Prozent.

"Annähernd 80 Prozent der von Allianz Global Investors verwalteten Kapitalanlagen für Dritte haben ihre Benchmark übertroffen. Unsere starke Investmentperformance im Renten- und Aktiengeschäft wird die Basis für profitables Wachstum in den kommenden Jahren sein", so Helmut Perlet.

"Trotz der soliden Geschäftsbasis beeinträchtigen die zunehmend schwierigeren Märkte auch die Allianz. Wir erwarten auch für 2009 ein Anhalten dieser schwierigen Marktbedingungen, deshalb können wir das 2006 gesetzte Ziel einer durchschnittlichen operativen Ergebnissteigerung von 10 Prozent bis 2009 nicht aufrecht erhalten. In diesem Umfeld ist eine verlässliche Ergebnisprognose insbesondere im Bankgeschäft nicht möglich. Wir gehen allerdings davon aus, dass die unserem Versicherungs- und Assetmanagementgeschäft zugrundeliegende Ertragskraft stabil genug ist, um vor Berücksichtigung des Bankergebnisses ein laufendes operatives Ergebnis von mindestens 9 Milliarden Euro in den Jahren 2008 und 2009 zu erwirtschaften", sagte Michael Diekmann.


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