In Santa Barbara County, Südkalifornien, setzten Anfang letzter Woche starke Regenfälle zerstörerische Flüsse von Schlamm und Schutt in Gang, die Häuser wegschwemmten und die Notfalldienste rund um die Uhr beschäftigten. Mindestens 17 Personen wurden getötet, Dutzende werden immer noch vermisst.
Die Regenfälle folgten auf Waldbrände, die im Vormonat Hunderttausende Hektar in den nahegelegenen Santa Ynez Mountains zu Asche verbrannt hatten. Dadurch blieb die Landschaft trocken und karg zurück, was die Tragödie überhaupt erst ermöglichte. Am Dienstag, 9. Januar, gegen 2:30 nachts setzten sintflutartige Regenfälle ein, die eine Sturzflut auslösten und Schlamm und massives Geröll in die umliegenden Wohngebiete schoben.
„Auch wenn die Einheimischen sagten, sie hätten noch nie so etwas gesehen, folgte das Desaster einem typischen Muster," so Allianz-Risikoexpertin Katie Wenigmann. „Nach Flächenbränden ist die Vegetation verschwunden und der trockene Boden kann sich verändern und wasserundurchlässig werden. Insbesondere der erste Regenfall kann zu einer Tragödie führen, doch das Risiko von Schuttströmen kann jahrelang bestehen bleiben. Destruktive Erdrutsche treten auf, weil die Erde das Wasser nicht absorbieren kann. Deshalb fließt es davon und das Land erodiert leicht, weil keine Vegetation es mehr zusammenhält. In Kalifornien wurde der Effekt von den steilen Hängen der nahegelegenen Hügel und Berge verschärft.“