Perspektivenwechsel: Mitarbeiter lernen im Dunkeln und Stillen

Angelika Antz-Hieber: Es handelt sich um eine besonders innovative Trainingsmöglichkeit für Mitarbeiter. Trainings nach der Methode "Dialog im Dunkeln" beispielsweise werden von blinden und sehbehinderten Trainern in Zusammenarbeit mit sehenden Coaches in völliger Dunkelheit durchgeführt. So müssen sich die Teilnehmer auf eine ihnen vollkommen fremde Umgebung einlassen – das fördert Authentizität, Empathie und Offenheit.

Sie bieten auch einen "Dialog im Stillen"...

Antz-Hieber: Ja, hier arbeiten die Teilnehmer mit gehörlosen Trainern in einem schallisolierten Raum. Mimik und Gestik bilden das entscheidende Hilfsinstrument und fördern die Kommunikationsfähigkeit. In den Ausnahmesituationen absoluter Dunkelheit oder Stille lernen Mitarbeiter nicht nur sehr viel über das eigene Verhalten und das anderer, sondern auch über ihren Arbeitsalltag. Das geht auch mit anderen Methoden, aber mit keiner so schnell und effektiv wie mit diesen. 

Doch gerade Dunkelheit wie bei "Dialog im Dunkeln" verbinden Menschen häufig mit etwas Bedrohlichem. Ist das der Sache nicht eher hinderlich?

Antz-Hieber: Sehende Menschen befinden sich in völliger Dunkelheit natürlich erst einmal in einer Extremsituation. Dunkelheit spielt aber die entscheidende Rolle bei den Trainings, weil sie die Sinne der Teilnehmer schärft. Beispielsweise sollte es für ein Team im Hellen kein Problem darstellen, ein Schienennetz aus vielen Einzelteilen zusammen zu setzen. Wenn die Teilnehmer diese aber nur ertasten können und dabei nur ihre eigenen Bauteile berühren dürfen, werden Kommunizieren und Zuhören zu wichtigen Helfern.

Und wie profitieren die Teilnehmer davon?

Antz-Hieber: Teams entdecken durch die Übungen ihre optimale Zusammenarbeit und lernen sehr schnell, wie sie bestmöglich an ihr Projektziel gelangen. Spätestens ab diesem Erfolgserlebnis sehen die Teilnehmer die Dunkelheit nicht mehr als Fremdkörper, sondern als bislang unbekannte Möglichkeit, eine neue Sichtweise auf ihr Team und das eigene Verhalten zu erlangen.

Wie lassen sich Arbeitgeber von diesen unkonventionellen Trainingsmethoden überzeugen?

Antz-Hieber: Arbeitgeber, die das Dialogue Training Center für ihre Personalentwicklung nutzen, sind immer wieder überrascht wie schnell diese besondere Lernumgebung zum Erfolg führt. Denn "Zeit ist Geld" – Dies  spielt auch für viele Unternehmen außerhalb der Allianz eine immer größere Rolle, wenn es um Personalentwicklungsmaßnahmen geht. Weiterbildungsprogramme sollen in kürzester Zeit Erfolge bringen. Gerade die Dunkelheit, in der sich die Teilnehmer befinden, führt zu einem schnellen Lernerfolg.

Wie genau?

Antz-Hieber: Menschen sind hier besonders aufmerksam und entwickeln ein besonderes Bewusstsein für Vertrauen und Führung. Durch die Dunkelheit sind sie aktiv gefordert; sie müssen besonders schnell Erfahrungen sammeln und diese quasi zeitgleich einsetzen. Weiterbildung ist essentiell, wenn es darum geht, die besten Mitarbeiter zu haben und auch zu halten. Mit dem Dialogue Training Center etabliert sich die Allianz als lernende Organisation und innovativer Arbeitgeber – und bietet diese Chance gleichzeitig auch anderen Unternehmen.

Und wie stehen die Teilnehmer diesen ungewöhnlichen Erfahrungen gegenüber?

Antz-Hieber: Führungskräfte und Mitarbeiter sind von der effektiveren Zusammenarbeit nach den Trainings begeistert. Die Mitarbeiter entwickeln den Ehrgeiz, auch in diesem Ausnahmezustand zu bestehen – und jeder neue Teamerfolg belohnt dafür. Die Anzahl der Teams, die wiederholt zu Trainings kommen und die Weiterempfehlungsbereitschaft sind sehr hoch. Das freut uns – und zeigt, dass wir eine Weiterbildungsmaßnahme geschaffen haben, aus der Mitarbeiter und Arbeitgeber gleichermaßen einen Nutzen ziehen.

Angelika Antz-Hieber

 
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