Energiesparend wohnen - dem Geldbeutel zuliebe

Immobilienbesitzer und Eigenheimplaner setzen zunehmend auf niedrigen Energieverbrauch - hauptsächlich um Kosten zu sparen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung GfK im Auftrag der Allianz Deutschland AG durchgeführt wurde. Unter den 1000 Befragten sind Besitzer, die in ihrer eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus wohnen, sowie Personen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre in die eigenen vier Wände ziehen wollen.

Vor allem Immobilienplaner betonen die Energieeffizienz ihres zukünftigen Eigenheims: 74 Prozent sagen, dass ihnen ein niedriger Energieverbrauch "wichtig" oder "sehr wichtig" sei. Mehr als die Hälfte nennt dafür Kostengründe. Rund ein Drittel der befragten Planer wollen beim Immobilienerwerb auch der Umwelt zuliebe Energie sparen. Grundsätzlich sind zukünftige Immobilienbesitzer bereit, ein Fünftel der Gesamtkosten für das eigene Zuhause in Energiesparmaßnahmen zu investieren.

Zum Fenster hinaus heizen? Aufgrund steigender Kosten und wachsenden Umweltbewusstseins wird Energiesparen immer mehr zum Thema.

Die meisten derzeitigen Immobilienbesitzer geben an, dass ein niedriger Energieverbrauch heute für sie wichtiger sei als beim Erwerb ihres Eigenheims. Doch ihr Verhalten spiegelt die Bedeutung des Themas nicht unbedingt wider: Privat genutzte Häuser und Wohnungen sind bislang nur sehr eingeschränkt auf dem neuesten energietechnischen Stand.

"Steigende Energiekosten und wachsendes Umweltbewusstsein machen energiesparendes Wohnen immer wichtiger", sagt Kai Fischer, Fachbereichsleiter Baufinanzierung der Allianz Lebensversicherungs-AG, "oft fehlen aber die finanziellen Mittel, energieeffiziente Maßnahmen in die Tat umzusetzen." Dabei könne es sich - gerade bei den aktuell niedrigen Zinsen - durchaus lohnen, Geld aufzunehmen, um langfristig Geld zu sparen. Hier sei vor allem kompetente Beratung wichtig, um für jeden die passende Finanzierung zu finden.

Die Studie fördert außerdem zu Tage, dass nur jeder zweite befragte Besitzer spontan seine jährlichen Kosten für Strom und Heizung nennen kann. Obwohl steigende Energiepreise bei den Befragten durchaus ein Thema sind, beschäftigen sich Immobilienbesitzer offenbar nur wenig mit den konkreten Kosten des eigenen Energieverbrauchs.

Dabei hat ein Drittel der Besitzer das eigene Zuhause mit energiesparenden Anlagen ausgestattet: 20 Prozent der Befragten nutzen eine energieeffiziente Heizung, elf Prozent besitzen eine Solar- und fünf Prozent eine Photovoltaikanlage.

Laut Studie gibt es noch großes Potenzial für Modernisierungsmaßnahmen: Nur 39 Prozent der Immobilienbesitzer sehen ihre Fenster auf dem neuesten Stand. Bei Dach und Heizungsanlage gilt das für jeweils 32 Prozent der Befragten. Lediglich 30 Prozent der Haus- und Wohnungsbesitzer geben an, Türen mit der höchsten Energiesparstufe zu haben.

Alles in allem hat nur rund jeder dritte Eigentümer in den vergangenen vier Jahren sein Eigenheim modernisiert, um Energie zu sparen. Wenn Immobilienbesitzer jedoch erst einmal aktiv werden, dann investieren sie heute mehr Geld in Modernisierungen als vor zwei Jahren: Waren es 2007 noch durchschnittlich 27.800 Euro, sind es heute rund 36.700 Euro.

Insgesamt ist die Zahl der Immobilienbesitzer, die ihr Haus oder ihre Wohnung zukünftig modernisieren wollen gesunken, und zwar von 49 Prozent im Jahr 2007 auf 35 Prozent im Jahr 2009. Zudem denken Eigentümer heute deutlich seltener über einen Zeitraum von sechs Jahren hinaus, wenn sie Modernisierungs- maßnahmen planen. Gegen das Modernisieren sprechen für 16 Prozent der Befragten vor allem finanzielle Gründe. 

Dem steigenden Bedarf, das Eigenheim möglichst energiesparend auszustatten, stehen fehlende Kenntnisse um den konkreten Stand der Immobilie entgegen. "Die Allianz hat den Bedarf der Immobilienbesitzer, mehr über den Energiestatus ihres Eigenheims zu erfahren, erkannt", sagt Kai Fischer von Allianz Leben. "Deshalb bieten seit Beginn dieses Jahres über 500 Allianz Agenturen ihren Kunden vor Ort die Möglichkeit, die eigene Immobilie mit einer Wärmebildkamera fotografieren zu lassen."

Das Ergebnis helfe, Modernisierungsbedarf zu erkennen und in das Beratungsgespräch rund um die Immobilie einzubeziehen. Die Aktion läuft noch bis Ende März 2009, so lange die Außentemperaturen möglichst unter dem Gefrierpunkt liegen und somit eine optimale Darstellung im Wärmebild ermöglichen.

 
 
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen hier zur Verfügung gestellt wird.
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