Gespräche über Namenrechte für New Yorker Stadion abgebrochen

Der Vorstand der Allianz einigte sich bei der Sitzung am 9. September nicht auf einen sofortigen Vertragsabschluss. Die Meadowlands Stadium Company beschloss daraufhin, die Gespräche nicht fortzusetzen.

Im Großraum New York berichteten die Medien mehrfach über die Bewerbung der Allianz als Sponsor des Stadions. Die Artikel beschäftigten sich neben der Namensgebung für das Stadion auch mit der Geschichte der Allianz im Dritten Reich. Allerdings konnten sie nicht im Einzelnen auf alles eingehen, was die Allianz im Lauf der letzten 60 Jahre unternommen hat, um das Unrecht während der nationalsozialistischen Herrschaft wiedergutzumachen.

Schon seit den 1950er Jahren versuchte das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland sicherzustellen, dass Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus ihr Eigentum verloren hatten, entschädigt wurden. Die Bundesrepublik Deutschland bemüht sich seit ihrer Gründung 1949 um eine Wiedergutmachung der Nazi-Verbrechen und bekennt sich zu ihrer Restitutionsverpflichtung.

1998 gründete die Allianz zusammen mit internationalen jüdischen Organisationen, dem Staat Israel, der US-Aufsichtsbehörde für Versicherungen und anderen europäischen Versicherungsgesellschaften die International Commission on Holocaust Era Insurance Claims (ICHEIC, auf Deutsch etwa: Internationale Kommission für Versicherungsansprüche aus der Zeit des Holocaust). Finanziert von den Versicherungsgesellschaften, zahlte die ICHEIC in den zurückliegenden neun Jahren in über 48.000 Fällen insgesamt rund 300 Millionen Dollar an Betroffene aus. Ein großer Teil der Forderungen beruhte auf alten Policen von osteuropäischen Versicherungsunternehmen, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den dortigen kommunistischen Regierungen verstaatlicht worden waren.

Die Allianz ist aber nicht nur Gründungsmitglied der ICHEIC, sondern auch der im Jahr 2000 ins Leben gerufenen Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft. Die Stiftungsinitiative wiederum war an der Errichtung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" beteiligt, die von den Vereinigten Staaten von Amerika und Israel begrüßt wurde und mit 10 Milliarden Deutsche Mark (rund 5,1 Milliarden Euro bzw. nach dem Kurs vom September 2003 rund 5,7 Milliarden Dollar) ausgestattet war. Fünf Milliarden Deutsche Mark davon brachten die 17 Gründungsmitglieder und Tausende andere deutsche Unternehmen auf. (Weitere fünf Milliarden Deutsche Mark wurden von der deutschen Regierung zur Verfügung gestellt.) Die Stiftung hat an ehemalige Sklaven- und Zwangsarbeiter Leistungen erbracht und Entschädigungen für Betroffene ermöglicht, die unter dem Unrecht der nationalsozialistischen Zeit gelitten haben, darunter auch Entschädigungen für nicht ausgezahlte oder konfiszierte und noch nicht anderweitig ausgeglichene Versicherungsansprüche.

Die Tätigkeit der Allianz findet die Anerkennung vieler Organisationen und Menschen, mit denen sie im vergangenen Jahrzehnt zusammengearbeitet hat. 2007 verlieh das North American Board of Rabbis der Allianz den Tikun-Olam-Preis für ihren Einsatz um ein gerechtes Gedenken an die Opfer des Holocaust und ein besseres Verständnis zwischen den amerikanischen Juden und dem deutschen Volk.

Die Allianz ist über Tochtergesellschaften in mehr als 70 Ländern tätig. In dem wichtigen Markt Vereinigte Staaten beschäftigt das Unternehmen über 11.000 Menschen in den Bereichen Bankwesen, Versicherung und Vermögensverwaltung.


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