Ein Rheinländer für München

Man hört den Rheinländer noch durch, auch nach 15 Jahren Zürich. Zwar hat Dieter Wemmer neben dem deutschen mittlerweile auch den schweizer Pass, doch einmal Kölner, immer Kölner. „Das legt man nicht einfach ab“, sagt der promovierte Mathematiker, dessen Herz – man ahnt es – für den 1. FC Köln schlägt.

Seine Karriere startete Wemmer 1986 als Aktuar bei der Zurich Re in Köln. 1996 wechselte er in die Firmenzentrale nach Zürich, wo er seither verschiedene Funktionen bekleidete, unter anderem als Chef des Finanz-Controllings, als Leiter des Bereichs Mergers & Acquisitions (Unternehmensfusionen und -übernahmen) und innerhalb der Konzernleitung als Regionalchef des Versicherungsgeschäfts in Europa. 2007 schließlich übernahm Wemmer im Vorstand der Zurich Financial Services das Finanzressort.

Wenn ihm die Arbeit Zeit dafür lässt, widmet sich der Vater dreier Kinder mit Hingabe der Koch- und der bildenden Kunst. Von der ersten Leidenschaft profitieren Familie und Freunde, von der zweiten die Besucher des Kunsthauses Zürich und des Museums Haus Konstruktiv, wo Wemmer Vorstandsmitglied ist.

In München, wo er ab Januar für die westeuropäischen Versicherungsaktivitäten der Allianz Gruppe – außer die iberische Halbinsel und die deutschsprachigen Länder – verantwortlich zeichnet, haben es ihm vor allem die Neue Pinakothek und das Museum Brandhorst angetan. Brandhorst war übrigens einer von Wemmers ersten deutschen Kunden bei der Zurich Re in Köln.

Vom Job völlig abzuschalten, gelingt dem 54-Jährigen allerdings selten. "Als Finanzchef eines international operierenden Unternehmens ist das kaum möglich", sagt er. "Schon gar nicht in Krisenzeiten wie diesen."

 Daran dürfte sich auch bei der Allianz kaum etwas ändern, die er bisher von außen als Marktteilnehmer und Wettbewerber erlebt hat. Sein Eindruck: "Mit der Krise beim Konkurrenten AIG hat die Allianz die Chance erhalten, zum globalen Marktführer aufzusteigen. Nun geht es darum, ihre Stärken im Markt wirksam zur Geltung zu bringen."

Ein Punkt, an dem Wemmer ab Januar als Allianz Vorstand für Europa West arbeiten kann. Für ihn eine Art Heimspiel, denn schon bei der Zurich war er mehrere Jahre für das Versicherungsgeschäft in der Region zuständig. Dass er gerade jetzt zur Allianz wechselt, begründet der Kölner damit, dass er nach 25 Jahren bei der Zurich einfach Lust hatte, etwas Neues kennenzulernen. "Und", fügt er hinzu, "ich wollte nicht bei dem Unternehmen in Pension gehen, bei dem ich angefangen habe."

Dieter Wemmer

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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