Super Bowl: Kein Spaß ohne Strom

American-Football-Fans aus aller Welt fiebern dem diesjährigen Super Bowl entgegen. Vor zwei Jahren ließ ein Stromausfall die Spieler, gut 74.000 Stadion-Besucher und knapp eine Milliarde Zuschauer vor den TV-Geräten im Dunkeln stehen. 3 Fragen, 3 Antworten mit Andreas Bemm, Senior Engineer Risk Consulting bei Allianz Risk Consulting.

 

Was passierte beim Superbowl im Februar 2013? Wie kam es zu dem Ausfall?

 

Eine halbe Stunde Blackout – und das beim Super Bowl, dem größten Sportereignis der USA. Die Anzeigetafel blieb mehr als eine halbe Stunde schwarz und lediglich die Notbeleuchtung unter der Hallendecke funktionierte noch teilweise. Das Endspiel zwischen San Francisco und Baltimore im Superdome von New Orleans musste für 36 Minuten unterbrochen werden.

 

Strombetreiber Entergy und Stadionbetreiber SMG gaben nach dem Spiel an, ein defektes Messgerät habe eine Abweichung im System festgestellt. Daraufhin sei die elektrische Energieversorgung automatisch heruntergefahren worden, um das Problem zu isolieren.

 

Wie hoch ist das Risiko, dass es wieder passiert?

 

Die Veranstalter haben diesmal sicher alle denkbaren Vorkehrungen getroffen. Generell sind großflächige Stromausfälle in den USA jedoch gar nicht so selten. In Deutschland ist ein Bürger im Durchschnitt nur 17 Minuten im Jahr ohne Strom, in manchen Teilen der USA liegt diese Zahl teilweise zehnmal so hoch. Dort sind riesige Distanzen mit teilweise veralteten, schlecht gewarteten Leitungen zu überbrücken. Kommt es zu einem Ausfall, ist es nicht so leicht, schnell Ersatz zu bekommen. Die unzureichende Netzinfrastruktur allein verursacht allerdings noch keinen Blackout, sondern oft ist eine Kombination verschiedener Ursachen für einen umfassenden Stromausfall verantwortlich: eine unvorhergesehene Kraftwerksabschaltung, extreme Temperaturen, Elementarereignisse wie ein Blitzeinschlag oder Sturm, Cyber-Attacken sowie unzureichende Kommunikation zwischen Verteilernetzbetreiber und Energieversorger.

 

Wie kann man Blackouts künftig verhindern?

 

An kritische Infrastrukturen wie von Rechenzentren oder Steuer- und Leitsystemen sowie von Versammlungsstätten sind besondere Anforderungen an die Ausstattung zu stellen – zum Beispiel an den baulichen Schutz, redundante Versorgungsstrukturen, Anlagen zur Notstromversorgung. Das Netz muss der steigenden Volatilität sowohl bei den Verbrauchern wie auch auf der Erzeugerseite angepasst sein.

 

Doch während die meisten Stromausfälle, wie der beim Superbowl, nur wenige Minuten bis einige Stunden andauern, werden die länderübergreifend vernetzten Energienetzwerke für einen Komplettausfall des Systems immer anfälliger. Die Energieversorgungssysteme sind immer stärker miteinander vernetzt. Und das bringt nicht nur Vorteile: Ein Stromausfall in einer Region kann auch schnell einen Dominoeffekt auslösen.

 

 

Die Allianz Risk Consulting GmbH/Allianz Zentrum für Technik (AZT) befasst sich seit über 80 Jahren mit Untersuchungen von Schäden sowie der Schadensprävention. Das renommierte Institut mit einzigartigen Know-how ist das führende Beratungsunternehmen der Allianz Gruppe für Sicherheit, Risiko und Technik. In mehreren Case Studies wurden bereits der Umfang und die unterschiedlichen Ursachen von Stromausfällen untersucht.

Andreas Bemm, Senior Engineer Risk Consulting, Allianz Risk Consulting GmbH, Allianz  Zentrum für Technik
Andreas Bemm, Senior Engineer Risk Consulting, Allianz Risk Consulting GmbH, Allianz  Zentrum für Technik

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