Profil: Ivan de la Sota

Ivan de la Sota strahlt etwas Feines, Zurückhaltendes, Vorsichtiges aus, wenn er abwechselnd in fließendem Deutsch, Englisch oder Spanisch über seine neue Aufgabe im Allianz Vorstand als Chief Business Transformation Officer spricht. Doch er ist sich ihrer Bedeutung für die Fortentwicklung der Gruppe sehr klar. Das macht ihn demütig. Es elektrisiert ihn aber auch: „Die Überleitung einer globalen Gruppe in die digitale Welt ohne Verlust unserer bewährten und von vielen bewunderten Stärken geht über alles hinaus, was ich bisher gemacht habe.“ Sämtliche Dimensionen der Allianz würden davon betroffen sein. „Damit das gelingt, setze ich an erster Stelle auf enge Zusammenarbeit mit den Kollegen im Vorstand, den Tochterunternehmen weltweit, ja mit der ganzen Allianz.“ 

 

Allianz Urgewächs

De la Sota weiß, wovon er spricht. Er kennt die Allianz und seine Leute sehr genau, war selber einst CEO der hochinnovativen und erfolgreichen Einheit in Spanien und anschließend Regionalchef Lateinamerika. Begeistert und mit Dankbarkeit spricht er über sein Team, in dem alle überaus engagiert, kompetent und loyal seien. Das ganze Berufsleben hat der Spanier mit einer deutschsprachigen Schulkarriere nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Augsburg und einem Londoner MBA bei der Allianz verbracht, „ein Unternehmen, das ich vom ersten Vorstellungstermin bei gleich zwei Vorständen in der Münchener Zentrale mit Kompetenz, Fairness und gesundem Ehrgeiz verbinde.“ Jetzt, in dieser Zeit des großen Wechsels, kämen zusätzliche Unternehmensstärken zum Tragen, etwa ein Wille und eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit, die es in der Zeit seines Eintritts 1991 so noch nicht gab. Oder die Entschiedenheit, den jetzigen Geschäftserfolg im traditionellen Geschäft für eine grundlegende Modernisierung zu nutzen. „Wir sind schon seit einiger Zeit dabei, aus der Allianz Gruppe mehr zu schaffen als die Summe aller Teile, und dieser Prozess wir nun erheblich beschleunigt und dynamisiert.“

 

 

Digital Gas geben

Denn auch die Welt der Kunden ändert sich rasend schnell; sehr viele sind schon mehrheitlich digital unterwegs. De la Sota: „Wir dürfen uns nicht vom gegenwärtigen Erfolg im traditionell betriebenen Geschäft einlullen lassen.“ Jeder in der Allianz sollte den Kunden als seinen eigentlichen Boss anerkennen. „So sehr es das Geschäft beflügelt, wenn wir alle unsere Arbeit aus Kundensicht bewerten, so deutlich sehen wir auch, was an Aufgaben noch vor uns steht.“ Ihm selbst, de la Sota, ist das analytische Beobachten zu so etwas wie einer zweiten Natur geworden. Er weiß, was in der Welt vor sich geht und wie sich die Allianz aufstellen muss, um weiter ganz vorn zu segeln.

 

 

Erst wissen was ist, dann handeln

Ivan de la Sota diskutiert gerne, bis er den Dingen auf den Grund kommt – mit Kollegen, mit seinen Teams, aber auch mit Freunden, die ihm ein wichtiger Sparringpartner sind. „Man sollte alles aus allen Blickwickeln betrachten, um genau zu wissen: Worum geht es eigentlich und was wäre die beste Lösung?“ Das sei etwas ganz anderes als Besessenheit, die oft genug Geschäfte kaputtmacht. Deshalb setzt er so stark auf Gespräch und Rückmeldung. Und zwar sowohl nach Erfolgen (wie die von ihm jüngst orchestrierte Ergebniswende in Brasilien) als auch nach Misserfolgen, die es „in meinem Berufsleben sicher gab, an die ich mich gerade aber nicht genau erinnere“ (er lacht).

 

 

Amalgam verschiedener Kulturen

Der Mann hat etwas Natürliches, Authentisches; ihm glaubt man sofort, wenn er beispielsweise sagt, von Spaniern könne man etwas über Pragmatismus, Dynamik und Flexibilität lernen. Er erzählt aber auch gerne, wie oft sein des Deutschen nicht mächtiger Vater ihm eingebläut hätte, die Deutschen machten Dinge, „die funktionieren“. Das Standardbeispiel des Seniors: Es gäbe in Deutschland keine Leuchtreklamen, in denen die Hälfte der Glühbirnen fehlen. Dem hat Ivan nichts hinzuzufügen.

 

 

Golfspiel muss jetzt warten

Seine Augen leuchten, wenn er von dem Stolz seiner Kinder auf ihren Vater erzählt – und umgekehrt, versteht sich. „Wenn ich mit den zwei Älteren über die jüngste Entwicklung rede, wissen die sehr genau, was dieser Schritt in den Vorstand der Allianz SE mir bedeutet.“ Dass er nach so vielen Jahren Allianz seine Erfahrungen im Vertrieb, im Geschäftsaufbau und vor allem mit schwierigen Transformationsprozessen nun global einbringen darf, sei ein großes Geschenk für ihn. „Ich weiß aber auch, was für eine Verantwortung damit einhergeht.“ Das brachliegende Golfspiel, in dem er es schon als junger Mann zu einer gewissen Meisterschaft gebracht hat, wird er wohl erst später wieder aufnehmen können – wahrscheinlich ebenso reflektiert, diszipliniert und mit exzellenten Ergebnissen wie sein gesamter bisheriger Allianz Berufsweg war.

Christian Kroos
Allianz SE
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

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