Die Ost-West-Perspektive

Wer sich nach Gary Bhojwani erkundigt, bekommt oft etwas über seine soziale Ader zu hören. Zum Beispiel, dass im Mai 2011 bei Allianz Life in Minneapolis auf seine Initiative hin eine Kinderkrippe eröffnet wurde. Seither müssen die Mitarbeiter nicht mehr zwischen Büro und irgendeiner Kindertagesstätte außerhalb hin- und herjagen. Statt dessen können sie nun jederzeit ihre Kinder sehen. Nicht umsonst wurde Allianz Life in diesem Jahr als bester Arbeitgeber ausgezeichnet. Als Vater von drei Kindern kennt Bhojwani selbst die Probleme, mit denen Familien tagtäglich zu kämpfen haben.

Geboren in Indien und aufgewachsen in Chicago, beschreibt sich der Allianz Life-Chef selbst als ein Produkt aus dem Osten und dem Mittleren Westen. "Die Menschen aus diesem Teil der USA sind hart arbeitende Leute, bodenständig, ehrlich und optimistisch", sagt er. Das habe ihn geprägt, und genau deshalb arbeite er auch in einer Branche, in der es darum geht, Versprechen zu geben und zu halten.

Beispiel Finanzkrise 2008: Statt die in ihren Policen gegebenen Garantien zurückzunehmen, stoppte Allianz Life den Verkauf ihrer fondsgebundenen Rentenversicherungen, ohne allerdings Mitarbeiter zu entlassen, und begann, die Produkte der neuen Marktsituation anzupassen. Sechs Monate später meldete sich Allianz Life zurück und hat Umsatz und Gewinn seither stetig gesteigert. "Wer sich seine Aufgaben nicht zu leicht macht, schafft bei Mitarbeitern und Vertre-tern dauerhaft Loyalität", sagt Bhojwani. 

1998, im Alter von 29 Jahren gründete er die Makleragentur Avalon Risk Management. Dort lernte er alles über das Versicherungsgeschäft, die technische Seite ebenso wie den Verkauf. Nach Avalon wurde er Chef beim Versicherer Lincoln General, bevor er 2004 die Leitung des Firmengeschäfts bei Allianz Tochter Fireman’s Fund übernahm. 2007 schließlich wurde er an die Spitze von Allianz Life in Minneapolis berufen.

Manche Leute sind überrascht, wenn sie hören, dass Bhojwani Aktuarswissenschaft studiert hat. Tatsächlich passt auf Bhojwani keines der Stereotype, die man seinem alten Studienfach gelegentlich anhängt. Er ist einer, der sich unter Menschen wohlfühlt, der Mitarbeitern Mails schickt, um ihnen für ihren Einsatz zu danken. Einer, der sich kümmert.

Als er davon hörte, dass das Haus einer Mitarbeiterin, die er noch nie zuvor getroffen hatte, einem Feuer zum Opfer gefallen war, griff er sofort zum Telefon, um ihr Hilfe anzubieten. "Gott steckt im Detail", sagt er gern. Was heißen mag, dass jeder Aspekt der Arbeit wichtig ist und zum Erfolg des Ganzen beiträgt. Was aber wohl auch meint, dass die großen und kleinen Gesten menschlicher Wärme zählen. "Gary ist einer von denen, die das Beste in einem hervorbringen", sagt einer seiner Mitarbeiter.

Wenn Bhojwani nach einer gänzlich anderen Herausforderung sucht, weitab von seinem Vorstandsbüro, dann zieht es ihn in seine Werkstatt daheim. Dort zimmert er dann Möbel zurecht, ein Hobby, das er schon viele Jahre betreibt. Und auch dort macht der Blick fürs Detail den Unterschied.

Gary Bhojwani

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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