Sylvie Ouziel

Sylvie Ouziel hat im Februar 2012 die Position als CEO der AMOS übernommen. Sie blickt auf eine mehr als 20-jährige Tätigkeit für internationale Beratungsgesellschaften zurück. In ihrer vorherigen Position als Global COO bei Accenture in Paris war sie für die operative Performance und interne Transformationsprogramme verantwortlich und wirkte bei der Kommunikation mit Branchenverbänden und den Finanzmärkten mit. Als Beraterin unterstützte Ouziel eine Reihe von internationalen Großunternehmen beim Aufbau von globalen Shared-Service-Organisationen.

Wie würden Sie Ihren Job einem Kind erklären?

Sylvie Ouziel: Meine Aufgabe ist es, die Allianz in eine digitale Gruppe zu verwandelt. Wenn Sie ein Kind wären, dann würden Sie das wahrscheinlich nicht verstehen. Aber wenn Sie ein Kind wären, dann wären Sie auch in der neuen digitalen Welt zu Hause und hätten bereits vom ersten Tag an einen Tablet-Computer oder ein Smartphone in der Wiege gehabt. Deshalb würde ich anhand dieser Geräte erklären, wie man mit der Allianz in Kontakt treten kann, wie man einen Kostenvoranschlag anfordert, eine Police abschließt oder einen Schaden meldet, ganz egal ob über ein mobiles Gerät, ein Tablet oder einen PC. Und ich würde erklären, dass wir die grundlegende Technologie bereitstellen, die diese Prozesse unterstützt, von den Vertriebskanälen bis hin zu den Innendienstsystemen. Ich würde auch erklären, wie groß die Gruppe ist, und dass wir als führender Finanzdienstleister rund um den Globus operieren. Dadurch würden Sie einen Eindruck von der Stärke gewinnen, die uns diese Größe verleiht. Und sie würden verstehen, welche Synergien wir realisieren können.

Das heißt, wenn Sie ein Kind wären, würde ich unbedingt Technologie und Kommunikationstechnologie heranziehen, um Ihnen meinen Job zu erklären. Und das trifft sich gut, denn Informationstechnologie und Kommunikationstechnologie bilden das Kernstück meiner Aufgaben.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?

Da fallen mir gleich zwei Aspekte ein: Zum einen bin ich gern mitten im Zentrum von wichtigen geschäftlichen Transformationsprozessen und großen Veränderungsprogrammen. Zum anderen gefällt mir die internationale Dimension meiner Arbeit.

 

Was raten Sie Frauen, die ins Top Management streben?

Offen gesagt, ich würde ihnen raten sich ihrer selbst genau bewusst zu sein. Ich glaube, Frauen können als Spitzenmanagerinnen auf ganz verschiedene Art und Weise erfolgreich sein. Sie müssen authentisch sein - es gibt nicht nur ein Erfolgsrezept. Aber sie müssen auch genau wissen, welche Karten sie ausspielen. Frauen werden mitunter als etwas schüchtern wahrgenommen. Es heißt, sie fordern sich selbst nicht genug, sie setzten sich nicht so gut durch wie Männer und gehen nicht so viele Risiken ein. Manchmal sind sie auch ein bißchen zu offen, was die Risiken angeht, mit denen sie fertigwerden müssen. Dann scheint es, sie hätten ihre Aufgaben nicht unter Kontrolle und könnten mit dem Umfang der Risiken nicht umgehen. All das kann passieren. Ich glaube, man kann sich ganz unterschiedlich verhalten, vorausgesetzt man kennt sich selbst und weiß, welche Karten man ausspielen möchte, wann man sich fordern möchte, wann man sich durchsetzen möchte oder wann man lieber auf der sicheren Seite bleibt. Das sind alles bewusste Entscheidungen.

Also, bleiben Sie Sie selbst, sein Sie authentisch, treffen Sie frei Ihre Entscheidungen, aber denken Sie genau darüber nach. Stellen Sie sicher, dass Sie eine Strategie verfolgen. Kennen Sie sich selbst und reagieren Sie nicht nur auf Ereignisse. Nehmen Sie Ihr eigenes Schicksal in die Hand. Das würde ich Ihnen raten.

Sylvie Ouziel
Sylvie Ouziel

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: